Türkei: Wahlausgang ungewiss

Wien (GodmodeTrader.de) - Währungen und Anleihen der Schwellenländer gerieten zuletzt verstärkt unter Druck, u.a. wegen eines erstarkenden Dollars. Die weitere Entwicklung des US-Dollars dürfte auch in den kommenden Monaten ein zentraler Faktor bleiben, wobei die Meinungen über die künftige Bewegungsrichtung des Dollars stark auseinandergehen. Für den Moment scheint der Weg des geringeren Widerstandes jener nach oben zu sein, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, im aktuellen Emerging Markets (em-report) schreibt.

Im Übrigen sei das weltwirtschaftliche Umfeld weiterhin günstig für Aktien und Anleihen der Emerging Markets. Geopolitik, das Potential für Umschwünge in der Investorenstimmung und daraus resultierende Kapitalflüsse könnten aber für anhaltende Kursschwankungen sorgen, heißt es weiter.

„Eine ungebrochen hohe Inflation, ein sich spürbar ausweitendes Leistungsbilanzdefizit und eine deutlich nachgebende Landeswährung bereiten der türkischen Notenbank weiterhin Sorge. Und inzwischen deuten Umfragen darauf hin, dass Erdogan trotz oder gerade wegen der innenpolitischen Repressalien bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die Ende Juni stattfinden sollen, um seine Parlamentsmehrheit bangen muss. Spannend könnte es vor allem werden, falls Erdogan im ersten Wahlgang nicht über 50 Prozent kommt und in eine Stichwahl muss“, so Millendorfer.