US-Arbeitsmarkt: Die gute Nachricht zuerst
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Das US-Gewerbe galt lange als Problemkind. Nun bewahrheitet sich wieder einmal: Totgesagte leben länger. Das ist die gute Nachricht. Einkaufsmanager sind immer noch gut gelaunt und das bedeutet Beschäftigung – oder wie Trump sagen würde: Jobs, Jobs, Jobs!!!
Grafik 1 zeigt diese gute Nachricht. Der Einkaufsmanagerindex steigt auf den höchsten Wert seit 2011. Nach 2011 begann der Dollar aufzuwerten, ein Trend, der sich erst im vergangenen Jahr umkehrte.
Einkaufsmanager wissen, was vor sich geht. Ist die Auftragslage gut, wird eingekauft. Steigt die Nachfrage, werden Arbeitsplätze geschaffen. Das gilt nach einem kurzen Abtauchen wieder seit April 2017. Damit wurden in diesem Aufschwung so viele Stellen in der Produktion geschaffen wie seit den 80er Jahren nicht mehr. Im letzten Aufschwung bis zur Finanzkrise wurden gar keine Jobs in der Produktion geschaffen, sondern kontinuierlich abgebaut.
Die US-Produktion befindet sich in einer kleinen Renaissance. Das ist tatsächlich eine gute Nachricht. Das war es dann aber auch schon. Wer bereits einen Job hat, gewinnt bei dem generellen Stellenaufbau wenig. Grafik 2 zeigt, weshalb.
Der Jobaufbau geht nicht mir Lohnsteigerungen einher. Teils scheint es sogar eine negative Korrelation zu geben. Fallen Jobs in der Produktion weg, steigen die Löhne. Werden Jobs aufgebaut, fallen sie. Das muss nicht ursächlich zusammenhängen, doch es zeigt wieder einmal, dass Jobwachstum kein Garant für höhere Löhne ist.
Das kann viele Gründe haben. Über diesen brüten die Notenbanker und zerbrechen sich den Kopf. Ein Grund ist der nach wie vor hohe Anteil an potentiellen Arbeitnehmern, die nach langer Absenz jederzeit auf den Arbeitsmarkt zurückkehren können. Die Arbeitslosenrate ist zwar auf den ersten Blick mit 4,4 % niedrig, doch das erzählt nur die halbe Geschichte.
An der Seitenlinie warten Millionen an Menschen immer noch auf einen Job. Da sie nicht in der Statistik aufscheinen, wirkt die Arbeitslosenrate ungewöhnlich niedrig. Es sind aber nicht nur diese Menschen, die die Nachfrage nach Arbeit stillen können. Auch unter den in der Statistik aufscheinenden Personen gibt es noch viel Potential.
Über 1 % aller Arbeitslosen zählt zu den Langzeitarbeitslosen (Grafik 3). Das ist noch deutlich mehr als zu den besten Zeiten der letzten zwei Boomphasen. Auch die unfreiwillige Teilzeitbeschäftigung ist nach wie vor ungewöhnlich hoch für einen Boom, der schon seit über 7 Jahren anhält.
Es bleibt viel zu tun. Der Arbeitsmarkt leidet zumindest als Ganzes noch nicht unter mangelnden Arbeitskräften. In einzelnen Regionen mag es Ausnahmen geben. Insgesamt aber muss sich der Aufschwung noch mindestens zwei Jahre fortsetzen, damit der Arbeitsmarkt wieder vollkommen gesundet ist und Arbeit tatsächlich knapp wird.
Clemens Schmale
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