Trügerische Harmonie? Weltwirtschaft gemeinsam auf Wachstumskurs
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Die Harmonie war schon lange nicht mehr so groß wie in diesen Tagen. Das zeigt sich anhand des Wirtschaftswachstums. Es ist gleichgeschaltet wie lange nicht. Die größten 60 Länder, gemessen an der Wirtschaftsleistung, sind fast ausnahmslos auf Wachstumskurs. Lediglich Saudi-Arabien und Angola scheren aus.
Die größten 60 Länder haben alle eine Wirtschaftsleistung von je mehr als 100 Mrd. Dollar. Sie stellen zudem mehr als 90 % der weltweiten Wirtschaftsleistung. Wenn es hier rund läuft, kann man davon ausgehen, dass es generell ein äußerst gutes Wachstumsklima gibt.
Fasst man die Gruppe an Ländern etwas weiter, ist die Harmonie nicht mehr ganz so groß. Die zweite Gruppe an Ländern, die in der Grafik dargestellt ist, umfasst 127 Nationen, die jeweils eine Wirtschaftsleistung von mehr als 10 Mrd. Dollar pro Jahr aufweisen. Hier ist das Wachstum nicht so gleichgeschaltet wie unter den größeren Ländern, doch es ist mit 91 % immer noch eine sehr hohe Korrelation feststellbar.
Der Wachstumstrend wird von den meisten als positiv wahrgenommen. Es ist ein sich selbstverstärkender Trend. Wächst das eine Land, dann hilft das auch einem anderen Land. Je mehr Nationen auf gleicher Wellenlänge sind, desto kräftiger wächst jedes einzelne Land.
Es ist also tatsächlich positiv – zumindest für den Moment. Ein Abschwung verstärkt sich, wenn alle Länder gleichgeschaltet sind genauso wie sich ein Aufschwung verstärkt. Langfristig ist für mehr Stabilität ein ausgeglicheneres Verhältnis wünschenswert, denn wenn alle Länder gleichzeitig in die Rezession stürzen wie 2009, ist es sehr schwierig dagegen zusteuern.
Genau das bemängeln Kritiker. Bei so hoher Korrelation und wenig Ausgleich ist zu befürchten, dass der nächste Abschwung wieder sehr schmerzhaft wird. Das ist freilich nur eine Vermutung. Es gibt keinen Beweis dafür. Man kann lediglich feststellen, dass vor der Krise 2008/09 100 % der größten 60 Nationen zusammen positives Wachstum auswiesen und zwar gleich für mehrere Jahre. Das gab es noch nie.
Frühere Rezessionen waren weniger stark ausgeprägt. Im Vorfeld war auch die Gleichschaltung geringer. Das lässt sich aus den Daten herauslesen. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass eine Gleichschaltung zu einer besonders schwerwiegenden Rezession führen muss.
Unterm Strich kann man aber sicherlich sagen: viel besser als jetzt wird es nicht mehr. Dieser Zustand kann sich sicherlich zwei oder drei Jahre halten. Das war auch vor 2008 so. Wetten würde ich darauf nicht. Historisch betrachtet wäre das sehr, sehr ungewöhnlich.
Clemens Schmale
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Die Weltwirtschaft kann ja auch einfach nur heiß laufen. Dann ziehen die Inflationsraten an und die Zentralbanken haben eine Entschuldung eingeleitet.
Die Inflation dann so um 5% zu halten wird schwierig. Wir werden sehen!
Da hat er wieder zugeschlagen.
Man kann makroökonomische Daten(reihen) durchaus vergleichen. Daraus allerdings eine Art Automatismus bzw. universellen Geltungsanspruch hinsichtlich der Entstehung von Krisen / Börsencrashes abzuleiten, ist hanebüchen.
Wirtschaftskrisen und damit einher gehende Börsencrashes haben URSACHEN und AUSLÖSER. 2007/2008 war es die Banken- und Finanzkrise insb. am Subprime-Markt. Ursachen und Auslöser eines möglichen, kommendes Crashs werden höchst wahrscheinlich vollkommen andere sein.
Und ob das makroökonomische Umfeld besser oder schlechter wird, kann wie jede Prognose bestenfalls eine Vermutung sein. Einmal mehr leiten Sie aus der Vergangenheit Entwicklungen der Zukunft ab. Eine andere Möglichkeit verbleibt dem Menschen schließlich auch nicht...