Kommentar
09:47 Uhr, 24.07.2009

US-Daten unterstützen das Thema Bodenbildung - Euro bei 1.4250-1.4300 müde...

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Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.4175, nachdem im gestrigen US-Handel zunächst Höchstkurse bei 1.4292 und dann Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4120 markiert wurden. USD-JPY notiert derzeit bei 94.80. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 134.40, während EUR-CHF bei 1.5215 oszilliert.

In dieser Woche wurde deutlich, daß sich der Euro in Richtung 1.4300 schwer tut. Das heißt nicht, daß dieses Niveau nicht überboten werden kann. Ultimativ gehen wir unverändert von genau diesem Szenario im weiteren Verlauf des Jahres 2009 aus (siehe Jahresausblick 2009, Kursziele 1.55-1.60).

Auffällig ist aber, daß derzeit erhöhte Niveaus im Dunstkreis von 1.43 zügig zu markanten Gegenbewegungen führen. Das war beispielsweise gestern der Fall. Nach Höchstkursen im US-Handel bei 1.4292 kam es innerhalb von 5 Stunden zu einem Tiefstwert bei 1.4120.

Für die Sommerpause haben wir Seitwärtsbewegung favorisiert. Dabei ist es für uns vollkommen unerheblich, "wer" schlußendlich für die "Range" verantwortlich zeichnet. Die Anzeichen für genau dieses Szenario der Seitwärtsbewegung sind unverändert gegeben. Sofern der Widerstand bei 1.4300-50 weiter hält, sollte in Kürze die Marke von 1.40 einem Test unterzogen werden.

Die Leistungsbilanz der Eurozone lieferte uns gestern per Berichtsmonat Mai ein Defizit in Höhe von -13,0 Mrd. Euro. Der Vormonatswert wurde von -9,2 auf -9,4 Mrd. Euro revidiert.

Mit anderen Worten stellte sich in der nicht bereinigten Darstellung eine deutliche Erhöhung der Defizitsituation ein. Wesentliche Marktwirkung ging dennoch nicht von dieser Veröffentlichung aus.

Der Blick auf den Chart belegt, daß es sich bei den Defiziten mittlerweile um ein chronisches Problem handelt. Dieses Problem stammt jedoch nicht aus Deutschland, sondern generiert sich bei den Mitgliedern der Eurozone, die sich den Begriff "Member Light" dank mangelnder Stabilitätspolitik verdient haben!

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Die Daten aus den USA, die gestern veröffentlicht wurden, unterstützen das Thema Bodenbildung der US-Wirtschaft.

Die Arbeitslosenerstanträge per 18. Juli 2009 legten von revidiert 524.000 (zuvor 522.000) auf 554.000 zu. Damit entsprach das Ergebnis weitestgehend der bei 550.000 angesiedelten Konsensusprognose. Der aktuelle Anstieg sollte als Reaktion auf den vorherigen deutlichen Rückgang interpretiert werden.

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Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien nahm per Juni im Monatsvergleich um 3,6% von zuvor 4,72 Mio. auf nun annualisiert 4,89 Mio. Objekte zu. Hier stellte sich der dritte Anstieg in Folge ein. Der Blick auf die Durchschnittswerte der letzten drei Monate bei 4,76 Mio., der letzten sechs Monate bei 4,67 Mio. und der letzten 12 Monate bei 4,77 Mio. Objekten verdeutlicht, daß der Boden hier voraussichtlich gefunden ist und sich damit Potential für eine moderate Expansion aufbaut.

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Heute steht der deutsche IFO-Index per Berichtsmonat Juli auf der Agenda. Laut der Erwartungshaltung der Marktbeobachter wird es zum vierten Anstieg in Folge kommen.

Die Prognose ist bei 86,5 nach zuvor 85,9 Punkten angesiedelt. Der bisherige Anstieg war maßgeblich getragen von der Erwartungskomponente, die bereits seit Dezember 2008 kontinuierlich ausgehend von 77,0 auf mittlerweile 89,5 Zähler zugelegt hat. Analysten unterstellen einen Anstieg auf 90,1 Punkte.

Die Bewertung der aktuellen Lage hatte durchaus überraschend im Vormonat noch einmal marginal von 82,5 auf 82,4 Punkte abgenommen. Hier soll es nun zu einem Anstieg auf 82,8 Zähler kommen. Positive Überraschungen sind hier durchaus realistisch.

Der Blick auf den Chart ist einmal mehr Ausdruck dessen, daß deutsche Manager nicht zur Euphorie neigen und eher ihren skeptischen Gefühlen Ausdruck verleihen. Das Thema Bodenbildung ist aber deutlich auszumachen.

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Aus den USA folgt die finale Berechnung des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Uni Michigan per Berichtsmonat Juli. Laut vorläufiger Berechnung kam es im Juli zu einem merklichen Rückgang von 70,8 auf 64,6 Punkte. Der finale Wert soll sich laut Konsensusprognose auf 65,0 Zähler stellen.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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