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13:30 Uhr, 14.05.2025

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB/Nagel: Zinsentscheidung im Juni abhängig von Daten

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat sich nach eigenen Worten bisher noch nicht entschieden, ob er im Juni für oder gegen eine Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) stimmen wird. In einer Veranstaltung des Nuevo Economic Forum sagte Nagel auf die Frage, ob er offen für eine Zinssenkung im Juni sei: "Ich bin offen für die hereinkommenden Daten, danach werde ich entscheiden." Marktteilnehmer rechnen damit, dass die EZB im Juni eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte beschließen wird. EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hatte sich am Dienstag optimistisch geäußert, dass die Inflationsentwicklung eine weitere Leitzinssenkung bis zum Sommer erlauben werde.

Trump trifft neuen syrischen Präsidenten

US-Präsident Donald Trump hat den neuen syrischen Präsidenten, Ahmed al-Sharaa, am Rande eines regionalen Gipfeltreffens getroffen. Zuvor hatte Trump angekündigt, die lähmenden Wirtschaftssanktionen gegen das kriegsgebeutelte Land aufzuheben. Das Treffen, das nach Angaben eines US-Beamten gegen 10.00 Uhr Ortszeit begann, wird wahrscheinlich einen Wendepunkt in der weltweiten Akzeptanz des neuen syrischen Führers Ahmed al-Sharaa markieren, eines Islamisten, der früher mit dem Islamischen Staat und Al-Kaida verbündet war und von Washington immer noch als Terrorist eingestuft wird.

Trumps Handelskrieg noch nicht vorbei

Es ist nach Einschätzung von Nabil Milali von Edmond de Rothschild Asset Management zu früh, den globalen Handelskrieg für beendet zu erklären. Präsident Donald Trump habe einen 90-tägigen Aufschub für die schärfsten Zölle auf Importe aus China festgelegt, was zu einem sprunghaften Anstieg der Aktienmärkte in den USA und anderswo geführt habe. Die Reduzierung sei jedoch vorübergehend und halte einen immer noch hohen Zoll auf chinesische Waren aufrecht, merkt Milali an. Die Gespräche mit China und anderen Handelspartnern würden fortgesetzt, aber das Endergebnis dürfte ein durchschnittlicher Zoll von 15 Prozent auf Importe sein, sagt er.

Europa nun weniger gefährdet durch Zustrom chinesischer Waren

Das Risiko, dass eine Welle billiger chinesischer Waren nach Europa gelangt und die Inflation nach unten drückt, hat sich nach dem Handelsabkommen zwischen den USA und China abgeschwächt, erklärt Claus Vistesen von Pantheon Macroeconomics. Deutschland, die wichtigste Volkswirtschaft Europas, verzeichnete im April eine jährliche Inflation von 2,2 Prozent, wie harmonisierte Zahlen, die frühere Schätzungen bestätigen, zeigten. Ein Wiederanstieg der globalen Energiepreise werde die deutsche Inflation im Mai und darüber hinaus verstärken, aber die Dienstleistungsinflation werde sich nach den Osterferien abschwächen, sagt Vistesen.

Reserve Bank of Australia senkt Leitzins nächste Woche

Die Reserve Bank of Australia (RBA) dürfte ihren Leitzins nach Einschätzung von zwei Mitgliedern des globalen Zins-, Devisen- und Rohstoffstrategieteams von TD Securities bei der Sitzung nächste Woche um 25 Basispunkte auf 3,85 Prozent senken. Die Ergebnisse bei der Verbraucherpreisinflation und auf dem Arbeitsmarkt lägen nahe an den Prognosen der Zentralbank in ihrer geldpolitischen Erklärung vom Februar und dürften eine Lockerung in der nächsten Woche unterstützen. "Besonders im Fokus wird die Einschätzung der RBA zu den Risiken im Zusammenhang mit den Zöllen stehen", heißt es weiter.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 9. Mai +1,1% auf 251,2 (Vorwoche: 248,4)

US/MBA Purchase Index Woche per 9. Mai +2,3% auf 166,5 (Vorwoche: 162,8)

US/MBA Refinance Index Woche per 9. Mai -0,4% auf 718,1 (Vorwoche: 721)

DJG/DJN/apo

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