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11:49 Uhr, 07.11.2024

Trump wird wieder Präsident und Palantir geht durch die Decke

Im Podcast von unserem Goldesel Michael Flender und Daniel von Investflow werden stets die aktuellsten Ereignisse am Markt, detaillierte Markteinschätzungen und die neuesten Earnings beleuchtet.

In dieser Ausgabe betrachten wir die Auswirkungen der jüngsten Präsidentschaftswahlen in den USA auf die Börsen sowie die neuesten Unternehmenszahlen von Unternehmen wie Nintendo, DHL, Hims & Hers und Palantir.

Warum Donald Trump zumindest kurzfristig für die Wirtschaft wohl die bessere Wahl war und warum Palantir und Hims & Hers nach den Zahlen deutliche, wenn auch volatile Kurszuwächse erlebten, das und noch vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Podcast-Episode auf Apple Podcast, Spotify oder direkt bei Youtube.

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Erste Ergebnisse der US-Wahl und die Reaktionen des Marktes

Mittlerweile steht fest, dass Donald Trump als Sieger aus der Präsidentschaftswahl hervorgeht. Insbesondere die US-Märkte konnte mit einer deutlichen Rallye von der Entwicklung profitieren. Investoren sind optimistisch, da Trump als wirtschaftsfreundlich gilt und als Deal-Maker bekannt ist.

In der Vergangenheit haben die Märkte schnell auf politische Veränderungen reagiert. Die aktuelle Situation ist da keine Ausnahme. Die DAX-Indizes hingegen zeigten eine gemischte Reaktion und insbesondere deutsche Autoaktien verloren deutlich an Börsenwert. Die Bedenken über mögliche Handelsbeschränkungen und Zölle könnten die deutschen Unternehmen auch mittelfristig belasten. Zudem löste sich, wie wohl jeder mitbekommen haben sollte, die Ampelkoalition am gestrigen Abend nahezu selbst auf. Zu Beginn des heutigen Handelstages konnte sich jedoch auch der Dax, wohl in der Hoffnung auf Neuwahlen, erholen.

Auch die chinesischen Märkte reagierten zunächst negativ, schlossen sich dann aber den starken Vorgaben aus den USA an.

Das Ergebnis der US-Wahl hat die Märkte deutlich bewegt – Quelle: unsplash – by phil-hearing

Super Micro mit Zahlen, die quasi keine Rolle spielen

Super Micro Computer steht derzeit im Fokus, da das Unternehmen mit ernsthaften Bedenken bezüglich möglicher Bilanzmanipulation konfrontiert ist. Trotz anfänglich positiver Reaktionen auf die Quartalszahlen fiel die Aktie nachbörslich um 16 %.

Die Umsatzprognosen wurden von 6-7 Milliarden auf 5,9-6 Milliarden gesenkt. Dies deutet auf erhebliche Probleme hin, die das Vertrauen der Investoren erschüttert haben. Die Unsicherheit über die rechtlichen Angelegenheiten des Unternehmens verschärft die Situation zusätzlich.

Investoren sind zunehmend besorgt darüber, woher die Probleme im Unternehmen rühren und ob sie auf weitere negative Nachrichten gefasst sein müssen. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen sollte man die Finger von der Aktie lassen.

Nintendo enttäuscht

Nintendo hat kürzlich enttäuschende Quartalszahlen veröffentlicht, die den Aktienkurs stark belastet haben. Der Umsatz sank um 34 %, während der Nettogewinn sogar um 60 % zurückging. Die alternde Switch-Konsole scheint nicht mehr die Nachfrage zu generieren, die das Unternehmen erwartet hatte.

Die Prognosen wurden nach unten korrigiert, was bei den Investoren Besorgnis auslöste. Nintendo hat zwar einige der erfolgreichsten Franchises in der Gaming-Welt, doch die Unsicherheit über zukünftige Produkte und Konsolen ist spürbar. Zudem konnte der erwartete Umsatz aus dem Einstieg ins Filmgeschäft nicht generiert werden.

Foto von Erik Mclean auf Unsplash

DHL Group

Die DHL Group hat gemischte Ergebnisse für das letzte Quartal veröffentlicht. Während der Umsatz um 6,2 % wuchs, verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang des Gewinns um 7 %. Probleme mit den Frachtgeschäften, insbesondere in Asien, haben die Ergebnisse negativ beeinflusst.

Die Express-Sparte bleibt stabil, zeigt aber auch Anzeichen erster Herausforderungen. Der CEO äußerte Bedenken über die Rentabilität des Brief- und Paketgeschäfts in Deutschland.

Brief- und Paketgeschäft als Klotz am Bein

Trotz der Herausforderungen bleibt DHL optimistisch hinsichtlich zukünftiger Umsätze und plant, die Dividende auf dem aktuellen Niveau zu halten. Die Ziele bis 2030 scheinen jedoch angesichts der jüngsten Prognosen fraglich.

Hims & Hers liefert weiter brutal ab

Hims & Hers hat erneut beeindruckende Zahlen präsentiert, die den Markt in seiner zuletzt positiven Einschätzung der Aktie bestätigen. Der Umsatz stieg um 77 % auf 401 Millionen Dollar. Viele hatten erwartet, dass das Wachstum irgendwann nachlassen würde, doch das Gegenteil ist der Fall – das Wachstum des Unternehmens scheint weiter ungebrochen.

Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Die Bruttomarge sank um 4 Prozentpunkte und liegt nun bei 79 %. Im Vorjahr betrug die Marge noch 83 %. Allerdings kann sich das Unternehmen mit dieser Marge mit jedem Softwarekonzern messen. Der Bruttogewinn legte von 87 Millionen auf 317 Millionen Dollar zu, was die insgesamt positive Entwicklung unterstreicht.

Foto von JOSHUA COLEMAN auf Unsplash

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass das Unternehmen operativ EBIT-positiv ist. Letztes Jahr verzeichnete man noch einen Verlust von 8,55 Millionen Dollar, während diesmal ein Gewinn von 22,4 Millionen Dollar erzielt wurde. Das zeigt, dass Hims & Hers auf dem besten Weg ist, ein profitables Unternehmen zu werden. Auch auf Neunmonatsbasis ist das EBIT im positiven Bereich.

Unter dem Strich bleibt ein Gewinn von fast 76 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 7,4 Millionen Dollar zu verzeichnen war. Es ist wichtig zu erwähnen, dass steuerliche Einkünfte von knapp 52 Millionen Dollar in diesen Zahlen enthalten sind, was die hervorragenden Ergebnisse jedoch nicht schmälern sollte. Zudem wurde die Jahresprognose angehoben.

Der Gewinn pro Aktie lag bei 2,32 Dollar, was die Konsensschätzung um 10 Cent übertraf. Das Unternehmen bleibt somit weiter aussichtsreich, auch wenn die Konkurrenz in Zukunft zunehmen dürfte und auch andere große Konzerne wie Amazon mit dem Markt für Arzneimittel immer wieder liebäugeln.

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Realty Income kann nicht überzeugen

Die Aktie von Realty Income musste nach den Zahlen stärkere Kursverluste hinnehmen. Die Zahlen zeigen, dass das Unternehmen beim Nettogewinn pro Aktie von 33 Cent im Vorjahr auf nur 30 Cent gefallen ist, während die Konsensschätzungen bei 35 Cent lagen. Die Aktie hatte zuletzt eine Erholungsrallye erlebt, die den Kurs bis auf fast 60 Euro steigen ließ, bevor die jetzt veröffentlichten Zahlen einen Rücksetzer einleiteten. Belastend waren auch die Aussichten für den FFO pro Aktie, die leicht gesenkt wurden.

Palantir geht weiter durch die Decke und schwebt im KI-Himmel

Palantir hat mit seinen neuesten Zahlen erneut für Furore gesorgt. Der Umsatz ist um beeindruckende 30 % gewachsen, was in der aktuellen Marktlandschaft bemerkenswert ist. Besonders die Umsätze in den USA sind stark gestiegen und zeigen ein Wachstum von 44 %.

Foto von Danaisa Rodriguez auf Unsplash

Das kommerzielle Geschäft in den USA hat sogar um 54 % zugelegt, während die Regierungsaufträge um 40 % gewachsen sind. Die Zahl der Deals über eine Million Dollar hat sich auf 104 erhöht, was die Marktakzeptanz von Palantir unterstreicht.

Ein weiterer positiver Punkt ist die Verdopplung des Nettogewinns von 73 Millionen auf 149 Millionen Dollar. Dies zeigt, dass das Unternehmen nicht nur wächst, sondern auch profitabler wird, was in der Vergangenheit oft als Schwäche angesehen wurde.

Die NRR (Net Dollar Retention Rate) ist erneut gestiegen und liegt jetzt bei 118 %. Dies zeigt, dass bestehende Kunden ihre Verträge erneuern und Palantir weiterhin als wertvoller Partner ansehen wird. Trotz der hohen Bewertung und der stetigen Verwässerung der Aktionäre durch Beteiligungsprogramme, bleibt das Unternehmen ein spannender Akteur im Technologiebereich. Das Unternehmen konnte sich als einer der KI-Profiteure überhaupt erfolgreich positionieren.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert. Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.