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14:10 Uhr, 01.10.2008

Überdüngung bei K+S?

Überdüngung bei K+S?

Mit großformatigen Zeitungs-Anzeigen hat die K+S AG ihren Aufstieg in den Dax gefeiert. Der Kassler Düngemittelproduzent sei „der“ Rohstoffwert im deutschen Leitindex, da diese Branche bislang im Dax kaum vertreten gewesen ist.

Auf den Dax-Aufstieg folgte der Kurs-Absturz...

Als Rohstoffwert hat K+S besonders an der Hausse auf dem Kalimarkt in den vergangenen Jahren partizipiert. So notierte die Düngemittelaktie am 1. Januar 2003 kapitalmarktbereinigt noch bei lediglich 4,25 Euro. Fünf Jahre später hatte sich der Wert auf 41,03 Euro nahezu verzehnfacht. Dabei ging die Rallye nach der Jahreswende erst so richtig los und K+S wurde bis zum 20. Juni um 130% auf 94,50 Euro nach oben katapultiert.

Doch mit dem Rückfall der Rohstoffpreise seit dem vergangenen Sommer musste auch die Aktie des Kassler Unternehmens Federn lassen und K+S erlitt empfindliche Kurseinbußen. Als am 3. September die Deutsche Börse AG die Dax-Aufnahme verkündete, notierte K+S nurmehr bei 71,45 Euro. Anschließend bewahrheitete sich die altbekannte Börsenweisheit, wonach Aufsteiger in den Dax zunächst ein eher schwacher Kursverlauf erwartet. So stürzte K+S bis zum 29. September auf 45,00 Euro ab, womit der Düngemittelspezialist allerdings immer noch, neben VW und SAP, zu den einzigen drei Dax-Werten zählt, die im laufenden Jahr zulegen konnten. Denn der deutsche Leitindex hat seit Jahresbeginn bis zum Montag um 28% auf 5807 Punkte nachgegeben.

... doch der Hunger bleibt

Trotz der Kursturbulenzen hat sich das fundamentale Umfeld bislang kaum verändert. So partizipiert K+S derzeit vor allem an dem stark gestiegenen Weltmarktpreis für den Düngemittelgrundstoff Kali, denn die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um 80 Mio. Menschen. Da die Anbaufläche kaum wachsen kann, führt kein Weg an der verbesserten Düngung der Böden vorbei, um den Hunger der Welt zu stillen.

Zudem wollen die zu neuem Wohlstand gelangten Menschen aus den Schwellenländern immer häufiger Fleisch auf dem Teller sehen, was die Nachfrage nach Tierfutter erhöht. Auch diese Entwicklung könnte den Bedarf an Düngemitteln weiter beflügeln, was sich positiv auf die Produzenten wie K+S auswirken würde.

Anlagemöglichkeiten mit Optionsscheinen und Zertifikaten

Für risikobereitere Anleger, die steigende Kurse bei K+S erwarten, könnte der Wave XXL DB37Q4 vom X-markets Team der Deutschen Bank interessant sein. Der Wave XXL ist mit einem Hebel von etwa 2,5 ausgestattet, weshalb der Wave XXL ca. zweieinhalbmal schneller steigt oder fällt als die K+S-Aktie. Falls der Aktienkurs jedoch die Marke bei 32,60 Euro (Stopp-Loss) berührt oder unterschreitet, wird der Schein ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.

Dagegen könnte der Wave XXL-Put DB27NL für Anleger attraktiv sein, die auf fallende Kurse setzen wollen. Denn der Wert des Derivates steigt, wenn der Aktienkurs nachgibt, wobei der Wave XXL über einen Hebel von etwa 1,5 verfügt. Sofern der Aktienkurs jedoch die Marke 72 Euro (Stopp-Loss) berührt oder überschreitet, wird das Derivat ausgestoppt und der Restwert dem Anleger überwiesen.

Eine interessante Wahl für risikoaversere Anleger könnte indes das Bonus Zertifikat DB3FUQ mit einer Laufzeit bis zum 16. Juni 2011 sein. Wenn die Aktie des Düngemittelproduzenten in diesem Zeitraum die Barriere bei 38,25 Euro weder berührt noch unterschreitet, wird das Zertifikat zum Bonusbetrag von 84,75 Euro ausbezahlt. Daraus errechnet sich eine Seitwärtsrendite von rund 23% jährlich. Wird die Barriere hingegen während der Laufzeit berührt oder durchbrochen, partizipieren Anleger an der Wertentwicklung der Aktie 1:1.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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