ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion steigt im März deutlicher als erwartet
Die Produktion im verarbeitenden Sektor Deutschlands ist im März deutlicher als erwartet gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhte sich die Produktion gegenüber dem Vormonat um 3,0 Prozent und lag um 0,2 (Februar: 4,1) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von nur 0,8 Prozent prognostiziert.
Erholung deutscher Industrie könnte kurzlebig sein
Die Erholung der deutschen Industrie dürfte nach Einschätzung von Franziska Palmas von Capital Economics nicht von Dauer sein, nachdem die Produktion der deutschen Fabriken am Ende des ersten Quartals stärker als erwartet gestiegen ist. Der Produktionsanstieg um 3,0 Prozent im März zeige, dass sich die Bedingungen zumindest nicht weiter verschlechtert hätten, sagt Palmas. Ein Teil dieses Schubes dürfte jedoch auf einen Ansturm amerikanischer Firmen zurückzuführen sein, die vor der Ankündigung der Zölle im April Importe auf Lager genommen hätten, merkt sie an.
Trotz US-Zöllen Bodenbildung in deutscher Industrie
In der deutschen Industrie setzt sich nach Einschätzung von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski eine Bodenbildung fort. "Diese Entwicklung könnte trotz der US-Zölle in den ersten Monaten des zweiten Quartals anhalten, denn die Auftragseingänge haben sich verbessert und die Lagerbestände beginnen zu sinken", schreibt Brzeski in einem Kommentar zum unerwartet deutlichen Anstieg der Industrieproduktion im März. Das seien typische Anzeichen einer zyklischen Erholung, wobei der 10-prozentige US-Einfuhrzoll auf europäische Güter sowie die höheren Autozölle weiterhin belasten dürften.
Bank of England senkt Leitzins um 25 Basispunkte
Die Bank of England (BoE) hat ihre Geldpolitik weiter gelockert. Der Leitzins sank um 25 Basispunkte auf 4,25 Prozent. Ökonomen und Börsianer hatten mit diesem Schritt gerechnet. Die Entscheidung fiel im neunköpfigen Rat mit einer Mehrheit von fünf zu vier Stimmen. Zwei Ratsmitglieder votierten für eine Senkung um 50 Basispunkte, zwei Mitglieder sprachen sich für eine Beibehaltung des Zinsniveaus aus. Die Entscheidung fiel, nachdem US-Präsident Donald Trump verkündet hat, dass die USA ein Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich geschlossen haben, dessen Einzelheiten im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.
Fed könnte Zinssenkungen im September starten
UBS Global Wealth Management bestätigt nach Einschätzung von CIO Mark Haefele seine Erwartung von Zinssenkungen der Federal Reserve um 100 Basispunkte ab September. Haefele räumt jedoch ein, dass "eine breite Palette von Ergebnissen möglich ist, abhängig davon, wie sich die Handelspolitik entwickelt". Die Fed beließ ihren Leitzinskorridor bei 4,25 bis 4,50 Prozent, und der Vorsitzende Jerome Powell betonte, dass die Zentralbank es nicht eilig habe, Zinssenkungen in Erwägung zu ziehen.
Norwegens Notenbank belässt Leitzins bei 4,50 Prozent
Die norwegische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet stabil gehalten. Der Zinssatz verharrte bei 4,50 Prozent, und die Norges Bank erklärte, die künftige Entwicklung des Leitzinses werde von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen, wobei die schwankende globale Handelspolitik für Unsicherheit sorge.
Schwedische Notenbank lässt Zinsen stabil und signalisiert mögliche Senkungen
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 2,25 Prozent belassen, aber angedeutet, dass weitere Zinssenkungen bevorstehen könnten, falls die Zollerhöhungen von US-Präsident Donald Trump das Wirtschaftswachstum zu schwächen und die Inflation zu drücken drohten. Die Entscheidung, den Leitzins beizubehalten, steht im Einklang mit einer Umfrage von Dow Jones Newswires. Die geldpolitischen Entscheidungsträger erklärten, dass die Unsicherheit in der Weltwirtschaft seit dem Amtsantritt von Trump deutlich zugenommen habe, nicht zuletzt aufgrund der neuen US-Handelspolitik.
PBoC dürfte geldpolitischen Lockerungskurs 2025 fortsetzen
Die People's Bank of China (PBoC) dürfte nach Einschätzung von Analysten von BNP Paribas ihren geldpolitischen Lockerungskurs für den Rest des Jahres 2025 beibehalten, um dem Abwärtsdruck auf die Wirtschaft entgegenzuwirken. Das Brokerhaus erwartet für das zweite Halbjahr eine Senkung des Leitzinses um 20 Basispunkte und sieht für den Rest des Jahres eine zusätzliche Senkung des Mindestreservesatzes um 50 Basispunkte. Der größte Einflussfaktor für die Geldpolitik seien jedoch die US-Zölle, die weiterhin höchst unsicher sind.
Trump: "Großer und aufregender Tag" für die USA und Großbritannien
US-Präsident Donald Trump hat Berichte bestätigt, wonach er ein Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich vorstellen wird, nachdem er bereits am Vortag Nachrichten über ein Abkommen angedeutet hatte. "Dies wird ein sehr großer und aufregender Tag für die Vereinigten Staaten von Amerika und das Vereinigte Königreich sein", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social und fügte hinzu, dass er um 16.00 Uhr eine Pressekonferenz im Oval Office abhalten wird.
+++ Konjunkturdaten +++
Taiwan Exporte Apr +29,9% gg Vorjahr (PROG +16,0%)
DJG/DJN/apo
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