Übertriebene Sorgen um China
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Einen solch miserablen Jahresauftakt hatten wohl selbst Pessimisten kaum für möglich gehalten: Chinas Börsen sind in den Keller gesackt und haben beinahe sämtliche Märkte weltweit mitgerissen. Zwei Mal musste der Börsenhandel aufgrund einer zum Jahreswechsel eingeführten Regelung sogar ausgesetzt werden, da die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen zuvor um mehr als sieben Prozent gefallen waren. Das war aber noch nicht alles: Neben dem jüngsten mutmaßlichen Atomtest in Nordkorea drückten auch die anhaltenden Spannungen zwischen den wichtigen Ölförderländern Iran und Saudi-Arabien auf Stimmung und Kurse. In Deutschland legte der DAX mit einem Minus von in der Spitze gut acht Prozent den schlechtesten Jahresstart seit seiner Einführung im Jahr 1988 hin.
Zumindest beim Hauptbelastungsfaktor China könnten die Sorgen übertrieben sein: „Es war kein guter Start ins neue Jahr, aber es besteht auch ein Risiko der Überreaktion. Chinas Wandel vom Exporteur und der Werkbank der Welt hin zu einer Wirtschaft, die von der einheimischen Nachfrage getrieben wird, ist inzwischen allgemein bekannt“, sagt Nicholas Yeo, Director und Head of Equities – Hongkong bei Aberdeen Asset Management. Zwar gibt der Experte zu bedenken: „Es wird eine holprige Reise werden, warum wir auch glauben, dass die Produktionsdaten mit Vorsicht zu genießen sind.“ Dennoch bleibt Yeos Sicht auf China unverändert: „Das Wachstum geht zurück, aber wir erwarten keine harte Landung.“
Wie schon im vergangenen Jahr könnten sich die Märkte auch dieses Mal wieder schnell fangen. Schließlich spiegelt der chinesische Aktienmarkt die Wirtschaft im Reich der Mitte nur unzureichend wider. Vielmehr gleichen die Börsen in Shanghai und Shenzhen einem riesigen Spielkasino, das überwiegend von chinesischen Privatanlegern dominiert wird. Analysten zufolge haben die Aktienmärkte reichlich Potenzial nach oben. In der traditionellen Kapitalmarktumfrage der deutschen Tageszeitung Handelsblatt sagen die 35 teilnehmenden in- und ausländischen Banken einen Anstieg des Deutschen Aktienindex (DAX) auf durchschnittlich 11.793 Punkte voraus. Das wäre ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem 2015er-Schlussstand.
Jedoch erschwert die auseinanderdriftende Politik der großen Notenbanken die Vorhersagen. Zudem wurde die Umfrage noch vor den China-Turbulenzen durchgeführt. Allerdings erwiesen sich die Prognosen zuletzt als überaus treffsicher: Dem Prognosewert von 10.706 Zählern stand ein 2015er-Schlusskurs von 10.743 Punkten gegenüber. Behalten die Experten auch dieses Mal Recht, ist ein Capped Bonus der Deutschen Bank interessant (ISIN DE000XM0YV72 >>>). Das Papier ermöglicht eine Bonusrendite von 14,4 Prozent (siehe rechts).Auch für Österreich herrscht Optimismus vor. „Für den ATX sprechen die moderate Bewertung sowie die günstigen Wachstumsaussichten der Länder in Zentral- und Osteuropa, die rund ein Drittel des Umsatzes der im österreichischen Leitindex vertretenen Werte beisteuern“, erklärt Erste-Group-Chefanalyst Fritz Mostböck. „Bis Ende 2016 sollten wir einen ATX-Stand von 2.550 Punkte sehen.“ Vor diesem Hintergrund bleibt der ATX Discounter aus Ausgabe 25.2015 >>> von Raiffeisen Centrobank interessant (ISIN AT0000A1F7Q9 >>>). Das Wertpapier ermöglicht einen Ertrag von 18,8 Prozent, wenn der ATX bis März 2017 auf 2.500 Punkte steigt. Bei einem unveränderten Indexstand sind immerhin noch 4,6 Prozent drin.
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