Trump, USA, China - Wer gewinnt ?!

• S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 5.282,70 Pkt (Cboe)
• Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 39.142,23 $ (NYSE)
• Russell 2000 - WKN: A1EZTD - ISIN: US7827001089 - Kurs: 1.881,07 $ (TTMzero Indikation)
• Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 18.258,09 Pkt (Nasdaq)
• Nasdaq Composite - WKN: 969427 - ISIN: XC0009694271 - Kurs: 16.286,45 Pkt (Nasdaq)
• PHLX Semiconductor - Kurs: 3.832,47 $ (Nasdaq)

Trump glaubt, die USA seien durch ihre größere Nachfragemacht im Vorteil. Er verweist auf die Handelsbilanz: China exportierte im Vorjahr Waren im Wert von 440 Milliarden Dollar in die USA, während umgekehrt nur Waren im Wert von 145 Milliarden Dollar aus den USA nach China gingen. Trumps Schlussfolgerung: China ist stärker auf die USA angewiesen als umgekehrt, denn chinesische Unternehmen benötigen die amerikanischen Konsumenten und deren Geld.

Einige wichtige Punkte:

• Die USA sind in hohem Maße auf chinesische Waren angewiesen, wohingegen China seine Exporte auch auf andere Märkte umlenken kann. Die USA sind auf Halbleiter, Computer, Smartphones, pharmazeutische Produkte, seltenen Erden aus China angewiesen. Eine alternative Beschaffung oder Eigenproduktion wäre für die USA entweder extrem kostspielig oder würde viele Jahre dauern. Für einen Teil hat die Trumpadministration deshalb nachträglich Ausnahme von den Zöllen formuliert. Wenns hart auf hart kommt, stellt China aber die Lieferung der von Ausnahmen betroffenen Waren ein.
• Während die USA derzeit mit vielen Ländern gleichzeitig Handelsstreitigkeiten führen, konzentriert sich China vorwiegend auf den Konflikt mit den USA. Dies verschafft China einen Vorteil, da es seine Ressourcen gezielter einsetzen kann.
• Die Schwelle der "Leidensfähigkeit" des Westens ist erheblich niedriger als die Chinas oder Russlands. Das sieht man im Ukrainekrieg, das könnte man jetzt auch im Handelskrieg USA vs. China sehen. Ein Stimmungsumschwung in demokratischen Systemen führt zur Abwahl der Partei, die mit bestimmten Problemen für die Bevölkerung in Verbindung gebracht wird. In Russland und China kann nicht abgewählt werden, wodurch diese beiden Länder bei Konflikten einen längeren Atem haben.

Eine Reihe von zentralen Punkten, die Trump kritisiert und angeht, sind korrekt.

• China agiert in bestimmten Sektoren, – vor allem im Bereich Schiffbau, Logistik, Hochtechnologie und Industrie –, gezielt mit staatlichen Subventionen, Marktabschottung und erzwungenem Technologietransfers. Thema: Verletzung geistigen Eigentums und gezielte Marktverzerrungen, Benachteiligung amerikanischer Unternehmen.
• Die EU erhebt in einigen Bereichen tatsächlich höhere Zölle oder nicht-tarifäre Handelshemmnisse, etwa im Agrarbereich oder bei bestimmten Industriegütern. Das erschwert US-Exporten in die EU den Marktzugang.
• Der Ukrainekrieg. Er dauert zu lange. Er kostet enorm. Menschenleben. Aber, - und das muss ausgesprochen werden dürfen -, auch Geld. Die US-Bevölkerung war mehrheitlich nicht mehr bereit, die Kosten zu tragen. Das gilt übrigens für jegliche Kriege. Kriege kosten Unmengen Milliarden US-Dollar, das hat sich langsam herumgesprochen.
• Thema Migration. Die ungeregelte Migration. Das Thema beschäftigt die Bevölkerung in Deutschlands übrigens genauso!
• Die Staatsverschuldung der USA beträgt im April 2025 rund 36,2 Billionen US-Dollar. Diese Summe stellt den höchsten absoluten Schuldenstand weltweit dar und entspricht etwa 123% bis 126% des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Hintergrund: Umfangreiche Konjunkturprogramme, etwa zur Modernisierung der Infrastruktur und zur Förderung ökologischer Transformation (z.B. Inflation Reduction Act).Für 2025 werden erstmals über eine Billion US-Dollar an jährlichen Zinszahlungen erwartet, was die Staatsfinanzen zusätzlich belastet. Das Defizit liegt aktuell bei etwa 7% des BIP, was rund 1,9 Billionen US-Dollar entspricht.

Wie die Trump-Administration die Themen versucht zu lösen, ist allerdings, - und da bin ich mir sicher -, kontraproduktiv. Sie fahren den Karren an die Wand! Seit Jahrzehnten geht die US-Staatsverschuldung durch die Decke. Die kann jetzt nicht mit einem Fingerschnipsen innerhalb von Monaten abgebaut werden. Genauso wenig lässt sich mit Maximalzöllen gegen alle, innerhalb kürzester Zeit, eine Wende bei der Industrialisierung erreicht werden.

In der ersten Amtszeit hatte Trump noch echte Kaliber im Team, wie Steven Mnuchin oder Gary Cohn, und diesmal verantworten Peter Navarro und lunatic Lutnik die Zollpolitik ? Es wäre besser gewesen, für das Thema Schimpansen hier aus dem Affenhaus des Frankfurter Zoos zu engagieren. Die haben weitsichtigere strategische Handlungssfähigkeiten. Trump hat mit Maximalansagen gegen "alle" Länder, - er führt einen wirtschaftlichen Weltkrieg -, die USA völlig unnötigerweise in eine Falle manöviert. Die betroffenen Länder spielen auf Zeit. Mit Kanada und Mexiko gibt es keine Kompromisse, die geben nicht nach. Jetzt am Wochenende gab es auch von Japan eine Schelle. Nur die EU und Südkorea halten den Ball flach und scheinen an Verhandlungslösungen interessiert zu sein. Aber wer weiß: Vielleicht lassen sie die anderen die harte, konfrontative Arbeit machen. Spätestens zu den Midterm-Wahlen November 2026 muss Trump geliefert haben. Die Midterm Elections (Halbzeitwahlen) sind Kongresswahlen, die alle 2 Jahre in der Mitte der vierjährigen Amtszeit des US-Präsidenten stattfinden. Die Mehrheitsverhältnisse entscheiden über die Handlungsfähigkeit des Präsidenten. Eine oppositionelle Mehrheit kann Gesetze blockieren.

Ich habe intern eine Wette laufen. Ich habe gewettet, dass Trump diesmal vorzeitig sein Amt wird abgeben müssen. Er hat innerhalb kürzester Zeit zu viel Schaden für die USA angerichtet: Die Verbündeten wurden maximal vor den Kopf gestoßen. Kanada hat begonnen, sich umzuorientieren. Die Tatsache, dass Trump subtil verbal mit der Schutzzusage der USA innerhalb der NATO herumspielt und dabei unnötigerweise Russland regelrecht einlädt, Europa anzugehen, dürfte zu einer "irreversiblen Bewegung" der Europäer bei der Verteidigungsthematik geführt haben. Um den Ukrainekrieg schnell zu beenden, stellt er sich regelrecht auf die Gegenseite. Das ist so armselig.

Trump hat weltweit Dinge in Gang gesetzt, die meiner Meinung definitiv nicht im Sinne der USA sind. Das war zuletzt auch an den Finanzmärkten zu sehen (Stichswort US-Dollar und US-Staatsanleihen), die Welt verliert das Vertrauen in die Stärken der USA.

Euch allen noch ein schönes Osterfest

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