Kommentar
13:00 Uhr, 04.10.2007

TRADERCHAT Exklusiv - Wie trade ich professionell basierend auf Charttechnik Ausbrüche ?

Einmal in Woche jeden Mittwoch um 19.00 Uhr findet auf GodmodeTrader.de der TRADERCHAT im Format einer Börsensprechstunde statt. Der CHAT ist mittlerweile eine feste Institution des Portals. Professionelle Trader und relevante Ansprechpartner aus der Börsenszene stehen Ihnen Rede und Antwort. Wenn Sie Fragen haben, notieren Sie diese und scheuen Sie sich nicht, die Moderatoren zu fragen.

Über die folgende Seite können Sie jederzeit das jeweils aktuelle Monatsprogramm einsehen. Auf dieser Seite wird außerdem jeden Mittwoch um 19.00 Uhr der Chat kostenlos freigeschalten.

[Link "http://premium.godmode-trader.de/chat/" auf premium.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Sie sehen, kommende Woche am 10.10.07 ist Christian Pohl, Head of Research von der FX Direkt Bank Moderator. Er wird sich mit der aktuellen Lage um den US-Dollar befassen und Tradingansätze für Positionstrader im Devisenhandel vorstellen.

Am 26.09.07 fand ein CHAT statt, der sich mit dem Traden von Ausbrüchen (breakouts) befaßte.

Das Chatprotokoll sei im Folgenden exemplarisch als Kopie eingeblendet.

Moderator : Frank Thönnißen - Technischer Analyst und Autor des Lehrgangs Technische Analyse und Trading ( www.trading-lehrgang.de )

Wer ihn noch nicht kennt, anbei der Link zum Wissensbereich "Charttechnische Analyse und Trading" von GodmodeTrader.de für Neueinsteiger und Fortgeschrittene :

http://www.godmode-trader.de/wissen/chartlehrgang/

Mod-Aktien sagt: Guten Abend! Ich begrüße Sie ganz herzlich zum heutigen Trader-Chat. Mein Name ist Frank Thönnißen.

Mod-Aktien sagt: In der heutigen Chat-Session werden wir uns des Themas Ausbrüche (engl.: Breakouts) annehmen. Dies soll an einem konkreten praktischen Beispiel, nämlich der Aktie von Carrefour geschehen.

Mod-Aktien sagt: Vorweggenommen sei, daß es sich in dem gleich dargestellten Beispiel um den Ausbruch über eine langfristige Abwärtstrendlinie handelt.

Mod-Aktien sagt: Bei diesem Ausbruch gibt es auch eine tückische Situation. Diese soll im Hinblich auf das Risiko-Management näher beleuchtet werden, will heißen es soll auch der Frage nachgegangen werden, wie man seine Stops platzieren sollte.

Mod-Aktien sagt: Bevor wir in die Praxis eintauchen, noch kurz die Frage, wer von Ihnen sich mit dem Thema Ausbrüche bereits beschäftigt hat. Ich bitte um ein kurzes 'ja', falls es zutreffend sein sollte.

Mod-Aktien sagt: Ja, dankeschön. Ca. ein Viertel von Ihnen hat sich schon einmal mit dem Thema beschäftigt.

Mod-Aktien sagt: Sehen wir uns zunächst die Abbildung 1 an:

Mod-Aktien sagt: http://img.godmode-trader.de/charts/3/2005/01%20carrefour-m.jpg

Mod-Aktien sagt: Das Chart zeigt die Aktie von Carrefour in eienm Monats-Intervall, logarithmische Darstellung

Mod-Aktien sagt: Die Aktie bildete im Jahre 1999 ein Allzeithoch und tendierte seitdem abwärts (tiefere Hochs, tiefere Tiefs=Abwärtstrend).

Mod-Aktien sagt: Konzentrieren Sie sich auf die rot markierte Abwärtstrendlinie und den Kursverlauf seit 2003. Der Kurs bildet zudem seit dem Tief in 2003 höhere Hochs aber noch tiefere Tiefs aus (konvergierende Formation).

Mod-Aktien sagt: Bedenken Sie hierbei bitte: Um den Abwärtstrend umzukehren, sollte nicht nur das letzte Hoch überschritten werden - damit die "tiefere Tiefs-Struktur" gebrochen wird und höhere Tiefs, höhere Hochs (=Aufwärtstrend) enstehen - sondern auch die Abwärtstrendlinie.

Mod-Aktien sagt: Gehen wir nun zur Abbildung 2 über:

Mod-Aktien sagt: http://img.godmode-trader.de/charts/3/2005/02%20carrefour_w_before.jpg

Mod-Aktien sagt: Wir zoomen uns sozusagen etwas näher an das Chart heran - dadurch, daß wir in das nächstkleinere Intervall gehen.

Mod-Aktien sagt: In dieser Abbildung 2 erkennen Sie das Chart der Carrefour-Aktie im Wochen-Intervall

Mod-Aktien sagt: In der Abbildung 2 sehen Sie, wie im Wochen-Intervall mehrere Widerstandslinien, darunter auch die langfristige Abwärtstrendlinie, die hier allerdings nicht rot sondern grün markiert ist, bei einem Kurs von knapp unter 40 zusammenfallen.

Mod-Aktien sagt: Dann ist es soweit, der Kurs bricht (per Wochenschlusskurs knapp über 40) zunächst aus, siehe Abbildung 3, fällt dann aber mit der nächsten (roten) Kerze wieder per Wochenschlusskurs unter die Abwärtstrendlinie zurück.

Mod-Aktien sagt: Abbildung 3: http://img.godmode-trader.de/charts/3/2005/03%20Carrefour_w.jpg
Carrefour, Wochen-Intervall

Mod-Aktien sagt: Ein initiales Stop sollte unmittelbar direkt nach Kauf - je nach individuellem Risiko- und Geld Management - unter dem letzten Schwungpunkt-Tief oder aufgrund der expandierenden weißen Kerze auf "Midpoint Body Range" platziert, das heißt knapp unterhalb der Mitte des expandierten Kerzenkörpers (knapp unter 39).

Mod-Aktien sagt: Wie geht es nun weiter?

Mod-Aktien sagt: Betrachten wir dazu nun Abbildung 4: Abbildung 4
http://img.godmode-trader.de/charts/3/2005/04%20Carrefour_d.jpg Carrefour, Tages-Intervall

Mod-Aktien sagt: In der Abbildung 4, dem Chart im Tages-Intervall, sieht man, dass der Kurs vor einem Widerstand in Form des Hochs bei 39,33 steht.

Mod-Aktien sagt: Der Kurs überwindet diesen Widerstand und testet ihn anschliessend mittels zweier Pullbacks nach dem Prinzip des Rollentausches von Widerstand und Unterstützung: Wird ein Widerstand überschritten, dient er fortan als Unterstützung.

Mod-Aktien sagt: Knapp unter dieser Unterstützung, also unter 39,33 kann nun das Stop getrailt werden. Für längerfristige orientierte Anleger wäre ein Stop angebracht, das sich am Chart im Wochen-Intervall ausrichtet.

Mod-Aktien sagt: Dieses Beispiel dient v.a. der Veranschaulichung des Risiko-Managements.

Mod-Aktien sagt: Das Risiko-Management beinhaltet in erster Linie Stop-Platzierung-Techniken.

Mod-Aktien sagt: Sie sollten nie einen Trade eingehen, ohne nicht schon im Vornherein die Stop-Platzierung evaluiert zu haben.

Mod-Aktien sagt: Danebnen spielt auch das Money Management eine ganz wichtige Rolle. Doch darauf soll hier nicht eingegangen werden, weil dies den Rahmen des Chats bei weitem sprengen würde.

Mod-Aktien sagt: Ich komme nun gerne zu Ihren Fragen:

Mod-Aktien sagt: Das kommt ganz darauf an, wofür Sie das Software Package einsetzen wollen. Bekannte Programme sind die TradeStation sowie MetaStock.

redpig&greenpic: was Sie beschreiben ist der idealtypische breakout

Mod-Aktien sagt: Inwiefern bitte?

redpig&greenpic: was man immer öfter sieht schon seit 2006 sind aber failures

Mod-Aktien sagt: Das ist richtig. Neben den Failures in sozusagen "intra-candle" auftreten, sind auch noch Fehlausbrüche zu beachten (Ausbrüche auf end-of-candle Basis)

Mod-Aktien sagt: Fehlausbrüche und Failures gehören zu den wichtigsten Indikationen, die die Technische Analyse kennt.

Mod-Aktien sagt: Leider finden Sie in der Literatur nicht immer Beachtung. Dabei sind es gerade sie, welche die Masse auf die 'falsche Fährte' locken...

Mod-Aktien sagt: Natürlich können Sie daran partizipieren. Wie Fehlausbrüche und Failures analysiert und gehandelt werden (können), können Sie dem Lehrang Technische Analyse und Trading entnehmen (www.trading-lehrgang.de)

Mod-Aktien sagt: Weiter geht es mit der Beantwortung Ihrer Fragen...

Spectah wären sie beim breakout reingegangen oder hätten sie auf einen pullback gewartet?

Mod-Aktien sagt: Das ist eine interessante Frage, der man in der Praxis immer wieder begegnet.

Mod-Aktien sagt: Sie können im Voraus nie wissen, ob der Wert ein Pullback vollzieht oder nicht. Wenn Sie risikoadverser vorgehen wollen, dann warten Sie eher ein Pullback ab. Ansonsten gibt es auch Strategien, die vorsehen Teilpositionen einzugehen, d.h. beim Breakout und später beim Pullback noch einmal.

Mod-Aktien sagt: Letztendlich geht es hier auch um Wahrscheinlichkeiten.

Mod-Aktien sagt: Durch die Kumulation der einzelnen Teilbereiche der Technischen Analyse läßt sich eine Wertung hinsichtlich der Ausgestaltung eines Pullbacks vornehmen.

redpig&greenpic: ich habe festgestellt, dass klassischen breakouts gut im tageschartintervall funktionieren, nicht aber in intervallen darunterliegend

Mod-Aktien sagt: Meinen Sie mit darunterliegenden Intervallen die Minuten-Intervalle?

Mod-Aktien sagt: Falls dem so sein sollte: Ja, das ist richtig. Der End-of-Day Chart ist zuverlässiger als Minutencharts

Angela: Bitte wie ? intra candle und end of candle ? Können Sie dazu etwas mehr sagen... Danke

Mod-Aktien sagt: Zum Begriff intra-candle:

Mod-Aktien sagt: Normalerweise unterscheidet man nur Tages-Chart ob es sich um ein Breakout oder ein Failure handelt.

Mod-Aktien sagt: Ein Failure tritt dabei innerhalb der Tageskerze, also intraday auf.

Mod-Aktien sagt: Ein False Breakout, also ein falscher Kursausbruch findet hingegen auf Schlusskursbasis statt, also per Handelsende

Doji Ist es nicht so, dass einige Titel mehr false breakouts produzieren als andere? Beim DAX z.B. hatte ich in letzter Zeit öfter den Eindruck, dass sich scheinbar klare Chartsignale als Fehlausbrüche entpuppt haben, bzw. von bestimmten Marktteilnehmern dazu "gemacht" wurden. Wäre es nicht sicherer, hierbei auf liquide Titel/Indizes Wert zu legen?

Mod-Aktien sagt: Da gebe ich Ihnen selbstversändlich gerne Recht, Doji.

redpig&greenpic: was halten Sie von kontra-breakout strategien? beispielsweise bei devisen?

Mod-Aktien sagt: Wieder eine spannende Frage...

Mod-Aktien sagt: Kontra-breakout Strategien sind in der Tat bei vielen currencies zu bevorzugen, denn sobald viele der currencies ausbrechen, ist es nämlich auch schon zu spät und der klassische Breakout-Trader greift ins Leere...

vadim noch mal zu meiner frage. was sind Failure?

Mod-Aktien sagt: Zu der Frage, was ein Failure ist: Ein Failure ist ein Ausbruch über/unter einen Widerstand/Unterstützung, der nicht per end-of-day Basis, sondern intraday (oder i.A. intra-candle) stattfindet

GM Ist ein Breakout an Tagen wo der Gesamtmarkt (zB. Dax mehr als 1,5Prozent) stark steigt aussagekräftig, oder eher ein Fehlsignal

Mod-Aktien sagt: GM hat eine Frage gestellt. Vielleicht möchte einer von Ihnen antworten...

Mod-Aktien sagt: Wenn ich die Frage richtig verstanden habe, dann könnte man einen bestimmten %ualen Anstieg des DAX als Zusatzindikation werten, wenn man den Ausbruch (long) einer im DAX enthaltenen Aktie tradet

redpig&greenpic: starkes gesamtmarktmomentum ist ein gutes zeichen!

redpig&greenpic: aussagekräftig!

Mod-Aktien sagt: Okay, wenn es keine Fragen mehr geben sollte, bedanke ich mich, auch im Namen von Godmode-Trader für ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend.

Mod-Aktien sagt: Auf Wiedersehen!

Mod-Aktien sagt: Dafür gibt es verschiedene Methoden, zB Money Management oder Risk-Management mittels der Analyse der kleineren Unterstützungen, zb mit fibonacci clustern

Mod-Aktien sagt: oder candlesticks

Angela: Guten Abend Herr Thönnißen, wie plaziert man ein sinnvolles Stop, wenn der Kurs die nächstliegende Unterstützung schon zu weit hinter sich gelassen hat? Oder gibt es da ein sinnvolleres Vorgehen ? Dankeschön

Boris: Sie sagen, dass Devisen in Bezug auf Breakouts anders zu traden sind. Wie sieht es mit Rohstoffen aus? Verhalten sie sich fundamental anders als "normale" Aktien? (Dahinter steckt die Frage, ob man Charts von Rohstoffpreisen genauso interpretieren kann wie Aktien-Charts. Oder folgen sie anderen GEsetzmässigkeiten?)

Mod-Aktien sagt: Noch eine interessante Frage zu den Breakouts in den verschiedenen Märkten von Boris.

Mod-Aktien sagt: Devisen sind nicht generell anders zu handeln im Hinblick auf Ausbrüche. Es kommt immer auf das entsprechende Underlying an. Schauen Sie sich an, wie Breakouts in den verschiedenen Intervallen vonstatten gegangen sind, sammeln Sie Anhaltspunkte. Die Liquidität spielt natürlich auch eine Rolle...

klaus: gibt es prinzipielle unterschiede, ob ich charttechnische breakouts oder kanal (z.b. bollinger) breakouts handele?

Mod-Aktien sagt: Ja, die gibt es. Bollinger Bänder fallen nicht unter einen charttechnischen Aspekt.

Mod-Aktien sagt: Dieses Bänderkonzept ist als ein Technischer Indikator zu betrachten, also ein Derivat des Preises...

bw Das kann man auch anders sehen; bricht eine Aktie gegen den Trend des Gesamtmarktes aus, scheint mir der Ausbruch "werthaltiger".

Mod-Aktien sagt: Darüber wird viel gestritten. Das eine Lager tradet gerne in Richtung des Gesamtmarktes, andere bevorzugen ihre Vorgehensweise...

Mod-Aktien sagt: Dankeschön und bis hoffentlich Auf Wiedersehen beim nächsten Trader-Chat, jeden Mittwoch um 19 Uhr!

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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