US-Aktienmärkte weiter von Konjunkturerholung und Geldpolitik gestützt
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Solange nicht die COVID-19-Pandemie erneut für einen weltweiten Lockdown sorgt, ist Bob Baur, Chefvolkswirt der großen US-amerikanischen Fondsgesellschaft Principal Global Investors, zuversichtlich, dass die wirtschaftliche Erholung anhält. Vor allem in den USA erwartet er im dritten Quartal einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 25 Prozent. Selbst im vierten Quartal könnte das US-BIP noch einmal um 5 % oder mehr steigen, wenn mehr Menschen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Und in 2021 könnte jede Aussicht auf einen sicheren, verfügbaren Impfstoff im ersten Quartal das Wachstum zwei weitere Quartale lang ankurbeln und die USA schneller wieder zu neuen Höchstständen beim BIP und bei der Beschäftigung führen.
Bestätigt sieht sich Baur in seinem optimistischen Ausblick durch steigende Rohstoffpreise. Rekordtiefe US-Hypothekenzinsen würden für einen boomenden US-Immobilienzyklus sorgen. Steigende US-Immobilienpreise und Aktienindizes in Rekordhöhe erhöhten das Nettovermögen der Haushalte, stärkten die Kaufkraft und das Vertrauen und verlängerten die beginnende Expansion. Aus dem Politikwechsel der Fed schließt er, dass von der Geld- und Fiskalpolitik noch lange Zeit Unterstützung für die gewaltige Erholung in den USA kommen werde.
Baur: „Die Fed wird am Ende sicher erreichen, dass die langfristigen Renditen der US-Staatsanleihen steigen werden. Folglich würden wir an kurzen Anleihelaufzeiten, sagen wir zwei bis vier Jahre, festhalten. Das bietet die Möglichkeit, von steigenden langfristigen Renditen zu profitieren, falls dies geschieht. Darüber hinaus haben sich die Spreads zu Unternehmensanleihen oder Schwellenländeranleihen mit ähnlicher Laufzeit seit ihren Höchstständen im März deutlich verringert. Superniedrige Renditen und schwindende Kreditspreads erschweren es den Anleiheanlegern in den nächsten Jahren, angemessene Renditen zu erzielen.
Das wird die Aktienmärkte weiter unterstützen. Aber wir gehen nach wie vor davon aus, dass es zu einer Rotation hin zu zyklischen Werten kommen wird, aber es bedarf eindeutiger Beweise für mehr Inflation und eine steilere Renditekurve, um diese zu festigen. Das könnte eine Weile dauern.
Längerfristig gesehen deuten die heutigen hohen Bewertungen darauf hin, dass jegliche Aufwärtsentwicklung bei Aktien schwierig und begrenzt sein wird. Wir sind bis 2021 immer noch optimistisch, erwarten aber bis dahin eine Konsolidierung oder eine mögliche Korrektur.“
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