US-Aufschwung bleibt instabil
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In den USA zeigen uneinheitliche Makrodaten, dass die Konjunkturerholung nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet bleibt. In Deutschland hält der Aufschwung an, jedoch mehren sich die Zeichen für ein verlangsamtes Tempo. Zudem standen Übernahmepläne im Mittelpunkt des Marktgeschehens. Die japanische Zentralbank hat indes am Devisenmarkt interveniert.
US-Aufschwung bleibt instabil
In den Vereinigten Staaten bleibt die Wirtschaftsentwicklung mit Unsicherheiten behaftet. Einerseits zeigen die im August um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegenen Konsumausgaben eine Stabilisierung des privaten Verbrauchs. Auch die Industrieproduktion konnte im Monatsvergleich leicht zulegen. Gleichzeitig signalisieren Frühindikatoren wie der Philly-Fed-Index, der Empire State Produktionsindikator oder der Konsumklima-Index der Universität Michigan eine reduzierte Wachstumsdynamik.
An den US-Aktienmärkten waren insbesondere IT-Werte gefragt. Spitzenreiter im Dow Jones Industrial war die Aktie von Cisco Systems, die im Wochenvergleich um sechs Prozent kletterte. Der Chip-Hersteller Intel verzeichnete einen Kurszuwachs von 4,7 Prozent. Auch das Papier von Hewlett-Packard (HP) legte zu, nachdem die Gesellschaft die Übernahme von ArcSight bekannt gegeben hatte. HP zahlt pro Aktie des Sicherheitssoftware-Herstellers 43,50 US-Dollar, dies entspricht einem Unternehmenswert von insgesamt 1,5 Mrd. US-Dollar.
Deutschland: Konjunktur und Übernahmen beherrschende Themen
Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. In der vergangenen Woche erhöhte die Europäische Kommission ihre Prognose zum BIP-Wachstum für das laufende Jahr von zuvor 1,2 Prozent auf 3,4 Prozent. Insbesondere in den Kernsektoren der Volkswirtschaft hält der Aufschwung bislang unvermindert an. So verdoppelte der Branchenverband VDMA seine Wachstumsprognose für den Maschinenbau von drei auf nunmehr sechs Prozent. Gleichzeitig deuten jedoch erste Indikatoren wie etwa der ZEW-Index eine Verlangsamung der Erholung an. Zwar konnte sich das Stimmungsbarometer hinsichtlich der aktuellen Lage erneut verbessern. Gleichzeitig verschlechterte sich jedoch die Erwartungskomponente unerwartet deutlich auf -4,3 Punkte. Im Vormonat hatte der Wert noch bei 14,0 Zählern gelegen.
An der Börse sorgten indes Übernahmepläne für Gesprächsstoff. Bislang war das spanische Bauunternehmen ACS mit 30 Prozent an Hochtief beteiligt, nun soll das Engagement bei Deutschlands größtem Baukonzern auf rund 50 Prozent erhöht werden. In einem ersten Schritt legte ACS dazu am vergangenen Donnerstag ein Umtauschangebot vor. Anleger können demnach ihre Anteile an Hochtief im Verhältnis 5:8 in ACS-Aktien umwandeln. Der spanische Rivale geht dabei nicht davon aus, dass die angestrebte Beteiligungsquote allein durch das Angebot erreicht werden kann und will gegebenenfalls über die Börse weitere Anteile erwerben. Im Wochenvergleich gewann die im MDax notierte Aktie von Hochtief rund neun Prozent hinzu.
Darüber hinaus gab die Axel Springer AG Pläne für eine Übernahme der französischen Internet-Immobilienbörse Seloger bekannt. Bereits im Vorfeld erwarb der deutsche Medienkonzern bereits 12,4 Prozent der Anteile. Nun bietet Springer bietet den übrigen Seloger-Aktionären 34 Euro je Anteilsschein. Mit dieser Maßnahme soll die Abhängigkeit vom Print-Geschäft künftig reduziert werden. Indes bezeichnete das Management von Seloger die Offerte als zu niedrig und empfahl den Anlegern das Angebot abzulehnen. Die Springer-Aktie verlor im Wochenverlauf rund ein Prozent. Mit Beginn der laufenden Woche steigt das Papier zudem in den MDax auf.
Japan: Zentralbank interveniert auf Devisenmarkt
Aufgrund der anhaltenden Yen-Stärke wurde bereits seit einiger Zeit über eine Intervention der japanischen Zentralbank auf dem Devisenmarkt spekuliert. Am vergangenen Mittwoch griff die Bank of Japan nun ein. Durch den massiven Ankauf von US-Dollar haben die Notenbanker die Aufwertung der heimischen Währung vorerst gestoppt. Ursache hierfür ist die Exportabhängigkeit der japanischen Volkswirtschaft. Zuletzt hatte der hohe Yen-Kurs die Ausfuhren stark verteuert und die Konjunktur somit belastet. Kurz vor dem Eingreifen der Zentralbank notierte die Währung auf einem 15-Jahres-Tief von rund 83 Yen je US-Dollar. Im Anschluss an die Intervention stieg der Kurs über die Marke von 85 Yen. Es ist jedoch umstritten, ob die Maßnahme langfristig erfolgversprechend ist. Die Bank of Japan agiert unilateral, wird also bei ihrem Vorgehen nicht von anderen Notenbanken unterstützt.
An der japanischen Börse wurde der Schritt der Zentralbank hingegen begrüßt. Im Wochenvergleich legte der Nikkei-Index um 4,2 Prozent zu und konnte damit die Verluste der Vorwochen teilweise wettmachen. Am Freitag schloss der Leitindex mit einem Wert von 9.626 Punkten. Seit Jahresbeginn hat der Nikkei damit insgesamt 8,7 Prozent an Wert verloren.
Ausblick
Zuletzt hatten sich die Anzeichen für eine Bodenbildung am US-Häusermarkt gemehrt. In der kommenden Woche stehen nun weitere Daten zur Veröffentlichung an. Dem Immobilienmarkt kommt eine besondere Bedeutung bei der Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung zu, da hiervon die privaten Konsumausgaben beeinflusst werden.
Am kommenden Dienstag trifft sich die amerikanische Notenbank Fed zu ihrem monatlichen Meeting. Beobachter rechnen nicht mit weiteren Maßnahmen der Zentralbank, jedoch wird der Konjunkturausblick mit Spannung erwartet.
In Deutschland wird am Freitag der ifo Geschäftsklima-Index bekannt gegeben. Von einem weiteren Rückgang der Erwartungskomponente ist dabei auszugehen. Bei der Beurteilung der aktuellen Lage wird jedoch mit einem weiterhin hohen Niveau gerechnet.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 169,8 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2010, davon 108,0 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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