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13:30 Uhr, 07.10.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix-Index für Deutschland im Oktober leicht erholt

Der vom Beratungsunternehmen Sentix unter institutionellen und privaten Investoren erhobene Konjunkturindex für Deutschland hat im Oktober eine leichte Erholung verzeichnet. Die deutsche Konjunktur befinde sich allerdings weiter im Rezessionsmodus, die verbesserte Perspektive beruhe bislang ausschließlich auf globalen Impulsen der Weltwirtschaft, erklärte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Der Konjunkturindex stieg auf minus 31,5 (September: minus 34,7) Punkte. Die Lagebewertung stieg marginal auf minus 47,8 (48,0) Zähler und die Erwartungen auf minus 13,5 (minus 20,3) Punkte.

Habeck: Regierung korrigiert Konjunkturprognose nach unten

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine Abwärtsrevision der Wachstumsprognose der Bundesregierung angekündigt und zugleich Maßnahmen zur Steigerung von Investitionen angemahnt. "Sie sehen, dass wir die Daten permanent korrigieren, leider jetzt nach unten", sagte Habeck bei einer Pressekonferenz in Berlin. Der Wirtschaftsminister will die neue Prognose am Mittwoch bekanntgaben. Dabei rechne die Regierung nun mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,2 Prozent anstatt eines zuvor erwarteten Zuwachses um 0,3 Prozent, berichtete die Süddeutsche Zeitung.

HDE: Verbraucherstimmung setzt Abwärtstrend fort

Die inzwischen seit mehreren Monaten anhaltende Abwärtsbewegung der Verbraucherstimmung setzt sich auch im Oktober fort. Das zeigt das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), wie der Verband mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat gab der Index von 96,93 Punkten auf 96,13 Zähler nach und ging damit laut den Angaben bereits den vierten Monat in Folge zurück. In den letzten Monaten des Jahres werde ein vom privaten Konsum ausgehender Wachstumsimpuls daher voraussichtlich ausbleiben, prognostizierte der Verband.

Lane: EZB achtet auch auf Optionsmärkte

Die Europäische Zentralbank (EZB) achtet nach Aussage von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane auch auf die an den Optionsmärkten eingepreiste Möglichkeit, dass die Inflation im Euroraum wieder auf unter 2 Prozent fallen könnte. "Unsere 2021 beschlossene Strategie ist kristallklar: Unser 2-Prozent-Ziel ist symmetrisch", sagte Lane in einer EZB-Konferenz. Dieses Ziel solle weder über- noch unterschritten werden. "Wir achten darauf, was die Optionsmärkte tun", sagte er.

ING: Hawkishe EZB-Überraschung nicht ausgeschlossen

ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski rechnet damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen wird. Er will aber nicht völlig ausschließen, dass es zu einer "hawkishen" Überraschung kommt. "Die Stimmungsindikatoren sinken bereits seit Juni, und alle weichen Indikatoren deuten darauf hin, dass das Wachstum im dritten Quartal geringer ausgefallen ist als im zweiten", schreibt Brzeski in einem Kommentar. Auch seien die annualisierten Preisanstiege stark zurückgekommen. Beides spreche für eine Zinssenkung schon in der nächsten Woche.

Commerzbank: Langsamere EZB-Zinssenkungen ab 2025

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) das Tempo ihrer Zinssenkungen zunächst beschleunigen, dann aber wieder zurücknehmen wird. Krämer nimmt an, dass die EZB ihre Zinsen vor allem wegen schwacher Konjunkturfrühindikatoren sowohl im Oktober als auch im Dezember senken wird, womit sie ihre Geldpolitik bei drei aufeinander folgenden Ratssitzungen gelockert haben würde.

UBS: EZB senkt Zinsen um 25 Basispunkte

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Aussage von UBS-Analysten in der nächsten Woche eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte beschließen. Sie schreiben in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung: "In Anbetracht der nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik (die sich nicht zuletzt in den Einkaufsmanagerindizes vom September zeigt), der moderaten Inflation (1,8 Prozent im September) und der Signale, dass die EZB hinsichtlich der prognostizierten Verlangsamung des Lohnwachstums zuversichtlicher wird, erwarten wir nun dass die EZB die geldpolitische Restriktionen in einem schnelleren Tempo zurücknehmen wird."

Barclays: EZB senkt Zinsen schon im Oktober

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren Leitzins nach Einschätzung von Barclays-Volkswirt Mariano Cena nicht erst im Dezember, sondern schon im Oktober senken. "Die Risiken einer Stagnation und einer schnelleren Disinflation nehmen zu. Dies erfordert eine akkommodierende Politik", schreibt er in einem Kommentar. Cena erwartet nun, dass die EZB die Leitzinsen im Oktober um 25 Basispunkte senken wird, worauf bis Juni 2025 weitere Zinsschritte folgen sollen, so dass der Lockerungszyklus bei 2,00 (derzeit: 3,50) Prozent enden würde.

Baseler Ausschuss: Gruppe-1-Banken erfüllen Eigenkapitalanforderungen

Die größten, international tätigen Banken erfüllen nach den aktuellsten Erkenntnissen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht die Anforderungen an eine Ausstattung mit Eigenkapital. Wie der Ausschuss im Ergebnis seiner jüngsten Überprüfungen mitteilte, erfüllten drei Institute aber die Liquiditätsanforderungen nicht. Laut Baseler Ausschuss lag die Eigenkapitalquote (Tier 1) Ende 2023 bei 13,0 (Ende Juni 2023: 12,9) Prozent und die der Gruppe-1-Banken (GSIBs) bei ebenfalls 13,0 (12,7) Prozent.

Scholz: Brauchen mehr öffentliche und private Mittel für Nachhaltigkeitsziele

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf einer Nachhaltigkeitskonferenz zur Bereitstellung von mehr öffentlichen und privaten Mitteln aufgerufen, um die globalen Nachhaltigkeitsziele praktisch umzusetzen. Scholz sagte auf der Hamburger Sustainability Conference, dass man eine internationale, öffentlich-private Initiative ins Leben rufe, die große private Investitionen mobilisieren solle.

Scholz: Hisbollah und Iran müssen Attacken auf Israel unverzüglich einstellen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat an die Hisbollah und den Iran appelliert, ihre Attacken auf Israel "unverzüglich" einstellen. Es müsse ein Flächenbrand in der Region verhindert werden. Die jüngsten iranischen Raketenangriffe auf Israel seien eine weitere Eskalation in einer ohnehin angespannten Lage. "Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir uns weiter dafür einsetzen, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln", sagte Scholz auf einer Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweiz/SNB: Währungsreserven Sep 715,581 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Aug 693,921 Mrd CHF

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Aug +0,2% gg Vm, +0,8% gg Vj

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Juli rev unverändert gg Vm, -0,1% gg Vj

DJG/DJN/apo

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