Trumps Steuergeschenke: Ob das wohl gut geht
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Nach dieser Devise feierten die Aktienmärkte zum Jahreswechsel die US-Steuersenkungen. Inzwischen ist es ruhig geworden um die zahlreichen Schönheitsfehler, die vor der Beschlussfassung für viel Verunsicherung sorgten, nicht zuletzt unter den betroffenen Firmen, wie die Finanzexperten der Deutschen Asset Management (Deutsche AM) im aktuellen „Chart der Woche“ schreiben.
„Denn so viel ist inzwischen klar: Mit Blick auf die Firmengewinne war es die Sache wert. Wir rechnen für den S&P 500 in Summe mit einem Gewinnschub in Höhe von sieben Prozent, selbst unter der Annahme, dass die Firmen 25 Prozent ihrer Steuerersparnis an Konsumenten und Mitarbeiter weitergeben“, so die Deutsche-AM-Experten.
Schwieriger sehe es bei den längerfristigen Perspektiven aus. Denn der jüngste Fiskalstimulus sei in vielerlei Hinsicht einzigartig. „Zu Friedenszeiten wurde praktisch noch nie so viel Geld in eine bereits boomende Wirtschaft nahe der Vollbeschäftigung gepumpt", bemerkt unser US-Chefvolkswirt Josh Feinman. Brumme die Wirtschaft, dann gingen typischerweise die Staatsdefizite zurück. Die Steuern stiegen und die Sozialausgaben fielen. Genauso sei es auch bis etwa 2015 im aktuellen Zyklus gewesen. Das rote Loch im Staatshaushalt habe im Jahr 2009 nach Finanzkrise bei 9,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gelegen. Für das Fiskaljahr 2015 sei es dann auf 2,4 Prozent gefallen. In den folgenden zwei Jahren sei es dann aber wieder moderat nach oben auf 3,5 Prozent im Jahr 2017 gegangen. Schuld dürfte, neben etwas enttäuschenden Steuereinnahmen, vor allem der demographische Wandel sein. Ohne Reformen im Sozialwesen komme es zu langfristigen Kostensteigerungen, vor allem im Gesundheitswesen, heißt es weiter.
„Wegen der Steuersenkungen und der darauf folgenden Einigung bei den Staatsausgaben rechnen wir für das Fiskaljahr 2018 mit einem Staatsdefizit von 4,2 Prozent sowie 4,75 Prozent im darauf folgenden Jahr (wenn weitere Bestimmungen in Kraft treten). Das heißt natürlich noch lange nicht, dass den USA demnächst eine Verschuldungskrise droht. In einem Land, das in der eigenen Währung Geld borgen kann, erscheint so ein Szenario unwahrscheinlich. Wie witzelte schon US-Präsident Ronald Reagan: ‚Um das Defizit mache ich mir keine Sorgen. Es ist groß genug, auf sich selbst aufzupassen‘“, so die Deutsche-AM-Experten weiter.
Das tatsächliche Problem dürfte banaler sein. Wenn die Regierung zu Zeiten von Vollbeschäftigung mehr Schulden mache, dann fehle das Geld anderswo in der Wirtschaft. Die Zinsen stiegen, der Kapitalstock wachse weniger und am Ende können auch Produktivität und Lebensstandards leiden. Und entsprechend kleiner sei dann natürlich auch der fiskalpolitische Spielraum in der nächsten Rezession, heißt es abschließend.
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