Kommentar
08:30 Uhr, 27.06.2025

Trump verkündet unterzeichnetes Handelsabkommen mit China

US-Präsident Donald Trump hat die Unterzeichnung eines Handelsabkommens mit China verkündet. Konkrete Details zu dem Abkommen blieben jedoch zunächst aus und werfen Fragen über die tatsächliche Tragweite der Einigung auf.

Die Ankündigung folgt auf wochenlange Verhandlungen in London und Genf, die einen Waffenstillstand im globalen Zollstreit zum Ziel hatten.

"Wir haben gestern mit China unterzeichnet", erklärte der Präsident am Donnerstag, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses präzisierte, dass die USA und China sich auf ein "zusätzliches Einvernehmen über einen Rahmen zur Umsetzung des Genfer Abkommens" geeinigt hätten. Dies bezieht sich auf die Gespräche vom Mai, bei denen erstmals eine grundsätzliche Verständigung erzielt wurde.

Details der Einigung noch unklar

Beobachtern zufolge hätten Washington und Peking nun schriftlich fixiert, was zuvor ausgehandelt, aber nicht formell dokumentiert wurde. Die ursprüngliche Vereinbarung aus Genf sah eine signifikante Senkung der gegenseitigen Zölle für einen Zeitraum von 90 Tagen vor, um umfassendere Verhandlungen zu ermöglichen. Diese Vereinbarung war jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über chinesische Exporte von Seltenen Erden und US-Ausfuhrkontrollen ins Stocken geraten.

Anfang dieses Monats führte eine US-Delegation unter der Leitung von Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick in London Gespräche mit dem chinesischen Vize-Premier He Lifeng, um die Blockade zu lösen. US-Handelsminister Lutnick bestätigte nun den Abschluss: "Dieser Deal wurde vor zwei Tagen unterzeichnet und besiegelt", sagte er gegenüber Bloomberg. Die chinesische Botschaft in Washington erklärte indes, sie habe "nichts mitzuteilen".

Bis zum 9. Juli läuft eine Frist, nach der "reziproke" Zölle von bis zu 50 % auf Einfuhren von den meisten US-Handelspartnern wieder in Kraft treten könnten. Diese Zölle waren für 90 Tage auf 10 % gesenkt worden, um Verhandlungen zu ermöglichen.

Derzeit führen die USA intensive Gespräche mit Partnern wie Indien, Vietnam, Südkorea, Japan und der EU. Bislang hat jedoch nur das Vereinigte Königreich ein umfassendes Handelsabkommen mit den USA geschlossen.

China sicherte sich durch die jüngsten Verhandlungen die niedrigeren "reziproken" Zölle von 10 %. Die Trump-Regierung ließ zusätzliche Zölle von 20 % auf alle chinesischen Importe bestehen und begründet dies mit Pekings angeblich unzureichendem Vorgehen gegen den Export von Fentanyl-Vorprodukten. Zudem erwägt die Regierung globale Zölle auf Importe in Sektoren wie Halbleiter, Unterhaltungselektronik, Luft- und Raumfahrtteile sowie kritische Mineralien.

Fazit

Jetzt können die Börsen ja steigen, oder? Kleiner Spaß. An den Kapitalmärkten hatte man das Thema irgendwie schon vorher abgehakt. In der schnellen Welt von 2025 passiert jeden Tag etwas neues Aufregendes.

Lesetipp: So will die EU Trump im Handelskonflikt besänftigen

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