Märkte im Bann der EZB-Sitzung - Ölpreise erholen sich
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DAX
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten EZB-Sitzung kann der DAX kräftig zulegen. Zur Stunde gewinnt der Leitindex 0,99 Prozent auf 11.301 Punkte. Die Anleger spekulieren darauf, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Erwartungen erfüllen und eine weitere Lockerung der Geldpolitik verkünden wird. Die Erwartungen an die EZB sind jedoch hoch. In den Kursen sind bereits neue Maßnahmen eingepreist. Zum EZB-Zinsentscheid (13.45 Uhr) und vor allem im Laufe der Pressekonferenz (ab 14.30 Uhr) ist mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen.
Charttechnik
Mit drei sehr starken Handelsstunden könnte sich der DAX zurück in seinen Aufwärtstrend katapultiert haben. Dafür sollten die Kurse möglichst nicht mehr nachhaltig unter ca. 11.245 Punkte zurückfallen. Bis zur EZB-Zinsentscheidung und anschließenden Pressekonferenz könnte es im Index jedoch ruhiger im Sinne einer Konsolidierung zugehen.
Thema des Tages
Weltweit warten Händler und Anleger mit Spannung auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi bereits bei der Pressekonferenz zur letzten Ratssitzung am 22. Oktober eine Ausweitung der Geldflut für Dezember angedeutet hatte, sind die Erwartungen nun entsprechend hoch. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg erwarten alle befragten Volkswirte eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Unterschiedliche Meinungen gibt es allerdings, welche Maßnahmen konkret von der EZB beschlossen werden dürften.
Zum ersten Mal in diesem Jahr könnte es bei den Leitzinsen wieder eine Veränderung geben. Der Einlagesatz, der sich aktuell bereits bei minus 0,2 Prozent befindet, dürfte weiter gesenkt werden, voraussichtlich auf minus 0,30 Prozent oder gar auf minus 0,40 Prozent. Ein noch negativerer Einlagesatz würde bedeuten, dass die Banken höhere Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie überschussige Liquidität bei der EZB parken. Auch eine Veränderung beim eigentlichen Leitzins (dem Hauptrefinanzierungssatz), der aktuell bei 0,05 Prozent liegt, ist nicht völlig auszuschließen.
Daneben könnte auch das Anleihekaufprogramm ausgeweitet werden. Neben einer Erhöhung des monatlichen Volumens von aktuell 60 Milliarden Euro auf bis zu 80 Milliarden Euro könnte die Laufzeit des QE-Programms verlängert werden. Bisher soll das Programm mindestens bis September 2016 laufen. Möglich wäre eine Verlängerung bis März 2017 oder eine unbefristete Verlängerung. Auch eine Ausdehnung des QE-Programms auf weitere Arten von Wertpapieren steht zur Debatte. So könnten künftig etwa auch Unternehmensanleihen erworben werden.
Aktien im Blick
Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat Großaufträge von mehreren Automobilherstellern über Lenksysteme im Wert von insgesamt 4,5 Milliarden Euro erhalten. Die Aktie kann davon aber nicht profitieren und nur unterdurchschnittlich um 0,64 Prozent auf 19,38 Euro zulegen.
Airbus hat einen Großauftrag von der chinesischen Billigfluggesellschaft Spring über 60 Flugzeuge des Typs A320neo mit einem Listenpreis von 6,3 Milliarden US-Dollar erhalten. Die Papiere verteuern sich um 1,77 Prozent auf 68,43 Euro.
Konjunktur
Die Stimmung im deutschen Dienstleistungssektor hat sich im November wie erwartet aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor stieg von 54,5 Punkten im Vormonat auf 55,6 Zähler. Der vorläufige Wert wurde damit bestätigt. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Euroraum erhöhte sich von 54,1 Punkten im Vormonat auf 54,2 Punkte. Beim vorläufigen Ausweis war aber noch ein Wert von 54,6 Punkten gemeldet worden.
Währungen
Der US-Dollar hat am Donnerstag die Nase vorn. EUR/USD fällt im Vorfeld des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) an sein gestern erreichtes Siebeneinhalbmonatstief bei 1,0549 zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,0550. Dass die EZB ihre Geldpolitik weiter lockert, gilt am Markt bereits als ausgemachte Sache. Die Frage ist eher in welchem Umfang und welcher Form eine Expansion der Geldpolitik erfolgt.
Rohstoffe
Die Ölpreise können sich am Donnerstag erholen. Berichten zufolge ist Saudi-Arabien zu einer Senkung der Ölproduktion bereit, wenn andere Staaten mitziehen. Auch Länder außerhalb der Opec sollen in die Entscheidung eingebunden werden. Die Kürzung soll aber noch nicht auf dem Opec-Treffen an diesem Freitag beschlossen werden. Analysten halten es zudem für unwahrscheinlich, dass die Bedingungen Saudi-Arabiens erfüllt werden. Dennoch spiegelt sich die Kehrtwende Saudi-Arabiens in den Ölpreisen wider. WTI-Öl legt zur Stunde um 2,24 Prozent auf 43,44 US-Dollar zu.
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