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13:30 Uhr, 20.08.2024

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Eurostat bestätigt steigende Inflation im Juli

Eurostat hat wie erwartet bestätigt, dass der Inflationsdruck im Euroraum im Juli leicht zugenommen hat. Wie die Statistikbehörde in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stagnierten die Verbraucherpreise auf dem Niveau des Vormonats und lagen um 2,6 (Juni: 2,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Kernverbraucherpreise stiegen mit Raten von 0,2 und 2,9 (2,9) Prozent. Damit bestätigte Eurostat die Ergebnisse der ersten Veröffentlichung. Nach Angaben von Eurostat kam im Juli der höchste Beitrag zur jährlichen Inflation von "Dienstleistungen" (plus 1,82 Prozentpunkte), gefolgt von "Lebensmitteln, Alkohol und Tabak" (plus 0,45 Prozentpunkte), "Industriegütern ohne Energie" (plus 0,19 Prozentpunkte) sowie "Energie" (plus 0,12 Prozentpunkte).

EZB: Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss steigt im Juni deutlich

Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums hat im Juni deutlich zugenommen. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Aktivsaldo saisonbereinigt 51 (Mai: 38) Milliarden Euro. In der Handelsbilanz ergab sich ein Überschuss von 39 (34) Milliarden Euro, wobei die Exporte auf 247 (246) Milliarden Euro anzogen, aber die Importe auf 2019 (2012) Milliarden Euro zurückgingen. Der Saldo der Dienstleistungsbilanz war mit 12 (14) Milliarden Euro positiv. In der Bilanz der Primäreinkommen ergab sich ein Plus von 12 (3) Milliarden Euro. Der Saldo der Sekundäreinkommen war wie üblich negativ und zwar unverändert mit 14 Milliarden Euro.

Bundesbank: Deutsches BIP könnte im 3Q leicht steigen

Der Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal ist nach Einschätzung der Bundesbank möglicherweise nur ein Ausreißer gewesen. Wie aus ihrem aktuellen Monatsbericht für August hervorgeht, hält die Bundesbank für das dritte Quartal einen BIP-Anstieg für möglich und den BIP-Rückgang im zweiten Jahresviertel zudem für nicht für in Stein gemeißelt. "Im dritten Quartal 2024 könnte die Wirtschaftsleistung leicht zulegen", heißt es in dem Bericht. Aufgrund fehlender Daten aus Handel und Dienstleistungssektor unterliege das BIP des zweiten Quartals einer "erhöhten Revisionswahrscheinlichkeit".

Deutsche Maschinenbauer exportieren im 1. Halbjahr weniger

Die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus haben im ersten Halbjahr deutliche Einbußen auf den Auslandsmärkten hinnehmen müssen. Wie der Branchenverband VDMA unter Verweis auf amtliche Daten mitteilte, sanken die Exporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum nominal um 4,8 Prozent auf 100,6 Milliarden Euro. Preisbereinigt nahmen die Ausfuhren um 7 Prozent ab.

Schwedische Riksbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte

Die schwedische Zentralbank hat ihre Geldpolitik wie erwartet gelockert und eine weitere Lockerung in Aussicht gestellt. Wie die Riksbank mitteilte, sinkt der Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent, und weitere zwei bis drei Zinssenkungen in diesem Jahr seien möglich - etwas mehr als zuletzt im Juni unterstellt. "Die Inflation ist dabei, sich beim Zielwert zu stabilisieren, und die Wirtschaftsaktivität ist schwach", heißt es zur Begründung.

China könnte Lokalregierungen Bond-Emmission zum Hauskauf erlauben

China erwägt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, den lokalen Regierungen den Erwerb unverkaufter Häuser zu gestatten. Wie die Nachrichtenagentur unter Berufung auf namentlich nicht genannte informierte Personen schreibt, sollen sie dazu Einnahmen aus speziellen Anleihen benutzen dürfen, die bisher nur für Infrastruktur- und Umweltprojekte eingesetzt werden dürfen. Chinas Lokalregierungen haben bereits mehr als die Hälfte des diesjährigen Kontingents von 3,9 Billionen Yuan für die Ausgabe von Sonderanleihen verwendet. Laut dem Bericht ist es unklar, wie viel davon für den Kauf von Wohnungen verwendet werden soll, wenn der Vorschlag genehmigt wird.

EU gewährt Tesla geringere Zölle für Exporte aus China

Tesla wird in Europa geringere Zölle als bislang geplant auf seine aus China importierten Autos zahlen müssen. Das teilte die EU-Kommission nach einer Untersuchung der mutmaßlichen unfairen Subventionierung für Elektroautos durch Peking mit. Die EU revidierte seine zunächst vorgeschlagenen Zölle. Die Zölle auf Tesla-Fahrzeuge aus der Fabrik in Schanghai sollen nun bei 9 Prozent statt der ursprünglich veranschlagten 20,8 Prozent liegen.

Wirtschaftsministerium: EU genehmigt Beihilfe für Chipfabrik von TSMC

Die Europäische Kommission hat die beihilferechtliche Genehmigung für die geplante Milliardeninvestition des taiwanischen Chipherstellers TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) und seiner Partner Bosch, Infineon und NXP in eine neue Chipfabrik am Standort Dresden erteilt. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit.

Scholz: Mit Förderung von Chipfabrik Abhängigkeit bei Halbleitern verringern

Bundeskanzler Olaf Scholz hält die geplante staatliche Milliardenförderung für die Chipfabrik des Unternehmens Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) in Dresden für notwendig, um die Abhängigkeit bei Halbleitern zu verringern. Deutschland und Europa müssten ihre Abhängigkeit von der Lieferung von Halbleitern aus anderen Weltregionen reduzieren, gerade auch mit Blick auf die anstehende Dekarbonisierung. Denn es würden "sehr, sehr viele" Halbleiter benötigt, gerade auch in Elektroautos. Halbleiter seien der Treibstoff - das Erdöl - des 21. Jahrhunderts, so der Kanzler.

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