Unterschiedliche Wachstumspfade in USA und Europa
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In ihrem jüngsten Kapitalmarktbericht sieht Esty Dwek, Head of Global Market Strategy bei Natixis Investment Managers, weiter auseinander laufende Wachstumspfade in den verschiedenen Regionen. Während China die Corona-Krise am besten bewältigt habe und den größten Aufschwung verzeichne, in den USA sich trotz des Anstiegs der Fälle der Arbeitsmarkt erhole und der Konsum bisher als widerstandsfähig erweise, würde sich in Europa aufgrund der neuerlichen Lockdowns ein "Double-Dip-Szenario" für die Konjunktur abzeichnen.
Dwek: „In den USA haben bereits 89 Prozent der Unternehmen im S&P 500 ihre Q3-Zahlen vorgelegt; 86 Prozent davon mit einer positiven Überraschung im Blick auf den Gewinn pro Aktie und 79 Prozent mit Blick auf den Umsatz. Gleichzeitig erhöhten die Analysten im Oktober die Gewinnschätzungen für Q4 – mit dem Energiesektors als großer Ausnahme; dort gingen die EPS-Schätzungen im Laufe des Monats um über 84 Prozent zurück.
Mit zunehmender Sicherheit über den Wahlausgang preisten die Investoren die Reflation, für die sie sich im Falle eines Blue Sweep positioniert hatten, aus. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen fielen um über 20 Basispunkte und der USD schwächte sich um über 2 Prozent ab. Nur wenige Tage später kehrte sich jedoch der Handel aufgrund der positiven Impfstoffnachrichten wieder um, und der S&P 500 und der MSCI World stiegen auf Rekordniveaus, während der technologielastige Nasdaq eine unterdurchschnittliche Performance erzielte. Darüber hinaus kletterten die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen um über 16 Basispunkte, was den zyklischen und Finanztiteln Auftrieb verlieh, da die US-Zinskurve so steil wurde wie seit fast drei Jahren nicht mehr.
Unserer Ansicht nach ist es jedoch unwahrscheinlich, dass wir eine geradlinige Entwicklung hin zu zyklischen Werten sehen werden. Erst wenn sich in Europa der Trend bei den Corona-Infektionen umkehrt und das Vertrauen in die Erholung im Jahr 2021 an Kraft gewinnt, sollten zyklische Werte beginnen, eine Outperformance zu erzielen. Ebenso wird wohl der Aufschwung der Anleiherenditen am langen Ende wieder an Kraft verlieren, wenn sich der Blick bei den Impfstoffen von der Hoffnung auf die Praxis (Verfügbarkeit, Impfkapazität, Wirkung) richtet. Darüber hinaus werden die Zentralbanken - und insbesondere die Fed - wahrscheinlich versuchen, die Renditen in Grenzen zu halten, um die Erholung zu unterstützen.“
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