US-Dollar-Abwertung: Arbeiten China und die USA zusammen?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die chinesische Währung hat gegenüber dem Dollar in den letzten Wochen kontinuierlich aufgewertet. Das kommt ziemlich überraschend, denn noch vor wenigen Wochen brüsteten sich Hedgefonds Manager mit großen Wetten auf eine Abwertung des Yuan. Jetzt ist klar, dass ein Großteil dieser Wetten wohl tief im Minus steckt.
Die Abwertung des Yuan gegenüber dem Dollar betrug von August 2015 bis Anfang 2016 insgesamt 6 %. Ein Drittel davon ist inzwischen wieder verloren, weil der Yuan wieder aufgewertet wird. Das Ganze geschieht interessanterweise ohne große Intervention der chinesischen Notenbank. Im Februar reduzierten sich die Währungsreserven um weniger als 30 Mrd. Noch in den zwei Monaten davor musste die Notenbank mit 100 Mrd. je Monat den Yuan stabilisieren.
Lesetipp: US-Dollar vor starker Abwertung?
Die plötzliche Stärke des Yuan kommt überraschend. Sie hat jedoch wenig mit einer wundersamen Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zu tun. Vielmehr kann man die Ursachen für die Aufwertung im neuen Währungsregime suchen. China hat Ende 2015 von einer Dollarbindung auf die Bindung gegenüber einem Währungskorb umgestellt. Gegenüber diesem Währungskorb soll der Yuan stabil bleiben.
Die Dollarabwertung wurde von der US-Notenbank möglich gemacht. Bereits vor dem Zinsentscheid im März machte sie klar, dass weitere Zinserhöhungen erst einmal kein Thema sein werden. Das hat sehr viel Druck vom Yuan genommen. Solange der Dollar nicht weiter aufwertet wie in den letzten Jahren ist China mit dem Währungsproblem praktisch aus dem Schneider.
Lestipp: Fed Zinsentscheid - Was bedeutet er?
Was die US-Notenbank dazu bewogen hat zurück zu rudern ist nicht ganz klar. Gewiss, es ist eine Reaktion auf die weltweiten Turbulenzen zu Jahresbeginn, doch würde die Fed nur auf die US Wirtschaft schauen, dann hätte sie nicht von ihrem Kurs abrücken müssen. Genau das ist nun jedoch geschehen.
Es wirkt fast so, als ob sich die großen Notenbanken hinter verschlossenen Türen auf eine Kooperation geeinigt hätten. Inzwischen ist teils die Rede von einem inoffiziellen „Shanghai Accord.“ In der Vergangenheit (in den 80er Jahren) gab es einige solcher Übereinkünfte. Am bekanntesten ist der Louvre Accord aus dem Jahr 1987 als sich Staaten darauf einigten gegen die übermäßige Aufwertung des Dollars vorzugehen.
Vor wenigen Wochen trafen sich die führenden Wirtschaftsnationen in Shanghai. Dort könnte es zu einem inoffiziellen Accord gekommen sein. Die EZB lockerte zuletzt zwar weiter, tat es jedoch auf eine Art und Weise, die den Euro nicht weiter unter Druck brachte. Die japanische Notenbank hält bisher die Füße still. Das hat die Aufwertung des Dollars praktisch beendet.
Für die Weltwirtschaft kommt das einem Befreiungsschlag gleich. Ein Ende der Dollaraufwertung bedeutet eine signifikante Reduktion des geldpolitischen Stresses. Die Dollarstärke hat zu einem Kollaps der Währungen von Schwellenländern geführt. Die Inflation ist zweistellig und die Notenbanken mussten die Zinsen erhöhen, um die Inflation zu bekämpfen. Da die meisten Entwicklungsländer vom Rohstoffexport abhängig sind und Rohstoffe in Dollar gehandelt werden, verdienten diese Länder weniger. Gleichzeitig kehrten sich die Kapitalströme um. Nach jahrelangem Kapitalzustrom wurden im vergangenen Jahr an die 500 Mrd. Dollar aus Entwicklungsländern abgezogen.
China ist kein klassisches Entwicklungsland, doch auch hier traf eine ähnliche Systematik zu, wie sie z.B. Brasilien betrifft. Es begann Kapitalflucht, was Druck auf die Währung ausübte. Die Notenbank musste intervenieren. Das stand den Bemühungen entgegen über Zinssenkungen die Finanzierungsbedingungen zu lockern.
Kurz gesagt: ein Ende der Dollaraufwertung rettet nicht nur China, sondern viele Entwicklungsländer vor dem endgültigen Absturz. Ob dahinter nun eine koordinierte Aktion steht oder nicht, ist eigentlich unwichtig. Wichtig ist, dass der Stress im Finanzsystem deutlich abnimmt und so eine Verschärfung der Krise in Entwicklungsländern verhindert werden kann.
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Mich würde es überhaupt nicht wundern, wenn die FED ihre Finger mit im Spiel hat. Notenbanken sind die größten Marktmanipulierer... Stehen unter keiner Aufsicht und überweisen dann den Staaten die dahiner stehen Mrd von Geldeinheiten........