Kommentar
12:55 Uhr, 27.09.2011

Turbulenzen am Devisenmarkt ausnutzen

Von CHRISTIAN SCHEID

Die heftigen Schwankungen am Devisenmarkt bieten große Chancen für Anleger mit starken Nerven. Besonders clever lässt sich eine hoch interessante Sondersituation beim Schweizer Franken ausnutzen.

Die Nervosität an den internationalen Finanzmärkten hält an. Besonders hektisch geht es an den Devisenmärkten zu, wo die Kurse besonders schnell auf Gerüchte und Ereignisse reagieren. Für risikobereite Anleger, die das Marktgeschehen täglich verfolgen, bergen die Schwankungen große Chancen, die sie mithilfe von Hebelprodukten nutzen können. Natürlich kommt es auf den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt an.

Besonders im Fokus stehen Euro und US-Dollar. Während beide Devisen gegenüber Fluchtwährungen wie dem Schweizer Franken und dem als sicherer Hafen geltenden Gold seit Anfang des Jahres massiv abgewertet haben, waren zwischen der europäischen Einheitswährung und dem Greenback lange Zeit nur geringe Schwankungen zu verzeichnen: Seit Mitte März bewegte sich der Kurs in einer relativ engen Spanne zwischen 1,38 und 1,49 Dollar je Euro. Vor wenigen Tagen hat sich das Kräfteverhältnis jedoch zugunsten des Dollar verschoben. Wegen der heftigen Debatte um eine mögliche Pleite Griechenlands sehen die Marktteilnehmer die brennenderen Probleme derzeit anscheinend in Europa.

Wer auf einen anhaltenden Euro-Verfall gegenüber dem Dollar setzen will, kann ein Turbo Short-Zertifikat von Vontobel mit Knock-out-Barriere bei 1,50 Dollar je Euro (ISIN DE000VT0XKS4) wählen. So hoch stand das Währungspaar seit Anfang 2010 nicht mehr. Geht die Rechnung auf, wandelt das Papier Verluste des Euro-Dollar-Kurses mit einem Hebel von 9,0 in Gewinne um. Anleger, die dagegen der Meinung sind, dass das Devisenpaar wieder in seinen alten Seitwärtstrend einschwenken wird, sollten einen Inline-Optionsschein von Macquarie (ISIN DE000MQ48U06) ansehen. Im Dezember 2011 wird das Papier zu 10 Euro getilgt, wenn das Währungspaar stets innerhalb der Bandbreite 1,25 bis 1,55 Dollar je Euro bleibt. Das entspricht einer Renditechance von 50,1 Prozent.

Eine interessante Sondersituation können sich findige Anleger beim Währungspaar Euro/Schweizer Franken zunutze machen. Die Schweizerische Nationalbank SNB hat angekündigt, den Wechselkurs nicht unter 1,20 Franken je Euro fallen zu lassen, um die Aufwertung zu stoppen und die heimische Wirtschaft zu stützen. Hier kommen Inline-Optionsscheine ins Spiel, bei denen die untere Barriere knapp unter 1,20 Franken je Euro liegt. Bei einem Papier (ISIN DE000CK45VG8) von der Commerzbank können Anleger einen Maximalertrag von 188,7 Prozent einfahren, wenn der Kurs bis 28. Oktober innerhalb der Bandbreite 1,19 bis 1,25 Franken je Euro bleibt.

Der Clou: Das Risiko eines Totalverlusts lässt sich mit dem gleichzeitigen Kauf von Turbo-Long-Zertifikaten absichern, zum Beispiel mit einem Papier von BNP Paribas (ISIN DE000BP0W0C0), bei dem die Knock-out-Schwelle mit 1,1906 Franken je Euro nahe der von der Notenbank gesetzten Untergrenze liegt. Um auf aktueller Kursbasis 500 Inliner abzusichern, sind rund 775 Turbos nötig. Sollte der Basiswert auf 1,25 Franken je Euro steigen, der Inliner also ausgeknockt werden und wertlos verfallen, gleicht der Gewinn des Turbos die Verluste exakt aus. Somit ist die Inliner-Position abgesichert, wenn die SNB – wie dieser Tage spekuliert – die Grenze auf 1,25 Franken je Euro anheben sollte.

Im Idealfall steigt der Euro gegenüber dem Franken leicht: Dann nehmen Anleger aus dem Inliner den vollen Gewinn mit, und auch der Turbo gewinnt an Wert. Auch wenn die Wette relativ sicher scheint, bleibt ein Restrisiko: Sofern die SNB ihre 1,20er-Grenze nicht verteidigen kann, etwa weil die Euro-Zone in noch heftigere Turbulenzen stürzt, droht Anlegern bei beiden Positionen der Totalverlust. Sie sollten daher höchstens einen kleinen Teil des Depots für diese Spekulation riskieren.

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