Fundamentale Nachricht
08:51 Uhr, 05.02.2018

Trends bei alternativen Anlagen 2018

Equity Hedge, Trading, Event Driven, Relative Value – das sind aus Sicht der GAM-Experten Themen, die Anleger in diesem Jahr bei alternativen Assetklassen im Auge behalten sollten.

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  • SMI
    ISIN: CH0009980894Kopiert
    Kursstand: 9.237,26 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Zürich (GodmodeTrader.de) - Die globalen Wertpapierkurse haben ihren Aufwärtstrend auch zu Beginn des Jahres 2018 fortgesetzt. Bei Anlegern kommen jedoch allmählich Bedenken wegen der Länge und des Ausmaßes der aktuellen Rally auf, nicht zuletzt da die Zentralbanken ihre Geldpolitik zunehmend straffen. In der Folge sei ein zunehmendes Interesse an Strategien festzustellen, die zur Absicherung gegen einen Abverkauf bei Risikoanlagen dienen können, wie die GAM-Experten in der aktuellen Ausgabe vom „GAM Insights“ schreiben.

Dabei seien gemischte Ansätze für alternative Anlagen, wie etwa die Kombination von alternativen Risikoprämien (ARP) mit Hedgefonds-Strategien, die ein höheres Alpha böten, für Anleger besonders interessant. Am liquideren Ende des Spektrums sei eine signifikante Zunahme des Marktinteresses an ARP und des in solchen Strategien investierten Kapitals zu beobachten, heißt es weiter.

In traditionellen Long-Short-Fonds, deren Nettoengagement über die Marktzyklen hinweg relativ statisch geblieben sind, bleiben die GAM-Experten untergewichtet. Im Jahr 2017 habe sich die Performance der Vergleichsgruppe verbessert. Tendierten die Aktienmärkte der Industrieländer jedoch seitwärts, dürften die Fondsrenditen enttäuschen. Wenn es dagegen zu einer Marktrotation käme oder die Streuung der Einzeltitelerträge weiter zunähme, würde das Expertenteam von GAM zu einer Übergewichtung aktienmarktneutraler Strategien übergehen.

Die Schwellenmärkte hätten sich extrem gut entwickelt. Die Chancen, die Managern von spezialisierten diskretionären Makrostrategien offenstehen, beurteilen die GAM-Experten weiterhin positiv. Die unterschiedlichen Wachstumsaussichten und Treiber auf der mikroökonomischen Ebene seien bemerkenswert, da idiosynkratische Ereignisse wie Wahlen, lokale Zinszyklen und Schuldenrestrukturierungen wie in Venezuela gute Chancen bei Anleihen und Währungen geschaffen hätten, heißt es weiter.

Im systematischen Bereich könnten quantitative Manager differenzierte Renditeprofile bieten, wenn sie innovative Methoden zur Identifizierung von marktübergreifenden Mustern einsetzten, wie etwa Ansätze für maschinelles Lernen. Obwohl die jüngsten Marktdynamiken bei kurzfristigen Tradingstrategien schwächere Erträge zur Folge hatten, erwarten die GAM-Experten, dass das Potenzial einer größeren Streuung im Segment mit höherer Marktkapitalisierung und auf der Indexebene zu mehr Chancen im Jahr 2018 führt.

Bei längerfristigen Trend-Programmen sei der Standard-Ansatz überlaufen und habe deshalb in den vergangenen Jahren Renditen unter den Erwartungen generiert. Kurz- und langfristige Strategien seien durch ihre typischen Long-Positionen in der Volatilität behindert worden. Wenn sich die Unsicherheit allmählich wieder in den Kursen von Vermögenswerten niederschlage, dürften sowohl kurz- als auch längerfristige Modelle einen Teil ihrer attraktiven risikobereinigten Renditen der Vergangenheit wieder zurückgewinnen, so die GAM-Experten. Ein Bereich, der 2018 attraktive Renditen bieten würde, seien die schwerer zugänglichen exotischen Vermögensmärkte. Einige CTA-Manager hätten Produkte in diesem Bereich lanciert. Die wachsende Zahl der Neueinsteiger könne jedoch zu einem überlaufenen Markt führen.

Für viele Event-Driven-Strategien sei 2017 trotz des anfänglichen Optimismus ein enttäuschendes Jahr gewesen. Die Spreads seien zwar relativ attraktiv gewesen, aber das Anlageumfeld sei außerordentlich schwierig gewesen. Insbesondere seien die Schwankungen der Spannen bei vielen beliebten Transaktionen unerwartet hoch gewesen, da der Widerstand von Aktionären, Wettbewerbsbedenken und politische Problemen zu Verzögerungen bei den Transaktionen geführt hätten. Die GAM-Experten beurteilen die Strategie insgesamt dennoch positiv, bevorzugen jedoch weiterhin kurzfristige Sondersituationen, die regelorientiertere Ansätze nicht so leicht replizieren können. Dazu zählten Anlagen in weniger aufmerksam verfolgten Märkten, wie Unternehmensaktivitäten in Asien über Bezugsrechtsemissionen, der Abbau des Fremdkapitalanteils in den Bilanzen und Verkäufe von Vermögenswerten.

Relative-Value-Strategien bei Anleihen bleiben eine wichtige potenzielle Quelle für hohe Erträge im Fixed-Income-Universum, davon sind die GAM-Experten überzeugt. Durch den zunehmenden Kapitalzufluss in diesem Bereich hätten sich die Verzerrungen zwar etwas verringert. Die bestehenden Chancen seien jedoch immer noch attraktiv. Ein Anstieg der Zinsschwankungen, möglicherweise infolge von geldpolitischen Straffungen, würde der Strategie zugutekommen. Bei richtiger Ausführung biete diese Strategie auch eine Absicherung gegen steigende Zinssätze. Diese sei wertvoll für Anleger mit einer Übergewichtung in Schuldtiteln, wie Pensionskassen oder Versicherungsunternehmen. Wandelanleihen- und Hypotheken-Arbitrage seien weitere interessante Nischen mit Relative-Value-Chancen im festverzinslichen Bereich, heißt es weiter.

Bei den Wandelanleihen würden der höhere Grad der Komplexität von Wertpapieren und die geringere Zahl an versierten Anlegern Chancen zur Strukturierung von Transaktionen mit attraktiven Erträgen schaffen. Bei der Allokation in solchen Chancen sollte den GAM-Experten zufolge besonders darauf geachtet werden, Manager mit sehr guten Kreditanalysekompetenzen auszuwählen, um sich gegen potenzielle Marktschwächen abzusichern. Im Hypothekenbereich sollte der Effekt der steigenden Zinssätze auf die Hypothekenzinsen Verzerrungen an einem Markt hervorrufen, der seit der globalen Finanzkrise von den Zentralbanken mit Liquidität überschwemmt worden sei.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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