Kommentar
12:50 Uhr, 02.08.2017

Unglaublich: So schnell wurde der Amazon-Gründer zum reichsten Mann der Welt

Jeff Bezos hat es vergangene Woche vollbracht. Er war für einen Tag lang der reichste Mann der Welt.

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Für einen Moment lang hat Jeff Bezos Microsoft-Gründer Bill Gates überholt. Sein Vermögen lag mit 91 Mrd. oberhalb der etwas weniger als 91 Mrd. von Bill Gates. Anfang des Jahres, als Forbes die neueste Liste der reichsten Menschen der Welt herausbrachte, war das noch anders. Damals stand Bill Gates mit 86 Mrd. deutlich auf Platz 1. Bezos hatte damals „nur“ 72,8 Mrd.

Die unglaubliche Aufholjagd ist der explosiven Aktienkursentwicklung zu verdanken. Technologiewerte haben sich zwar generell gut entwickelt, doch kaum eine Aktie lief so gut wie Amazon und kaum ein Gründer hält einen so hohen Anteil am eigenen Unternehmen wie Bezos an Amazon.

Amazon.com Inc.
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Bezos hält 16 % an Amazon. Das ist relativ viel. Alphabet-Gründer Larry Page und Sergey Brin halten je 6 % am Unternehmen. Bill Gates gehören inzwischen weniger als 5 % an Microsoft. Es gibt allerdings einen Gründer, dem derzeit noch mehr an seinem Unternehmen gehören als Bezos: Mark Zuckerberg. Er hält nach wie vor knapp ein Fünftel an Facebook.

Facebook Inc.
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Zuckerberg ist aufgrund seines hohen Firmenanteils vermutlich der große Favorit auf den Titel des reichsten Mannes der Welt – in ein paar Jahren. Grafik 1 zeigt die Entwicklung des Vermögens der Technologie-Milliardäre. Bezos hatte zur Zeit der Internetblase schon einmal ein Vermögen von mehr als 10 Mrd. Dollar. Das relativierte sich nach 1999.

Zuckerberg ist noch relativ neu auf der Liste. Die Entwicklung seines Vermögens ist jedoch stetiger und auch explosiver als die aller anderen. Auch wenn sich derzeit alles um Amazon und Jeff Bezos dreht, Zuckerberg hat die besseren Chancen nachhaltig Platz 1 zu erobern.

Bezos geht es vermutlich wie Larry Ellison (Oracle) zur Jahrhundertwende. Sein Vermögen stieg sprunghaft von weniger als 10 Mrd. auf 50 Mrd. Dollar an. Erst Anfang 2017 erreichte er diesen Wert erneut.

Oracle Corp.
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Die heutige Entwicklung bei Technologieaktien mag nicht so übertrieben sein wie zur Zeit der Internetblase, doch meiner persönlichen Meinung gibt es dazu eine Ausnahme: Amazon. Amazon ist unter all den heißen Technologiewerten am höchsten bewertet. Wenn es zu einem radikalen Rücksetzer kommt, dann sicherlich dort.

Wer richtig reich werden will, muss übrigens nicht unbedingt in einem Trendsektor tätig sein. Grafik 2 zeigt die reichsten Menschen aus anderen Sektoren. Amancio Ortega (Zara) ist mit Kleidung zu einem der Reichsten der Welt aufgestiegen. Die Waltons machen mit Lebensmittel gutes Geld. Bernard Arnault (LVMH Louis Vuitton Moët Hennessy) hat mit Luxusgütern Erfolg und Liliane Bettencourt verdankt ihren Reichtum L'Oréal.

Bezos war der reichste Mensch der Welt – für einen Tag. Kurzfristig mag ihm dieser Geniestreich noch einmal gelingen, doch mittelfristig sehe ich das Potenzial der Amazon-Aktie so langsam ausgeschöpft. Als Amazons Gewinn zuletzt schrumpfte, weil mehr investiert wurde, sank der Aktienkurs um 30 %. Die ganze Situation erinnert heute sehr stark an damals (2014/15).

Clemens Schmale

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1 Kommentar

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  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Vielleicht erbarmt sich ja einer von denen mal dem Boris Becker etwas aus der Patsche zu helfen, dem fehlen bloss ein paar Millionen in der Besenkammer-Kasse. Peanuts also für Bezos.

    01:27 Uhr, 03.08.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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