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Verunsicherte Investoren
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich verstimmt. Der DAX verliert zur Mittagsstunde 0,5% und sinkt auf 6.827 Zähler.
Sorgen um die US-Konjunktur verunsichern die Investoren genauso wie die hartnäckig steigenden Energiepreise. Schlusslicht im DAX ist die Siemens-Aktie. Gestern wurde ein Zentralvorstand des Münchener Konzerns in Zusammenhang mit der Schmiergeldaffäre um den Industriekonzern verhaftet.
Rohstoffe: Die üblichen Verdächtigen
Thema des Tages ist wieder einmal der Ölpreis. Allem Anschein nach haben sich heute wieder die üblichen Verdächtigen verschworen, um die Energiekosten hochzutreiben: Die Angst vor einer Unterbrechung der Ölversorgung aus dem Golf von Persien wird nicht nur durch die angezogene Sanktionsschraube gegen den Iran angeheizt. Jetzt stimmen sich die Märkte auch noch auch auf die Möglichkeit ein, dass die Briten eine Militäraktion unternehmen, um ihre in den Iran verschleppten Matrosen zu befreien.
Hinzu kommt die Verlängerung eines Hafenarbeiter-Streiks in Marseille, der den Öltransport in die USA behindert und dort den Versorgungsengpass beim Benzin verschärft. Außerdem hat auch noch ein US-Wetterdienst die Warnung abgegeben, dass in der ab dem 1. Juni beginnenden Hurricane-Saison verstärkt mit diesen großen Wirbelstürmen zu rechnen sei, die möglicherweise die Produktion im Golf stilllegen.
Für 16:30 Uhr werden die Angaben über die aktuellen Vorräte in den USA erwartet. Laut Bloomberg rechnen die Volkswirte damit, dass die Gesamtbestände an Rohöl um 2.025 Millionen Barrel gestiegen sind. Die Benzinvorräte sollen dagegen um weitere 2.050 Millionen Barrel geschrumpft sein. Da bald die Reisesaison in den Vereinigen Staaten beginnt, richtet sich darauf das Hauptaugenmerk. Der US-Benzinpreis bewegt sich schon jetzt auf einem 6-Monats-Hoch. Die sonstigen Destillate (einschließlich Heizöl) dürften am Ende der Wintersaison nochmals um 1.500 Millionen Barrel gefallen sein.
Daher legt der Ölpreis derzeit schon wieder um 1,7% zu und bewegt sich jetzt über der Marke von 65-Dollar. Die Energieverteuerung wirkt sich wie immer positiv auf den Goldpreis aus.
Populäre Öl-Calls
Kein Wunder also, dass die Rohstoffe heute auch bei den Derivaten im Vordergrund stehen. Besonders gefragt ist ein Call-Optionsschein auf den an der Terminbörse ICE gehandelten Brent Crude Futures mit der WKN "SG230C". Emittent ist die Société Générale. Der Call hat aktuell einen Hebel von 6,7.
Absicherung gegen Kursverluste
Viele Investoren wollen sich vor weiter fallenden Kursen absichern und decken sich mit Puts ein. Starke Umsätze gibt es bei dem Put-Optionsschein auf DAX von der BNP Paribas (WKN: BN2DKM). Der Schein hat einen Hebel von aktuell 38. Im Moment gewinnt der Put rund 8%.
Ausblick Termine USA
Die US-Futures signalisieren, dass sich der gestrige Abwärtstrend vorerst fortsetzt. Die US-Märkte dürften daher wieder im roten Bereich starten.
Für 14:30 Uhr werden die Auftragseingänge für langlebige Güter vom Februar erwartet. Die Auguren stellen ein Wachstum von 3,5% in Aussicht (Januar: Rückgang um 8,7). Dabei sollten sich vor allem Bestellungen bei Boeing positiv bemerkbar machen. Ohne Transportausgaben sollten die Aufträge immerhin noch um 1,8% gestiegen sein (Januar: minus 4,0). Die Zahlen dürften Aufschluss darüber geben, ob die aktuelle Flaute in der amerikanischen Industrie weiter anhält.
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