Unternehmensanleihen guter Bonität sinnvolle Alternative
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Kronberg (GodmodeTrader.de) - Dank der anhaltenden Unterstützung durch die Notenbanken haben Staatsanleihen im März solide performt. Da sich die Weltwirtschaft insgesamt nur langsam erholt, erwartet Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment, aber nicht, dass die Renditen in absehbarer Zeit deutlich steigen werden. "Ich bleibe deshalb bei der Einschätzung, dass die Wertentwicklung von Staatsanleihen in den kommenden zwölf Monaten gering bleiben wird. Investoren sollten eine lange Duration favorisieren, zumindest so lange bis es Anzeichen einer deutlichen Belebung von Wachstum und Konsum gibt", schreibt der Fondsmanager in einem Marktkommentar.
Im Gegensatz zu Staatsanleihen bieten ausgewählte Investment-Grade-Anleihen und High-Yield-Produkte im aktuellen Marktumfeld noch vergleichsweise gute Renditen. Nach einem starken Jahresbeginn legten die Investment-Grade-Kreditmärkte zwar zuletzt eine Pause ein, was vor allem auf die Abkühlung der US-Wirtschaft zurückzuführen war. Insgesamt biete die Anlageklasse dank des hohen Ertragsniveaus und der defensiven Eigenschaften gegenüber Staatsanleihen jedoch weiter klare Renditevorteile.
Die europäischen Kreditmärkte profitieren weiterhin von der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB. Das niedrige Zinsniveau erlaube es den Unternehmen, sich zu attraktiven Konditionen zu refinanzieren und die Zinsbelastungen zu senken. Hinzu kommen die verbesserten makroökonomischen Rahmenbedingungen in Europa, die Roemheld positiv für die Assetklasse stimmen. Europäische Investment-Grade-Anlagen seien deshalb für immer mehr Anleger eine Alternative zu europäischen Staatsanleihen, deren Renditen zunehmend negativ werden. Während die Risikoaufschläge (Spreads) in Europa anziehen dürften, erwartet Roemheld für den US-Markt eher Gegenwind: "Für US-Investment-Grade-Anleihen sind wir derzeit neutral positioniert". Hintergrund sei die jüngste Abschwächung der makroökonomischen Daten sowie der US-Unternehmenzahlen.
Auch Hochzinsanleihen bleiben aus Sicht des Fondsmanagers attraktiv, Potenzial sieht er insbesondere bei US- und asiatischen Titeln. Das gelte besonders auch für Unternehmen, die einst mit der Qualitätsnote "Investment-Grade" ausgezeichnet wurden und dann durch ein niedrigeres Rating zurückgefallen sind. Die Zahl dieser so genannten "gefallenen Engel" (englisch: „fallen angels“), vor allem aus den Emerging Markets, in den globalen High-Yield-Indizes werde im zweiten Quartal kräftig ansteigen, prognostiziert Roemheld. Die Ölpreisschwankungen werden Hochzinsanleihen zwar weiter beeinflussen, aber die Ausfallrisiken bleiben im Rahmen. In Europa sollten die Investoren allerdings ihre Erwartungen an diese Anlageklasse etwas zurückschrauben, empfiehlt der Fidelity-Experte.
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