US-Arbeitsmarktdaten Januar 2021: Enttäuschende Stabilisierung
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Trotz einiger recht guter Vorzeichen enttäuschen die offiziellen US-Arbeitsmarktzahlen im Januar. Insbesondere die Revisionen für den Berichtsmonat Dezember waren ernüchternd. Für den Januar bleibt daher eher eine enttäuschende Stabilisierung als die erhoffte moderate Beschleunigung. Die Gesamtbeschäftigung exklusive der Landwirtschaft stieg nur um 49.000, während der Dezemberwert auf minus 227.000 von minus 140.000 berichtigt wurde. Die Aktivität im privaten Sektor war im Januar besonders gedämpft: nur 6.000 neue Stellen wurden geschaffen. Und wieder einmal waren es die üblichen Verdächtigen, welche schwächelten: Einzelhandel, Transportwesen & Lagerhaltung sowie Freizeit- & Gastgewerbe bauten Arbeitsplätze ab. Auch das ansonsten vielversprechende verarbeitende Gewerbe enttäuschte leicht mit einem Arbeitsplatzverlust von 10.000. Unternehmensbezogenen Dienstleistungen und insbesondere das Bildungswesen deuteten dagegen auf eine positive Dynamik hin.
Ein scheinbar vielversprechender Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,3 % von 6,7 % gibt bei näherer Betrachtung ebenfalls keinen Grund zur Euphorie: Hauptgrund war ein Sinken der Erwerbsbevölkerung (-406.000). Erfreulich vor diesem Hintergrund ist, dass die Summe der Erwerbstätigen leicht um 201.000 auf 150 Millionen gestiegen ist. Außerdem stieg die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 35 von 34,7 Stunden - ein Hinweis darauf, dass in einigen Sektoren tatsächlich doch mehr gearbeitet wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass derzeit wahrscheinlich zwei gegenläufige Effekte den Arbeitsmarkt im Griff haben: Erstens bleibt die Beschäftigung in pandemiesensiblen Sektoren weiterhin unter Druck - höchstwahrscheinlich waren erneut viele Menschen nicht einmal in der Lage, nach einem Arbeitsplatz zu suchen. Zweitens erlebten Arbeitnehmer in nicht so stark von der Pandemie betroffenen Sektoren höchstwahrscheinlich eine nach wie vor robuste wirtschaftliche Erholung und hatten sogar eine etwas höhere Arbeitsauslastung. Sei es eine etwas längere To-do-Liste im Homeoffice oder das Einspringen für kranke Kollegen. Mit Blick auf die Zukunft könnte der erste Effekt immer weniger ins Gewicht fallen, sollten die Auswirkungen der Pandemie in den kommenden Monaten abklingen.
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