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08:28 Uhr, 09.04.2018

Übersteht der Bullenmarkt einen Handelskrieg?

Kommt es zu einem echten Handelskrieg, könnte dies Nordea-Makrostratege Witold Bahrke zufolge das Fass zum Überlaufen bringen und den Bullenmarkt für Aktien beenden.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.405,42 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stockholm (GodmodeTrader.de) - Chinas Auge-um-Auge-Vergeltungsmaßnahmen haben die Märkte eindeutig überrascht. Schließlich scheint in einem quid-pro-quo-Prozess für China doch am meisten auf dem Spiel zu stehen. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, dass sowohl China als auch die USA einen langwierigen Verhandlungsprozess einleiten werden. Aus Sicht des Marktes würde dies bedeuten, dass zwar ein Worst Case vermieden wird, aber es ist auch nicht wirklich gut. Die Zeiten des schnell wachsenden Handels sind vorbei, und wir glauben, dass die Handelspolitik im Allgemeinen einen eher kämpferischen Ton annimmt. Die Unsicherheit wird bleiben, wie Witold Bahrke, Senior Makrostratege bei Nordea Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die wichtigste Erkenntnis sei, dass die Globalisierungsgewinner von gestern in Zukunft nicht mehr am Steuer sitzen würden. Außerdem sei es wichtig zu beachten, dass die globale Handelsintensität (Handel/BIP) ihren Höhenpunkt bereits vor einigen Jahren erreicht habe. Protektionistische Maßnahmen seien bereits vor der Eskalation der Handelsspannungen Thema gewesen. Dementsprechend sei ein weniger handelsfreundliches Umfeld an sich nichts Neues, wenn auch das Thema für Trumps Politik oberste Priorität besitze, heißt es weiter.

„Die Unsicherheit, die sich aus einer stärkeren Haltung gegenüber der Handelspolitik ergibt, ist nicht die Hauptursache dafür, dass Risikoanlagen seit Jahresbeginn hinter den Erwartungen zurückbleiben, aber sie verstärkt die Sorgen. Der Hauptgrund für den Risk-Off-Modus, wie wir ihn sehen, ist die Straffung der geldpolitischen Bedingungen in Kombination mit einem nahezu perfekt bepreisten Markt. Der Handel hat allerdings viele Jahre lang zu einem starken globalen Wachstum beigetragen, genauso wie der ‚Peak Trade‘ (Wendepunkt, an dem das weltweite Verhältnis zwischen Export- und Importvolumen und dem Bruttoinlandsprodukt einen Höchststand erreicht hat) zu dem niedrigen Wachstumsumfeld beiträgt, in dem wir uns befinden. Wenn wir also einen echten Handelskrieg sehen würden, wie auch immer man diesen definiert, könnte dies das Fass zum Überlaufen bringen und den Bullenmarkt für Aktien beenden“, so Bahrke.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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