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08:17 Uhr, 08.05.2017

Türkei: Auf der Suche nach Stabilität und Wirtschaftsreformen

Nach dem Referendum kommt es nach Meinung von Colin Croft, Manager des Jupiter New Europe SICAV, jetzt darauf an, ob sich die Spannungen des Wahlkamps auflösen oder verstärken.

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  • FTSE 100
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London (GodmodeTrader.de) - Am 16. April 2017 hat die Türkei über eine Änderung der Verfassung hin zu einem Präsidialsystem abgestimmt. Das Ergebnis - ein knapper Sieg für das neue System mit 51,3 Prozent der Stimmen - scheint aus Aktiensicht das bestmögliche zu sein, wie Colin Croft, Manager des Jupiter New Europe SICAV, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die Alternativen hätten in einer deutlicheren Zustimmung oder einer knappen Ablehnung des Referendums bestanden. Beides hätte mit höherer Wahrscheinlichkeit zu vorgezogenen Wahlen geführt, mit all der Unsicherheit, die damit einhergehe. Die türkischen Aktienmärkte neigten bei einer Beibehaltung des Status Quo zu Kursgewinnen, da die Wirtschaftspolitik der regierenden AKP als fundierter angesehen werde als die der Vorgängerregierungen, heißt es weiter.

„Vize-Premier Şimşek hat im Anschluss an das Referendum klargestellt, dass es keinerlei Pläne gibt, die für 2019 geplanten Wahlen vorzuziehen. Sollte dies zu einer Periode relativer Stabilität führen - mit stärkerem Wachstum und einem daraus resultierenden Wahlsieg der AKP 2019 - wäre dies zumindest für die türkische Wirtschaft und ihren Aktienmarkt ein positives Signal. Bedingung hierfür wäre, dass sich die Regierung verstärkt auf ökonomische Reformen konzentriert“, so Croft.

Für die Märkte sei es seit der Abstimmung stark aufwärts gegangen. Damit sei die Hoffnung verbunden, dass nun eine Phase der Besonnenheit beginne. Zwei der größten Oppositionsparteien hätten bereits Bedenken über die Legitimität des Referendums angemeldet, da das türkische Wahlkomitee entschieden habe, ungestempelte Wahlzettel zu akzeptieren. Jetzt sei es wichtig zu beobachten, ob sich die Spannungen des Wahlkampfes auflösen oder verstärken würden und ob sich die Politik in die richtige Richtung bewege, heißt es weiter.

„Einerseits hat der türkische Aktienmarkt währungsbereinigt (in GBP) seit Jahresbeginn um 12 Prozent zugelegt. Dies geschah aber andererseits von einem extrem niedrigen Niveau aus - einem 10-Jahres-Tiefpunkt in Folge des Putschversuchs im vergangenen Jahr. Dennoch sind die Bewertungen meines Erachtens mit einem KGV von neun sehr attraktiv und deutlich niedriger im Vergleich zu anderen Wachstumsmärkten und historischen Bewertungen. Ein Positiv-Szenario ist demnach bei Weitem nicht eingepreist“, so Croft.

Ein Weg, in türkische Aktien zu investieren, wäre z.B. der Kauf des BV Global Balance Fonds (WKN A0MVXF). Es handelt sich dabei um einen Mischfonds, der weltweit in Aktien und Anleihen investiert.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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