US-Banken: Alles gut, bitte weitergehen!
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Das Szenario für die größten 31 US-Banken im Rahmen des diesjährigen Stresstests der US-Notenbank Fed hatte es wirklich in sich: Eine Rezession der Weltwirtschaft, die zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA auf 10 % führt, ein Einbruch der Hauspreise um 36 % und ein Crash der Gewerbeimmobilienpreise um 40 %.
Das Ergebnis des Stresstests: Die Banken würden zwar insgesamt Verluste in Höhe von 685 Mrd. USD verbuchen, was höher ist als im Stresstest des letzten Jahres, aber das Überleben einzelner Banken oder ihre Fähigkeit, weiter Kredite an Verbraucher und Unternehmen zu vergeben, wäre nicht gefährdet.
In weiteren Untersuchungen wurde auch geprüft, wie die Banken aufgestellt wären, wenn sich die Regionalbankenkrise des vergangenen Jahres wiederholen würde oder wenn es zu Problemen bei Hedgefonds kommen würde. Auch hier könnten alle Banken die Verluste ohne Probleme wegstecken, sagt die Fed.
Ein Test, der Mut machen soll
Die jährlichen Stresstests wurden nach der Finanzkrise 2008 eingeführt und bezwecken vor allem eines: Sie sollen für Vertrauen in das Finanzsystem sorgen. Dass sich die Verluste einer drohenden kommenden Krise tatsächlich vorhersagen lassen, sollte man aber besser nicht glauben, denn Krisen entstehen vor allem, weil etwas Unvorhergesehenes passiert. Auch die Panik bei Unternehmen, Verbrauchern und Anlegern und die Auswirkungen auf Märkte jeder Art sind dann in der Regel nicht prognostizierbar. Für Anleger sind die Informationen aus den Stresstests deshalb in der Regel auch von begrenztem Wert, auch wenn in den vergangenen Jahren eine gewisse Relevanz daher stammte, dass die US-Notenbank die Zahlung von Dividenden und Aktienrückkäufe von einem guten Abschneiden im Stresstest abhängig machte.