Kommentar
13:32 Uhr, 15.12.2021

Ukraine-Russland-Konflikt: So sichern Sie sich an der Börse ab!

Russlands Aufmarsch an der Grenze zur Ukraine macht viele nervös. Ein Einmarsch wäre verheerend, auch für die Börse.

Man kann sich nicht vorstellen, dass es bei einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine Gewinner geben soll. Über Zerstörung, Leid und Tod hinaus muss Russland mit harten Sanktionen und Isolation rechnen. Ob allerdings der Westen der Ukraine militärisch beisteht, ist fraglich.

Rational ist ein Krieg nicht. Gewinnen ist unmöglich, auch aus wirtschaftlicher Sicht. Diese Sicht ist aber vermutlich die letzte, die Russland im Blick hat. Rückblickend kann man sagen, dass sich Russland auf eine Konfrontation vorbereitet hat. Die Währungsreserven wurden deutlich ausgebaut. Insbesondere der Anteil an Gold an den Reserven wurde in den letzten Jahren stark erhöht.

Im Falle von Sanktionen ist das ein wichtiger Puffer. Zudem ist Russland kaum auf ausländisches Kapital angewiesen. Die Staatsfinanzen sind solide. Sanktionen würden zudem einen Geldstrom nicht versiegen lassen. Europa braucht Russlands Gas und Öl. Dazu passt es, dass die Gaslieferungen an Europa, zum Teil durch die Ukraine und Belarus, in diesem Jahr unterdurchschnittlich waren (Grafik 1).

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Europas Gasspeicher sind ungewöhnlich leer (Grafik 2). Europa kann es sich nicht leisten, auf Gaslieferungen aus Russland zu verzichten, ob für die Stromproduktion oder zum Heizen im Winter. Je angespannter die Lage ist, desto weniger kann Europa effektiv auf einen direkten Konflikt mit der Ukraine reagieren. Eine schwierige Versorgungslage zwingt die EU geradezu, im Krisenfall nur symbolisch zu reagieren, um die Versorgung nicht zu gefährden.

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Im Nachhinein drängt sich der Verdacht auf, dass sich Russland auf einen Konflikt vorbereitet hat. Das bedeutet nicht, dass es zum Konflikt kommt. Auch die Börse geht derzeit nicht davon aus. Wenn es aber doch geschieht, ist mit Chaos und Panikverkäufen zu rechnen.

Man kann sich dagegen absichern. Put-Optionen, die weit aus dem Geld sind (Ausübungspreis weit unter aktuellem Kurs), verfallen in den meisten Fällen wertlos. Wenn es während der Laufzeit jedoch zu einem starken Kurseinbruch kommt, kann sich der Wert enorm steigern.

Genau das führt dazu, dass z.B. Hedgefonds in Krisenzeiten zum Teil hohe Gewinne einfahren. Der Hedgefonds von Bill Ackman sicherte sich mit 26 Mio. USD ab. Wegen des Crashs wurden daraus über 2 Mrd. USD Gewinn.

Im aktuellen Fall gehen Beobachter davon aus, dass Russland (wenn überhaupt) im Winter einen Konflikt startet. Strategisch macht das am meisten Sinn, da im Winter Erdgas am wertvollsten für Europa ist. Eine Put-Option mit Laufzeit bis April oder Juni ist ausreichend. Der Ausübungspreis sollte mindestens 30 % unter dem aktuellen Kurs liegen, z.B. beim Dax bei weniger als 11.000 Punkten.

Man kann nur hoffen, dass Russland mit dem Aufmarsch die Grenzen des Westens testet und alle Parteien rational bleiben. In diesem Fall würde ein Hedge wertlos verfallen. Falls es doch zum Undenkbaren kommt, ist man für einen Hedge dankbar.

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2 Kommentare

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  • Bastian71
    Bastian71

    Welche konkreten Optionen wären hier beispielhaft? Danke

    08:51 Uhr, 16.12. 2021
  • Urs1
    Urs1

    Können Sie bitte 1-2 konkrete Beispiele für eine geeignete Put-Option nennen? Danke.

    18:16 Uhr, 15.12. 2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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