Trump verunsichert US-Energieversorger
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London (GodmodeTrader.de) – Präsident Trumps Pläne zur Umkehr der Klimapolitik verunsichern die US-Stromversorger. Trump hatte kürzlich bekannt gegeben, dass er die Klimaschutzpolitik seines Vorgängers rückgängig machen möchte. So will er die in Obamas „Clean Power Plan“ (CPP) festgelegten Auflagen zur Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen aufheben, wie Matthias Beer, Associate Director Governance and Sustainable Investment bei BMO Global Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Ziel des CPP sei es, die CO2-Emissionen des US-Energiesektors bis zum Jahre 2030 um 32 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken. Dieser Plan sei ein wichtiger Bestandteil der Vereinbarung gewesen, zu der sich die USA im Klimaabkommen von Paris 2015 verpflichtet hätten. Dort habe die Weltgemeinschaft beschlossen, die Treibhausgas-Emissionen so weit zu senken, dass sich die Erde um höchstens 1,5 Grad Celsius erwärme, heißt es weiter.
„Die Pläne Trumps stehen im Gegensatz zur ökonomischen Realität. Die Kohlenstoffintensität der US-Energieversorger ist in den vergangenen Jahren bereits zurückgegangen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: So lassen sich inzwischen in vielen US-Bundesstaaten Wind- oder Solarenergie günstiger erzeugen als Kohlestrom. Zudem haben viele Unternehmen die Gelegenheit genutzt, von Kohle auf den billigeren Gasbrennstoff umzusteigen“, so Beer.
Seit 2010 sei der Kohleabbau in den USA um rund zehn Prozent gesunken. Bis 2020 werde mit einer weiteren Reduzierung um acht Prozent gerechnet, da viele Kohlekraftwerke ihre Nutzungsdauer erreicht hätten, oder alt und ineffizient seien. „Auch Trumps Pro-Kohle-Politik wird diesen Trend nicht mehr rückgängig machen“, so die Einschätzung Beers. „Wir haben mit US-Stromversorgern gesprochen und festgestellt, dass die Unternehmen an ihrer Strategie festhalten wollen, die CO2-Emissionen bis 2030 um 32 Prozent zu senken – so wie es die CPP-Auflagen besagen.“ Das spiegelt für den Experten die Tatsache wider, dass fundamentale ökonomische Faktoren wie niedrige Gaspreise und sinkende Kosten bei der Produktion von erneuerbaren Energien Treiber für die Entwicklungen auf dem Energiesektor sind, unabhängig von einer Klimapolitik. „Im Großen und Ganzen sehen Versorger regulatorische Anforderungen wie die CPP als Leitlinie für ihre langfristige Planung“, so Beer.
Der Übergang zu CO2-Verminderung sei bereits bei vielen Stromversorgern in vollem Gange und stark von wirtschaftlichen Fundamentaldaten geprägt. Diesen Trend werde die neue US-Regierung so schnell nicht verändern können. Auch auf Ebene der US-Staaten gebe es bereits einige Initiativen zur Kohlendioxidreduzierung des Energiesektors. „Es stellt sich die Frage, ob die USA unter Trump weiterhin Teilnehmer des Pariser Klimaabkommens bleiben wollen oder nicht“, meint Beer. „Wenn nicht, dann liegt es am privaten Sektor – Investoren eingeschlossen – die Chancen zu ergreifen, die sich im Zuge der globalen Klimaziele ergeben.“
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