US-Arbeitsmarkt: Mehr Angebot und etwas weniger Nachfrage
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Die US-Arbeitsmarktdaten für August zeichnen ein gemischtes Bild. Einerseits waren die Neueinstellungen mit 187.000 geschaffenen Stellen robust, aber eine Revision der in den zwei vorangegangenen Monaten geschaffenen Stellen um 110.000 Stellen nach unten deutet auf eine etwas geringere Dynamik hin als ursprünglich angenommen. Andererseits hat sich das Arbeitsangebot im August unerwartet erhöht, wie eine höhere Erwerbsquote zeigt (von 62,6 auf 62,8 Prozent).
Allerdings fanden nicht alle Personen, die in die Erwerbsbevölkerung eintraten, den Weg zurück in die Beschäftigung: Die Arbeitslosenquote stieg von 3,5 auf 3,8 Prozent. Infolgedessen trifft ein größeres Arbeitsangebot auf eine etwas geringere Nachfrage, was sich in einem geringeren Lohnwachstum niederschlägt. Der durchschnittliche Stundenlohn stieg "nur" um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, während er im Juni und Juli noch um 0,4 Prozent gestiegen war.
Die jüngsten Beschäftigungs- und Inflationsdaten nehmen etwas Druck von der US-Notenbank, da sie für ein „datenabhängiges Abwarten“ auf der kommenden FOMC-Sitzung im September sprechen. Sie unterstützen auch das Szenario einer weichen Landung. Da die Verbraucher zur Finanzierung des Konsums jedoch zunehmend auf ihr Einkommen und nicht auf überschüssige Ersparnisse angewiesen sind, bleiben wir hier vorsichtig.
Am Horizont zeichnet sich weiterer Gegenwind ab. Die verstärkte Inanspruchnahme von Krediten zu höheren Zinssätzen, die bevorstehende Rückzahlung von Studiendarlehen in Verbindung mit einem weiteren Rückgang des Lohnwachstums und einer weiteren Abschwächung der Arbeitsmärkte könnte bedeuten, dass die Verbraucher ihre Konsumpläne deutlich überdenken könnten. Sollte sich dieser Ausblick bewahrheiten, wird die US-Notenbank unserer Meinung nach die Zinsen in diesem Jahr nicht weiter anheben. Die nächste große Diskussion an den Märkten wird dann sein, um wie viel die Zentralbanker die Zinsen im Jahr 2024 senken können bzw. müssen.
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