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10:32 Uhr, 05.10.2015

Unterschiedliche Lagerbestände zeigen regional unterschiedliche Konjunkturzyklen

Die Lagerbestände in den USA und Großbritannien lassen den Volkswirten von Standard Life Investments zufolge darauf schließen, dass sich der Konjunkturzyklus in einer späteren Phase befindet.

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    Kursstand: 6.248,00 € (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Lagerbestände sind stark mit dem Konjunkturzyklus korreliert und geben daher eine gute Indikation, ob sich eine Volkswirtschaft in einer frühen oder späteren Phase eines wirtschaftlichen Aufschwungs befindet. Die Volkswirte von Standard Life Investments stellen in ihrem aktuellen Weekly Economic Briefing fest, dass in den meisten großen Volkswirtschaften der bereits stattgefundene Lageraufbau zulasten des Wachstums in den kommenden Quartalen gehen dürfte.

So habe etwa in den USA und Großbritannien die Bestandsaufstockung einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum in den letzten zwei Jahren geliefert, und die Bestandsunterdeckung, die während und unmittelbar nach der Finanzkrise entstanden ist, sei mittlerweile abgearbeitet. „Das ist typisch für einen Konjunkturzyklus in einer späteren Phase“, kommentiert Chefvolkswirt Jeremy Lawson.

Die Ausnahmen von diesem Muster sieht Lawson in der Eurozone und Indien. „In beiden Regionen könnte der Aufbau von Lagerbeständen Teil eines positiven Kreislaufs werden“, so Lawson. Trotz eines überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums hätten die Unternehmen der Eurozone gezögert, höhere Bestände aufzubauen, weil sie auf Beweise für die Nachhaltigkeit des Wachstums gewartet hätten. „Da sich das Geschäftsklima gut behauptet, obwohl sich die Probleme in den Schwellenländern intensivieren, erwarten wir hier einen positiven Beitrag zum Wachstum im nächsten Jahr“, so Lawson.

Indien sieht Lawson in einer ähnlichen Ausgangslage. Die Konjunktur des Landes habe 2012/13 die Talsohle durchschritten, aber die Unternehmen seien aufgrund der erhöhten politischen Unsicherheit zurückhaltend beim Aufbau von Vorräten gewesen. Auch wenn die neue Regierung nicht völlig überzeugen konnte, hätten sich die Funktionsweise des Landes und die Geschäftsbedingungen jüngst verbessert. Im zweiten Quartal 2015 habe der Lageraufbau schon zum zweiten Mal seit 2012 positiv zum GDP beigetragen. Anders als in Brasilien, Russland und China sei das Verhältnis zwischen Aufträgen und Beständen in Indien seit ein paar Monaten deutlich unter Parität. „Dies legt nahe, dass die Produktion in den nächsten Monaten aufholen wird“, so Lawson.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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