Konsumlaune in Deutschland: Kaum vorhanden
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Die deutsche Verbraucherstimmung befindet sich im Sinkflug. Der vom Nürnberger Institut für Marktentscheidungen (NIM) und der GfK ermittelte Konsumklima-Indikator prognostiziert für den Monat September einen Wert von minus 23,6 Punkten. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang um 1,9 Zähler im Vergleich zum Vormonat und verfehlte die Erwartungen von Analysten, die im Konsens mit einem stabilen Wert von minus 21,5 Punkten gerechnet hatten.
Sorge um den Arbeitsplatz belastet
Als Hauptursache für den Stimmungsdämpfer identifizieren die Experten die zunehmende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen war zuletzt gestiegen und nähert sich der Marke von drei Millionen. Diese Entwicklung spiegelt sich direkt in den Sorgen der Bürger wider. Wer sich Sorgen um seinen Job macht, bei dem sitzt das Geld nicht so locker. Das gilt insbesondere bei größeren Anschaffungen. Damit schwinden die Hoffnungen auf eine durchgreifende Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr weiter.
Eine anhaltende Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte könnte die ohnehin fragile konjunkturelle Entwicklung in Deutschland zusätzlich belasten und eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung erschweren.
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Einkommenserwartung mit herben Einbußen
Besonders deutlich zeigt sich die Verunsicherung bei den Einkommenserwartungen. Nach fünf Anstiegen in Folge erlitt dieser Indikator einen empfindlichen Rückschlag und fiel um 11,1 Zähler auf nur noch 4,1 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit März dieses Jahres. Parallel dazu gab auch die Anschaffungsneigung nach, wenn auch vergleichsweise moderat. Der entsprechende Indikator verlor 0,9 Zähler und liegt nun bei minus 10,1 Punkten. Gleichzeitig trübte sich auch der allgemeine Konjunkturoptimismus zum zweiten Mal in Folge spürbar ein. Mit einem Minus von 7,4 Zählern rutschte die Konjunkturstimmung auf 2,7 Punkte und erreichte damit den tiefsten Wert seit einem halben Jahr.
Fazit
Die aktuellen Daten zeichnen ein pessimistisches Bild für die kommenden Monate. Die eingetrübte Verbraucherstimmung, angetrieben von Jobängsten und sinkendem Konjunkturoptimismus, deutet darauf hin, dass der private Konsum vorerst als Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft ausfallen wird. Der Regierungswechsel hat bisher keine Wende gebracht, es fehlen die größeren Impulse.
Angesichts der Probleme um uns herum ist die etwas schlechte Stimmung nicht richtig überraschend. Im Osten weiterhin Krieg, im Westen was Neues: Unser bisheriger Verbündeter USA zwingt der EU einen grausigen Handelsdeal auf, und macht immer weiter Druck. Zudem machen sich viele Menschen Sorgen, dass die KI-Revolution ihren Arbeitsplatz obsolet machen könnte. Dass die Verbraucher in diesem Umfeld nicht mit rosa Brille in die Zukunft blicken, ist irgendwie nachvollziehbar, 1997 hielt der damalige Bundespräsident Roman Herzog die berühmte "Ruck-Rede". Es wäre mal wieder an der Zeit.
Die Arbeitslosenzahlen zeigen noch nicht einmal das vollständige negative Bild. Wenn in Zeiten, wo die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen und angeblich ja ein Fachkräftemangel herrscht, die Arbeitslosigkeit steigt, ist das ein sehr ernstes Signal.
Im übrigen ist es bei explodierenden Mieten und stark steigender Inflation in der Alltagsrealität (z. B. Lebensmittel, Versicherungen, Autokosten etc.) schon mathematisch klar, dass der Konsum leiden wird - der Normalbürger kann das Geld nur einmal ausgeben und sich nicht grenzenlos verschulden.
Natürlich sind wie immer nur die Anderen schuld…