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23:34 Uhr, 26.03.2025

Trump verhängt Autozölle in Höhe von 25 %

US-Präsident Donald Trump hat Zölle in Höhe von 25 % auf im Ausland produzierte Fahrzeuge angekündigt. Die Zölle werden ab dem 3. April gelten.

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Am Abend unterzeichnete Trump im Weißen Haus ein Dekret, mit dem ab dem 3. April ein Zoll in Höhe von 25 % auf alle im Ausland produzierten Autos und leichte Lastwagen verhängt wird. Auf Teile wie Antriebe soll spätestens ab dem 3. Mai ein entsprechender Zoll anfallen.

Wir werden [andere] Länder dafür zur Kasse bitten, dass sie unsere Jobs und unseren Wohlstand genommen haben“, sagte Trump. „Was wir machen werden, ist einen Zoll von 25 % auf alle Autos [zu verhängen], die nicht in den USA hergestellt wurden. Wenn sie in den USA hergestellt wurden, wird es absolut keinen Zoll geben.“

Der Autozoll soll zusätzlich zu anderen Zöllen gelten. Erwartet werden Mehreinnahmen von über 100 Mrd. USD für die US-Staatskasse pro Jahr. Insgesamt könnten seine neuen Zölle zu jährlichen Zusatzeinnahmen von 600 Mrd. USD bis 1 Bio. USD. innerhalb von zwei Jahren führen, sagte Trump.

Die verhängten Zölle hätten Unternehmen bereits im großen Stil dazu veranlasst, ihre Produktion in die USA zurückzuverlagern, sagte Trump. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz werde wie nie zuvor in den USA investiert. Auch Autobauer seien dabei, ihre Fabriken im Ausland zu schließen und stattdessen in den USA Werke zu eröffnen, sagte Trump. Die US-Autoindustrie werde florieren wie nie zuvor.

„Dies wird weiter Wachstum ankurbeln, wie man es nie zuvor gesehen hat", betonte Trump mit Blick auf die Autozölle. „Bevor ich gewählt wurde, haben wir all unsere Werke verloren, sie wurden in Mexiko und in Kanada und an anderen Orten errichtet. Jetzt werden diese Werke größtenteils gestoppt und sie verlagern sie in unser Land. In Indiana, dem großartigen Staat von Indiana, ich liebe Indiana, baut Honda eines der größten Werke überhaupt. Es hat gerade begonnen, und sie hätten es ohne das, was wir tun, nicht getan“, sagte Trump.

Auch ausländische Autobauer könnten von den Zöllen profitieren, weil deren US-Werke bisher unterausgelastet seien und in Zukunft mit voller Auslastung produziert werde und die Werke schnell und günstig ausgeweitet werden könnten, so Trump. Geplant sei auch, dass Autokäufer Zinszahlungen auf Autokredite künftig von der Steuer absetzen könnten, sagte Trump. Dies solle aber nur für in den USA produzierte Fahrzeuge gelten.

Die neuen Autozölle gelten auch für Fahrzeuge der US-Autobauer, wenn diese im Ausland gefertigt werden. Zuletzt hatten die drei großen US-Autobauer Ford, General Motors und Stellantis erfolglos dafür geworben, Mexiko und Kanada von den neuen Zöllen auszunehmen, weil sie im großen Stil dort produzieren. Fast die Hälfte aller in den USA verkauften Fahrzeuge wird im Ausland produziert. Bei den Autoteilen liegt der Anteil von Importen sogar bei rund 60 %.

Trump bezeichnete den 2. April erneut als „Befreiungstag“ für die Vereinigten Staaten. Ab diesem Datum sollen neben den heute angekündigten Autozöllen auch die reziproken Zölle in Kraft treten. „Heute ist der Anfang des Befreiungstages“, sagte Trump. Auch auf pharmazeutische Produkte kündigte Trump neue Zölle an.

Deutsche Autobauer dürften unter den Autozöllen besonders stark leiden. Die USA sind mit einem Anteil von 13,1 % der wichtigste Exportmarkt für in Deutschland produzierte Fahrzeuge, vor Großbritannien (11,3 %) und Frankreich (7,4 %). Auch in Mexiko produzieren deutsche Autobauer wie Volkswagen im großen Stil Fahrzeuge für den US-Markt. Noch wichtiger als der US-Markt ist für deutsche Autobauer zwar der chinesische Markt, allerdings wird ein Großteil der in China verkauften Autos auch dort hergestellt.

Die Aktien der deutschen Autobauer, aber auch der US-Autobauer, brachen wegen Trumps Zollankündigung im nachbörslichen Handel stark ein. Die US-Autobauer leiden ebenfalls stark unter den neuen US-Zöllen, weil sie in den vergangenen Jahrzehnten einen Großteil ihrer Produktion aus den USA in andere Länder wie Mexiko und Kanada verlagert haben. Außerdem könnten die US-Autobauer von Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder betroffen sein.

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3 Kommentare

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  • masi123
    masi123

    Die USA haben damit nichts weniger als den freien und rechtsbasierten (Welt-)Handel aufgekündigt. Die Unternehmen können darauf kurzfristig durch Produktionsverlagerung reagieren, werden sich aber überliegen, wie sicher ihre Investitionen in einem zunehmend rechtsfernen Land langfristig noch sind. Für die großen Exportnationen Deutschland und Japan wird das erhebliche Konsequenzen auf Beschäftigung, Steueraufkommen usw. haben. Leider hat man es versäumt, auf das sich schon unter Trump I abzeichnende Ende einer primär exportbasierten Wirtschaft zu reagieren. In der EU hat man es in sträflicher Weise versäumt, eine Konkurrenz in den heutigen Basistechnologien (Hard- Software (v. a. Betriebssysteme), Chipindustrie etc.) aufzubauen und ist nun nahezu zu 100% von außereuropäischer Produktion abhängig.

    Es wird schwierig hier noch umzusteuern, vor allem da man seine Finanzkraft in Aufrüstung verschwendet. Auch hier ist man zum einen von außereuropäischen Systemen (z. B. F16, F35, Patriots) und sowieso von den Basisprodukten (z. B. Chips) abhängig. Anstelle unabhängiger zu werden, gibt man das Geld für weitere Abhängigkeit aus.

    10:11 Uhr, 27.03.
  • Dannnn
    Dannnn

    "Ich liebe Indiana." :D

    08:43 Uhr, 27.03.
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