Kommentar
07:15 Uhr, 05.09.2025

Trump speist mit den Mächtigen des Silicon Valley

Bei einem Dinner im Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump am Donnerstagabend milliardenschwere Investitionszusagen führender Technologieunternehmen eingesammelt.

Im Zentrum der Veranstaltung standen Ankündigungen zur Stärkung der KI-Infrastruktur in den USA, mit Meta, Apple und weiteren Branchengrößen als Hauptakteuren. Auffällig war jedoch auch, wer nicht erschien: Weder Elon Musk noch Nvidia-CEO Jensen Huang nahmen an dem Treffen teil.

Meta-Chef Mark Zuckerberg versprach Investitionen von mindestens 600 Mrd. USD bis 2028, die vor allem in Rechenzentren und KI-Infrastruktur fließen sollen. Apple-CEO Tim Cook kündigte an, die bisherigen Zusagen des Konzerns auf insgesamt 600 Mrd. USD aufzustocken, davon allein 100 Mrd. USD als neue Investition in den US-Produktionsstandort.

Tech-CEOs danken Trump für dessen Politik

"Ich möchte Ihnen danken, dass Sie den Ton gesetzt haben, der es uns ermöglicht, massiv in den Vereinigten Staaten zu investieren", sagte Cook während des Dinners. Trump lobte die Investition als Schritt, der Apple voraussichtlich vor künftigen Halbleiterzöllen schützen werde: "Tim Cook dürfte in ziemlich guter Verfassung sein", so der Präsident.

Trump wiederum nutzte den Abend, um zentrale politische Zusagen zu wiederholen. Besonders die Energieversorgung für stromhungrige KI-Rechenzentren stand im Fokus: "Wir machen es Ihnen sehr einfach, was die elektrische Kapazität und Genehmigungen betrifft", erklärte Trump. Er betonte zudem, die USA lägen "weit vor China" in der Entwicklung künstlicher Intelligenz.

Die Veranstaltung versammelte zahlreiche Spitzenmanager der Tech-Branche, darunter OpenAI-CEO Sam Altman, Alphabet-CEO Sundar Pichai, Microsofts CEO Satya Nadella sowie Co-Gründer Bill Gates. Auch AMD-Chefin Lisa Su, Oracle-CEO Safra Catz und Google-Mitgründer Sergey Brin waren vertreten. Altman lobte Trump als "pro-business, pro-innovation Präsidenten" und sprach von einem "erfrischenden Wandel".

Trump, der seine KI-Agenda maßgeblich von Silicon-Valley-Investor David Sacks mitgestalten lässt, verfolgt eine auf Deregulierung, Infrastrukturförderung und steuerliche Entlastung ausgerichtete Industriepolitik. Ziel ist es, die technologische Vorherrschaft der USA gegenüber China zu sichern. Sacks hatte im Juli eine nationale KI-Strategie präsentiert, die gezielte Investitionsanreize, erleichterte Genehmigungsverfahren und den Ausbau der Energieinfrastruktur vorsieht.

Zugleich arbeitet die Trump-Regierung an einem neuen Zollpaket. Laut Präsident sollen "recht umfangreiche" Zölle auf Chips und verwandte Produkte bald folgen, es sei denn, Unternehmen verlagern ihre Produktion in die USA. Investitionszusagen könnten von solchen Abgaben ausgenommen werden.

Neben wirtschaftlichen Themen wurden beim Dinner auch politische Fragen gestreift. Auf die Frage nach einer möglichen politischen Zukunft reagierte Zuckerberg mit einem Lachen und klaren Dementi: "Nein, das ist es nicht."

Bemerkenswert war indes die demonstrative Abwesenheit zweier Schlüsselakteure der Tech-Branche: Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk, der nach seinem Bruch mit Trump im Mai zwar öffentlich wieder versöhnlichere Töne angeschlagen hat, blieb der Veranstaltung ebenso fern wie Nvidia-CEO Jensen Huang. Letzterer bevorzugt laut Vertrauten bilaterale Gespräche mit Trump, bei denen genügend Zeit für substanzielle Themen bleibt, eine Strategie, die sich bereits ausgezahlt hat: Nvidia erhielt kürzlich eine Ausnahmegenehmigung für den Verkauf von KI-Chips nach China.

Der Abend im Weißen Haus war ursprünglich im neu gestalteten Rosengarten geplant, musste aber wegen Regens ins Innere verlegt werden. Trump eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: "Die brillantesten Menschen sitzen an diesem Tisch. Das ist definitiv eine Gruppe mit hohem IQ."

Fazit: Bei Trump zeigen sich die Tech-Milliardäre gefügig. Kritische Stimmen waren nicht zu vernehmen. Das dürfte Trump bestärken, seine Politik inklusive der Zoll-Agenda weiter voranzutreiben.

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1 Kommentar

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  • Jim234234
    Jim234234

    "Elon Musk, der nach seinem Bruch mit Trump im Mai zwar öffentlich wieder versöhnlichere Töne angeschlagen hat, blieb der Veranstaltung ebenso fern"

    Der wurde gar nicht erst eingeladen ... das ist ein Unterschied.

    07:53 Uhr, 05.09.