Trump und die Wirtschaft: Jetzt müssen Taten folgen!
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Anleger sind derzeit geradezu euphorisch. Es wird viel Positives eingepreist. Dazu gehört nicht nur eine Fortsetzung des Aufschwungs, sondern auch eine generelle Verbesserung der Lage. Unternehmen sollten mehr Gewinn schreiben und Aktionäre beglücken. So einfach das alles klingt, es kann nur funktionieren, wenn die Bürger mitmachen.
Die US-Wirtschaft ist stark vom Konsum getrieben. Ohne Konsumenten, die fleißig Geld ausgeben, passiert in der Wirtschaft wenig. Der Konsum hängt maßgeblich von der Laune der Verbraucher ab und das Verbrauchervertrauen signalisiert Aufbruchsstimmung. Grafik 1 zeigt das Konsumentenvertrauen im Vergleich mit dem S&P 500.
Im Dezember stieg das Vertrauen auf den höchsten Stand seit September 2001. Das Verbraucherverstrauen erreicht damit nicht nur den höchsten Stand seit vielen Jahren, sondern auch Sphären, die es überhaupt nur selten erreicht hat. Seit Beginn der Datenreihe vor 45 Jahren gab es praktisch nur zwei Phasen, in denen das Sentiment höher war.
Ende der 80er Jahre hielt sich das Sentiment für knapp drei Jahre oberhalb des aktuellen Wertes. Ende der 90er gab es die bisher stärkste und längste Phase. Verbraucher strotzten nur so vor Selbstbewusstsein – ganze vier Jahre lang.
Das Konsumentenvertrauen signalisiert weiterhin gute Jahre und weiteres Aufwärtspotential für Aktien. Das Vertrauen fällt aber auch nicht einfach so vom Himmel. Grafik 2 zeigt den wichtigsten Faktor für hohes Vertrauen: Beschäftigung. Die Grafik zeigt die Quartalsrate, mit der Jobs geschaffen werden. Zuletzt waren es 560.000 in einem Quartal.
Der enge Zusammenhang der beiden Zeitreihen ist ziemlich offensichtlich. Nun kommt allerdings der große Haken. Das Vertrauen steigt, wenn mehr und mehr Jobs geschaffen werden. Das ist seit mehreren Quartalen nicht mehr der Fall. Der Stellenaufbau lahmt und ist rückläufig. Das vertrauen hingegen steigt weiter an. Eine solche Divergenz konnte historisch bisher noch nie lange bestehen.
Soll die Überzeugung der Verbraucher halten, dann muss es Trump gelingen das Jobwachstum wieder anzuschieben. Andernfalls droht das Sentiment zu kippen. Es folgt Stagnation. Um das zu verhindern braucht es Investitionen. Grafik 3 zeigt die prozentuale Veränderung der Unternehmensinvestitionen auf Jahressicht und das Stellenwachstum. Auch hier ist der Zusammenhang klar: je mehr investiert wird, desto schneller das Jobwachstum.
Seit einigen Quartalen fallen die Investitionsausgaben. Trumps größte Herausforderung wird es daher sein, die Investitionen wieder anzuschieben. Das gelingt einerseits durch Investitionen, die der Staat tätigt und andererseits durch Anreize für Unternehmen. Steuersenkungen sind ein solcher Anreiz.
Damit Unternehmen wieder mehr investieren müssen die Reformen schnell greifen. Es hilft nicht, wenn Steuersenkungen erst 2018 in Kraft treten. Dann ist es möglicherweise schon zu spät. Es ist auch nicht klar, ob Unternehmen niedrigere Steuern für Investitionen nutzen oder mit höheren Gewinnen einfach mehr Aktien zurückkaufen.
Trump wendet daher klassisch „Zuckerbrot und Peitsche“ an. Als Zuckerbrot hängen Steuersenkungen in der Luft, die Peitsche kommt über Twitter. Den einen oder anderen Tweet könnte man schon als explizite Drohung gegen Unternehmen verstehen. Drohungen und Angst schaffen letztlich keine Innovation und nachhaltigen Erfolg.
Wie dem auch sei, gelingt es Trump die Investitionen anzuschieben, dann kann sich das Stellenwachstum vielleicht noch einmal beschleunigen. Das Konsumentenvertrauen bleibt dann stark und mit dem Konsum stehen die Zeichen auch für Aktien auf Grün. Dann erleben wir eine Lage wie 1995 bis 2000. In dieser Zeit kam es auch zu einem Knick beim Stellenwachstum und Sentiment, der wieder ausgebügelt werden konnte. Es katapultierte die Wirtschaft und den Aktienmarkt auf historische Hochs. Hat Trump Erfolg könnte es mit dem Bullenmarkt noch vier Jahre weitergehen.
Clemens Schmale
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mal sehen, spannend wird es die nachtse monate,