„Trumps Twitter-Triumph: Wie soziale Medien die US-Wahlen beeinflussten“
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Zürich (GodmodeTrader.de) - Die US-Präsidentschaftswahl ist nicht zuletzt über die sozialen Medien entschieden worden. Donald Trump habe seinen Triumph auch der gestiegenen Bedeutung von Twitter und Facebook zu verdanken, schreibt Mark Hawtin, Technologie-Experte des Vermögensverwalters GAM, in einem aktuellen Marktkommentar. „Zum ersten Mal in der US-Wahlgeschichte fand der Wettstreit in den sozialen Medien statt – einer neuen Wahlkampfarena, die den Kandidaten ganz andere Möglichkeiten gibt, ein größeres Publikum zu erreichen und sich schlagkräftig zu positionieren“, erklärt Hawtin.
2008 sei Barack Obama der erste Präsident gewesen, der die digitalen Medien für sich genutzt habe, doch erst Donald Trump sei es gelungen, das Potenzial voll auszunutzen. Obwohl er mit 68 Millionen US-Dollar bis zum 19. Oktober im Vergleich zu Hillary Clinton (237 Millionen US-Dollar) deutlich weniger Geld für Medienkampagnen ausgegeben hat, habe sich die Schwerpunktsetzung ausgezahlt, so Hawtin: „Mit seinem deutlich knapperen Budgets erreichte Trump erheblich mehr. Er hat auf die digitalen Kanäle gesetzt, wo Werbung im Sinne der Nutzenmaximierung zielgenau eingesetzt und immer weiter verfeinert werden kann.“
Dabei sei die Bedeutung der sozialen Medien seit der letzten Wahl 2012 noch einmal deutlich gestiegen. Über 70 Prozent aller US-Amerikaner nutzten heute mindestens einmal im Monat Facebook, 178 Millionen von ihnen seien jeden Tag auf Facebook aktiv – 2012 seien es noch 132 Millionen tägliche Nutzer gewesen. Die durchschnittlichen täglichen Nutzerzahlen von Twitter legten in dieser Zeit von 40 Millionen auf heute 67 Millionen zu. „In dieser Arena hat Trump schon zum Beginn seiner Kampagne einen Vorsprung gehabt“, betont Hawtin.
Durch seine Rolle in der Reality-TV-Serie „The Apprentice“, seine regelmäßigen Meinungsäußerungen über Twitter und seine Auseinandersetzungen mit anderen Prominenten sei er mit 4,3 Millionen Followers auf Twitter bereits im Oktober 2015 in den sozialen Medien sehr präsent gewesen. Zum Zeitpunkt der Wahl erreichte Donald Trump deutlich mehr Menschen auf direktem Wege als Hillary Clinton: Auf Twitter 13,5 Millionen gegenüber 10,5 Millionen, und auf Facebook 13 Millionen gegenüber 8,6 Millionen.
Die Möglichkeit, zu jedem beliebigen Zeitpunkt fast das gesamte US-Wahlvolk zu erreichen und die Botschaften vollständig zu kontrollieren, habe für eine ungeheure Schlagkraft gesorgt. Dabei seien Trumps klare Botschaften und häufig kontroversen Aussagen perfekt für das auf 140 Zeichen begrenzte Medium Twitter geeignet gewesen und hatten eine hohe Reichweite und Frequenz. „Über die sozialen Medien konnte Trump direkt kommunizieren. Journalisten und die politische Elite haben sich über ihn lustig gemacht, dabei aber am Wahlvolk vorbeidiskutiert“, sagt Mark Hawtin.
Die Botschaften von Hillary Clinton seien wiederum unpräzise gewesen und hätten keine Debatten oder Gespräche hervorgerufen. Trumps Posts wurden dagegen sowohl von Gleichgesinnten als auch von Gegnern, die seine Äußerungen widerlegen wollten, weiter verbreitet. „Trump ist es gelungen, die Netzwerke der sozialen Medien auszunutzen, und konnte so ohne weiteres Zutun ein größeres Publikum erreichen“, unterstreicht der Technologie-Experte.
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