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08:39 Uhr, 28.11.2008

ThyssenKrupp erwartet Umsatz- und Gewinnrückgang

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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Industriekonzern ThyssenKrupp AG hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 unerwartet deutlich gesteigert, sich gleichzeitig aber vorsichtig zum laufenden Geschäftsjahr geäußert. Die Erlöse seien auf 53,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 51,7 Milliarden Euro) gestiegen und damit stärker als prognostiziert (53 Milliarden Euro), teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Auftragseingang erreichte 55,2 Milliarden Euro nach 54,6 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2006/2007. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 3,128 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (3,330 Milliarden Euro). Vor wesentlichen Sondereffekten lag der Vorsteuergewinn mit 3,5 Milliarden Euro aber ebenfalls über der Prognose (3,2 Milliarden Euro) und auch leicht über den Erwartungen der Analysten. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich im Geschäftsjahr 2007/2008 um 7 Prozent auf 4,59 Euro (Vorjahr: 4,30 Euro).

Die solide Ertragslage mache es möglich, die auf Kontinuität ausgerichtete Dividendenpolitik fortzusetzen, teilte das Unternehmen weiter mit. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Januar 2009 deshalb vorschlagen, für das abgelaufene Geschäftsjahr wie bereits im Vorjahr eine Dividende von 1,30 Euro je Stückaktie auszuschütten.

Aufgrund des unsicheren Umfelds im Zusammenhang mit der Finanzkrise hat ThyssenKrupp seine Planungen und Ziele für das neue Geschäftsjahr 2008/2009 überprüft. Der wirtschaftliche Einbruch in der Auto-, Maschinenbau- und Bauindustrie werde auch bei ThyssenKrupp Spuren hinterlassen, fürchtet der Vorstand. "Deshalb werden wir für 2008/2009 einen deutlichen konjunkturbedingten Umsatzrückgang hinnehmen müssen, dessen Ausmaß zurzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden kann. Dies wird sich im Ergebnis entsprechend niederschlagen", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ekkehard Schulz. Aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten auf den Finanz- und Realmärkten verzichtet das Unternehmen zurzeit auf eine quantifizierbare Prognose. Im Rahmen der Quartalsberichterstattungen will sich ThyssenKrupp dann konkreter zum laufenden Geschäftsjahr äußern. "Sollte die Weltwirtschaft aber 2010 – wie derzeit prognostiziert – das Rezessionstal verlassen und wieder an Wachstumstempo gewinnen, wird ThyssenKrupp auf seinen langfristig angelegten Wachstumspfad zurückkehren", so Schulz.

In Reaktion auf die Krise kündigte ThyssenKrupp ein Sparprogramm an. Zur Sicherung von Ergebnis und Liquidität seien klare Maßnahmen getroffen worden, um die Kosten im Konzern zu reduzieren, Net Working Capital abzubauen und das Investitionsprogramm zu flexibilisieren, so der Vorstand. Flankiert würden diese Maßnahmen von der Fortsetzung der Portfoliooptimierungen.

Auf mittlere bis längere Sicht, insbesondere nach Inbetriebnahme der Großinvestitionen von Steel und Stainless in Nord- und Südamerika sowie der anderen Segmente in weiteren Regionen erwartet ThyssenKrupp ein Ergebnis vor Steuern - und vor wesentlichen Sondereffekten - von 4 bis 5 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 60 bis 65 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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