Fundamentale Nachricht
12:27 Uhr, 21.03.2018

Trotz Kurskorrektur: Behalten Sie Ihre Strategie im Blick

„Im Prinzip ist eine Korrektur am Aktienmarkt nur ein Problem, wenn Sie als Anleger die falschen Entscheidungen treffen“, erklärt Tine Choi, Chefstrategin von Danske Invest, in ihrem aktuellen Kommentar.

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  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.394,71 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (GodmodeTrader.de) – Seit Jahresbeginn fahren die globalen Aktienmärkte Achterbahn – von dem besten Jahresauftakt seit langem bis zum größten Einbruch an einem einzigen Tag seit 2011. Obwohl eine Korrektur zum Zeitpunkt des Eintritts stets überrascht, ist es wohl zutreffend zu sagen, dass sich viele Anleger darüber gewundert haben, wie wenig der Aktienmarkt 2017 geschwankt hat. Für den letzten Kursrückgang müssen wir tatsächlich bis November 2016 zurückgehen, als US-Aktien um drei Prozent fielen – und das ist äußerst ungewöhnlich. Normalerweise schwanken die Aktienmärkte stets in einem überschaubaren Bereich, auch wenn wir uns in einem Bullenmarkt befinden, wo die Kursentwicklung insgesamt nach oben zeigt, wie Tine Choi, Chefstrategin von Danske Invest, in einem aktuellen Kommentar schreibt.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet sei die Korrektur der letzten Wochen nicht besonders überraschend. Aber das ändert natürlich nichts daran, dass die Rendite und unsere Vermögensverhältnisse litten, wenn die Märkte einbrächen. Obwohl wir wüssten, dass eine Aktienanlage mit Risiken behaftet sei, ließen uns größere Korrekturen zwangsläufig innehalten und die Situation überdenken. Viele Anleger würden es aber nicht dabei belassen. Sie gerieten vielmehr in Panik und stießen alles ab, was die Entwicklung nur noch weiter verschlimmere, heißt es weiter.

„Will man als Anleger erfolgreich sein, ist es indes wichtig sich über seine eigene Angst und Gier hinwegzusetzen und stattdessen Vernunft walten zu lassen. Unabhängig davon, ob die Aktienkurse steigen oder fallen. Auch wenn das leichter gesagt als getan ist, wenn einem gefühlt das Geld durch die Finger rinnt. Alle Anleger träumen davon zu kaufen, wenn die Märkte ihren Tiefpunkt erreicht haben. Und umgekehrt zu verkaufen, wenn sie auf ihrem Höhepunkt sind. Das ist in der Praxis jedoch unmöglich. Und wenn sich Anleger von Angst und Gier leiten lassen, enden sie oft genau beim Gegenteil. Dann stoßen sie ihre Aktien in Panik günstig ab, wenn die Märkte korrigieren, und kaufen sie schließlich in vielen Fällen zu einem wesentlich höheren Kurs zurück, nachdem sich die Märkte beruhigt haben. Es versteht sich von selbst, dass das eine schlechte Anlagestrategie ist“, so Choi.

Wenn die Angst das Ruder übernehme, werde häufig vergessen den Hintergrund einer Korrektur am Aktienmarkt zu ermitteln. Sei der Kursrückgang durch grundlegende Probleme in der Wirtschaft ausgelöst worden, die zu Recht Anlass zur Sorge geben sollten? Oder handle es sich um eine technische und stimmungsgetriebene Entwicklung, die in der Regel nur von kurzer Dauer sei und schnell wieder vorübergeht? Wie zum Beispiel, wenn Anleger nach einem größeren Marktaufschwung etwas auf die Bremse träten, um die Situation zu analysieren und Gewinne mitzunehmen. Oder wenn relativ unbedeutende Nachrichten mitunter einen negativen, psychologischen Lähmungseffekt an den Finanzmärkten auslösten, heißt es weiter.

„Wenn die Angst dominiert, vergessen einige Anleger zugleich die ursprüngliche Strategie, die sie zum Kauf einer Aktienanlage bewegt hat. Und zu guter Letzt vergessen sie oft, eine Strategie für die Rückkehr an den Markt festzulegen“, so Choi.

Wenn Anleger während eines Kursrückgangs verkauften, hätten sie weniger Geld zur Verfügung, mit dem sie den Verlust aufholen könnten. Darüber hinaus gebe es noch zwei weitere Punkte, die nicht vergessen werden sollten, wenn sich die Stimmung am Aktienmarkt zuspitze: Die Börsen entwickelten sich häufig gleichermaßen schnell in beide Richtungen, und nur selten ereigne sich ein wirklich heftiger Einbruch. Auf große Rückgänge folgten häufig deutliche Anstiege. Ein Beispiel: Hätten Anleger ihre US-Aktien nach dem Kurseinbruch am fünften Februar dieses Jahres verkauft, hätten sie vier Prozent des investierten Vermögens verloren. Hätten sie jedoch bis zum sechsten Februar durchgehalten, wäre der Verlust nur halb so groß gewesen. Und gleichzeitig hätten sie die Zeit gehabt, die Situation zu analysieren und eine Strategie festzulegen, heißt es weiter.

„Im Allgemeinen zeigt die Erfahrung aus der Vergangenheit, dass Aktien auf längere Sicht eine positive Rendite erzielen und in der Regel auch die Verluste nach einem Kursrückgang relativ schnell einholen. Deshalb lautet unsere Devise: In turbulenten Zeiten sollten Anleger an ihren Investitionen festhalten“, so Choi.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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