Analyse
00:50 Uhr, 30.05.2018

Auch der US Bankensektor beginnt zu kippen

Um 3,93% ist gestern der US Bankensektorindex eingebrochen. Aktien von J.P. Morgan, Morgan Stanley und Goldman Sachs standen unter massivem Abgabedruck.

Erwähnte Instrumente

  • KBW Bank Index
    Kursstand: 104,65 € (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • KBW Bank Index - Kurs: 104,65 € (NASDAQ)

Chartgrafik1: Der US Bankensektorindex ist direkt auf die seit Jahresbeginn 2018 gültige Unterstützung bei 104,50 Punkte abgerutscht. Es gibt keinen Spielraum mehr. Entweder sie verteidigen heute ab 15:30 Uhr die Unterstützung oder sie fallen hindurch und lösen damit ein kurz- bis mittelfristiges Verkaufssignal aus. Der Bankensektor ist im US Aktienmarkt relevant gewichtet.

Chartgrafik2: Hintergrund für die Verluste sind massive Verluste bei den US Renditen. Die 10jährigen Renditen gaben allein gestern um 5,56 % auf 2,768 % ab. Bei den US Staatsanleihen (Treasuries und Longbonds) läuft ein Shortsqueeze an, die Renditen brechen ein. Das wiederum ist nicht gut für das Geschäft der Banken.

Grafik3: Die Wahrscheinlichkeit für 4 US Leitzinsenthebungen in 2018 ist innerhalb kürzester Zeit von ~ 45 % auf ~10 % abgefallen. Wegen der Entwicklungen in Italien erwartet der Markt demzufolge eine "dovishere" Geldpolitik der US Notenbank FED. Das Italienthema erreicht nun auch die Wall Street.

Aktive Anleger, die auf die Idee kommen sollten, den europäischen oder US Bankensektor leerzuverkaufen und auf fallende Kurse zu spekulieren, sei gesagt, dass sie die Nachrichtenlage sehr genau im Blick behalten sollten. Shortselling ist sehr riskant! Eine Aussage eines Verantwortlichen der EZB oder aus der italienischen Politik und der Markt rennt wieder nach oben. Viel sinnvoller erscheint mir, abzuwarten, bis sich das Unwetter an den Märkten wieder verzogen hat.

Vorhin ging folgende Meldung über die Nachrichtenticker: "G7-Finanzminister werden globale Risiken diskutieren". Dies habe ein Verantwortlicher der Bundesregierung mitgeteilt. Man kann also davon ausgehen, dass hinter den Kulissen an Lösungen des Problems gearbeitet wird.

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Europäischer Bankensektor - Da hat sich etwas zusammengebraut

28. Mai 2018 15:15 

Der Kurs steht jetzt im Bereich der so genannten Nackenlinie der SKS Formation bei 169-170 Punkten. Fällt der Kurs auf Wochenschlusskursbasis überzeugend möglichst dynamisch unter 169 Punkte, generiert dies ein kurz- bis mittelfristiges Verkaufssignal in Richtung 150 Punkte. Es ist sicherlich kein Zufall, dass der europäische Bankensektorindex just zum Zeitpunkt der Regierungsbildung in Italien kurz vor der Finalisierung des SKS Trendwendemusters steht. Fundamentals und Charttechnik gehen selbstverständlich Hand in Hand.

Es gilt die Nachrichten aus Italien weiterhin engmaschig im Blick zu behalten. Auch die aus dem Turm der EZB. Man kann davon ausgehen, dass die Verantwortlichen der EZB die Entwicklung ebenfalls genau im Blick haben. Fraglich ist, ob die EZB im Falle einer sich zu spitzenden Entwicklung eingreift. Seit dem Ausbruch der großen Finanzkrise 2007 und der Euro-Verschuldungskrise wissen wir, dass sich die EZB in bestimmten für das europäische Finanzsystem gefährlichen Marktphasen in den Markt stellt. Und wir wissen auch, dass es sich beispielsweise für den damals weltgrößten Devisen-Hedgefonds FX Concepts nicht auszahlte gegen den Euro zu wetten. Er ging pleite. "Never fight the ECB".

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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