U.S. Zentralbanker erwarten Erholung erst nach 2021
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Wie weithin erwartet, gab es keine Änderung der Geldpolitik in den USA. Darüber hinaus signalisierte die Fed, dass die Leitzinsen für längere Zeit niedrig bleiben werden. Auch die laufenden Anleihekäufe werden wohl noch eine ganze Weile andauern. Damit erhält sich die US-Notenbank die notwendige Flexibilität, um auf eine ungewisse Zukunft zu reagieren. Aus den aktualisierten volkswirtschaftlichen Prognosen der Fed geht hervor, dass eine vollständige Erholung der Wirtschaft auf Vorkrisenniveau erst im Jahr 2022 erwartet wird und die Inflation über den gesamten Prognosehorizont unter dem Ziel von zwei Prozent bleiben könnte. Weitere Projektionen deuten darauf hin, dass sich die Leitzinsen in diesem oder auch im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich nicht ändern werden. Nur wenige Notenbanker erwarten leicht steigende Zinsen für 2022. Außerdem hat die Fed erneut bekräftigt, dass ihre Geldpolitik weiterhin auf Vollbeschäftigung und Preisstabilität ausgerichtet wird, man aber "... finanzielle und internationaler Entwicklungen..." ebenso berücksichtigen werde.
Wie ebenfalls von uns erwartet, ging Powell in seinen Kommentaren auf den hervorragenden Arbeitsmarktbericht vom Mai ein. Trotz der positiven Überraschung bliebe die Arbeitslosigkeit, insbesondere für Niedriglohnempfänger, nach wie vor historisch hoch. Er bekräftigte ferner die Wirksamkeit von Anleihekäufen, da dies das Funktionieren des Marktes und die finanziellen Rahmenbedingungen positiv unterstützen würde. In diesem Zusammenhang stellt die Fed in Aussicht, das Volumen der Ankäufe mindestens im derzeitigen Volumen fortzusetzen. Obwohl es Anzeichen für eine Stabilisierung gibt, bleibt die Fed "... entschlossen, unser gesamtes Instrumentarium einzusetzen".
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Fed sich derzeit zwischen Krisenmodus und Aufbauhilfe befindet. Die Unsicherheiten sind nach wie vor groß, und die Aussichten implizieren einen langen Weg zur endgültigen Erholung. Das spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass das Volumen der Anleihekäufe nicht wie üblich gedeckelt wird. Dies entspricht in gewisser Weise unseren Erwartungen an eine zumindest indirekte Ausrichtung der Käufe an der Entwicklung der finanziellen Rahmenbedingungen.
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