Fundamentale Nachricht
07:33 Uhr, 12.09.2016

Uniper: Die beste Tradingchance des Jahres?

Weil rund ein Drittel aller Uniper-Aktien bereits am ersten Handelstag verkauft werden müssen, könnte das Papier der E.On-Kraftwerkssparte deutlich unter seinen fairen Wert sinken. Für Trader und risikobewusste Anleger bietet dies erhebliche Chancen.

Erwähnte Instrumente

  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
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  • Uniper
    ISIN: DE000UNSE026Kopiert
    Kursstand: 10,538 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Der Energiekonzern E.On spaltet am Montag mit der Uniper SE seine konventionelle Energieerzeugungssparte ab. Da ein Großteil der Uniper-Aktien an indexnachbildende Fonds gehen wird und diese sich bereits am ersten Handelstag von ihren Papieren trennen müssen, könnte erheblicher Verkaufsdruck auf den Papieren lasten. Trader und mutige Anleger könnten hiervon profitieren.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Für jeweils 10 E.On-Aktien erhalten die Aktionäre des Energiekonzerns eine Uniper-Aktie in ihr Depot gebucht. Die ISIN der neuen Uniper-Aktien lautet DE000UNSE018, die WKN entsprechend UNSE01.
  • Insgesamt 53,35 Prozent der Uniper-Aktien werden an die E.On-Aktionäre ausgegeben. E.On behält vorerst 46,65 Prozent der Uniper-Aktien und dürfte diese Aktien aus steuerlichen Gründen voraussichtlich nicht vor 2018 verkaufen. E.On hat such für die ersten 90 Tage nach dem Börsengang verpflichtet, keine Uniper-Aktien zu verkaufen.
  • Rund ein Drittel der E.On-Aktien werden von Fonds gehalten, die einen Index (v.a. den DAX) nachbilden (ETFs) oder sich nahe am DAX orientieren. Viele dieser Fonds MÜSSEN die ihnen zugeteilten Uniper-Aktien bereits am ersten Handelstag verkaufen, da Uniper nur für einen Handelstag im DAX enthalten sein wird.
  • E.On hat in Uniper seine Kohle-, Gas- und Wasserkraftwerke, den globalen Energiehandel und das Russland-Geschäft (inklusive Beteiligung an einem Gasfeld) gebündelt. Spötter bezeichnen Uniper auch als die "Resterampe" von E.On.
  • Die Atomaktivitäten von E.On verbleiben auf Druck der Politik und anders als ursprünglich geplant beim Mutterkonzern. Die Energiekonzerne sollen einem neuen Gesetz zufolge für die Folgen der Kernenergie haften, auch wenn sie diese Aktivitäten abspalten. Eine Trennung von den Kernenergieaktivitäten hätte deshalb für E.On keine Vorteile gebracht.
  • Uniper schreibt tiefrote Zahlen. Wegen der geltenden Rahmenbedingungen mit der kräftigen Förderung der erneuerbaren Energien und einem am Boden liegenden Börsenpreis für Strom wird Uniper im Jahr 2016 den Analystenschätzungen zufolge einen Nettoverlust von 3,80 Mrd. Euro verbuchen, nach einem Verlust von 3,76 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Für 2017 wird immerhin ein Gewinn von 500 Mio. Euro erwartet. Trotzdem gilt: Mit der konventionellen Energieerzeugung lässt sich unter den aktuellen Rahmenbedingungen in Deutschland eigentlich kaum noch Geld verdienen.
  • Der Name Uniper ist aus den Wörtern "unique" (einzigartig) und "Performance" zusammengesetzt. Uniper soll also für "einzigartige Performance" stehen.
  • Uniper ist am 12. September für einen Tag DAX-MItglied. An diesem Tag hat der Leitindex ausnahmsweise 31 statt 30 Mitglieder. Bereits am 13. September ist Uniper nicht mehr im DAX und zunächst auch nicht in einem anderen wichtigen Auswahlindex Angesichts der Größe könnte Uniper allerdings recht bald in den MDAX aufgenommen werden.
  • Analysten sehen den fairen Börsenwert von Uniper im Schnitt bei 4,2 Mrd. Euro bzw. 11,50 Euro je Aktie. E.On hat Uniper hingegen in seiner Bilanz noch mit dem ungefähr dreifachen Wert von rund 12 Mrd. Euro bilanziert. Sollte Uniper an der Börse tatsächlich zu einem deutlich geringeren Wert gehandelt werden, müsste E.On dramatische Abschreibungen vornehmen.

Eine einmalige Tradingchance?

Weil sich indexnahe oder indexnachbildende Fonds überwiegend bereits am ersten Handelstag von ihren Uniper-Aktien trennen müssen, könnte es direkt nach der Abspaltung zu erheblichem Verkaufsdruck kommen. Die Uniper-Papiere dürften deutlich unter ihren eigentlichen Wert gedrückt werden, was Chancen für Trader eröffnet, die auf einen Rebound spekulieren wollen. E.On-Chef Johannes Teyssen hat bereits selbst auf den zu erwartenden Verkaufsdruck hingewiesen: "Wir werden am ersten Tag weiche Hände sehen, die Uniper rasch verkaufen, ganz klar", sagte Teyssen in einem Interview.

Ein Einstieg könnte sich vor allem lohnen, wenn die Aktien deutlich unter den geschätzen fairen Wert von rund 11,50 Euro je Aktie fallen sollten. Risikoscheue Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont sollten von den Papieren aber die Finger lassen: Der möglich Turnaround von Uniper ist alles andere als sicher. Konventionelle Stromerzeugung ist in Deutschland kein Zukunftsgeschäft mehr.

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4 Kommentare

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  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    Die Uniper-Aktien sind mit einem Kurs von 10,015 EUR in den Handel gestartet und notieren zuletzt bei 10,61 Euro.

    09:51 Uhr, 12.09. 2016
  • P_44
    P_44

    Da fehlt aber die WKN der Uniper-Aktien. Und davon einmal abgesehen: Warum sollte man Uniper nicht jetzt gleich kaufen und heute Abend wieder verkaufen?

    08:05 Uhr, 12.09. 2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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