ThyssenKrupp-Aktie verursacht „Kloß im Hals“
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Was war das in der vergangen Woche für ein Deal, trennte sich der Stahlkonzern ThyssenKrupp laut dem „Manager-Magazin“ zur Stärkung des Eigenkapitals und nicht zuletzt auch um die inzwischen angehäufte Schuldenlast von etwa 6,5 Mrd. Euro zu senken, in einem Zug von auf sich selbst gehaltenen Aktien, was zu einem Kurseinbruch bei der Aktie sorgte. Die Platzierung des knapp 50 Mio. Stück umfassenden Aktienpakets lief dabei über ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren zu einem Preis von 32,95 Euro. Die dadurch zugeflossenen Mittel in Höhe von über 1,6 Mrd. Euro sollen laut „Sharewise.com“ auch dazu dienen, den vom neuen Vorstandschef Heinrich Hiesinger geplanten Umbau des hoch verschuldeten Konzerns weg von einer zu großen Abhängigkeit von der Stahlsparte zügig voranzutreiben, wozu ein finanzieller Befreiungsschlag notwendig sei, der auch durch den Verkauf von Unternehmensteilen weiter unterstützt werden soll. Dadurch will man der neuen Unternehmensstrategie folgend, Raum für neue Milliardeninvestitionen in den Technologiebereich und die vielversprechenden Schwellenmärkte schaffen. Für die an dem Aktien-Geschäft beteiligten Banken, die sich zu dem genannten Preis zu einer Abnahme verpflichtet hatten, verlief die Abwicklung allerdings nicht ganz so wie gedacht, sollen sie doch auf rund 30 Prozent der Aktien sitzen geblieben sein und müssten nun das weitere Kursrisiko selbst tragen.
Bei den Analysten rief der Umfang der Aktienplatzierung zunächst einiges Erstaunen hervor, was Kartik Swaminathan von Goldman Sachs zu einer Metapher aus dem Tierreich veranlasste, indem er den Deal mit einer „großen Kröte“ verglich, die den Markt wohl einige Tage beschäftigen dürfte, woraufhin er ankündigte, sein Kursziel noch einmal neu zu überarbeiten. Allerdings wertete er das Ganze eher positiv, da die Bilanz dadurch ebenso gestärkt würde wie die Glaubwürdigkeit des Managements, den Schuldenabbau voranzutreiben. Nicht minder überraschend kam der Aktienverkauf für Cheuvreux-Analyst Alexander Haissl, so das Manager-Magazin weiter, der den Konzern ebenfalls operativ auf Kurs sieht und baldige Beteiligungsverkäufe erwartet. Cedar Barnes von Merrill Lynch brachte die Platzierung dagegen in Verbindung mit dem erst vor kurzem gescheiterten schon fast sicher geglaubten Verkauf der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss an Abu Dhabi Mar.
Auch andere Analysten hielten nach dem milliardenschweren Aktiengeschäft mit Kommentaren nicht hinter den Berg. So rechnet Stefan Freudenreich von der Investmentbank Equinet mit einer eher unterdurchschnittlichen Entwicklung der Aktie, „bis der Markt die große Transaktion vollständig verdaut hat“. Er bleibt deshalb bei seiner „Hold“-Einschätzung und einem Kursziel von 32 Euro. Nicht viel anders sieht es Bjoern Voss von M.M. Warburg, der seine Zielmarke sogar von 36 auf 34 Euro senkte. Ebenfalls eine Reduzierung gab es von JP Morgan von 44 auf immerhin noch 42 Euro. An der Einstufung „Overweight“ wurde allerdings festgehalten, da laut Analyst Alessandro Abate „der Verwässerungseffekt beim Gewinn je Aktie durch die steigende Anzahl umlaufender Thyssen-Papiere durch die sinkende Zinsbelastung wegen des Schuldenabbaus teilweise kompensiert“ werde. Der Titel bleibe deshalb auch auf der "Analyst Focus List", so „dpa-AFX“. Auch Philipp Klein von der Berenberg Bank und Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe bestätigten ihre Kaufempfehlungen für das ThyssenKrupp-Papier mit Kurszielen bei 42 bzw. 40 Euro.
Wem die Aktie des Stahlriesen trotz der starken Abschläge der vergangenen Tage noch zu „heiß“ ist, könnte sich am Zertifikatemarkt eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim etwas näher ansehen. Allerdings ist bei dem bis April 2012 laufenden Papier die Barriere von 27 Euro mittlerweile nur noch gut 14 Prozent entfernt. Sollte diese Marke bis zur Fälligkeit irgendwann berührt oder unterschritten werden, mutiert das Produkt zu einer klassischen Aktienanleihe, für deren Erfolg die Einhaltung des bei 33 Euro festgelegten Basispreises am Laufzeitende zwingend notwendig ist, um den Nennbetrag in voller Höhe zurückzuerhalten und die Aktienandienung zu verhindern. Geht der Teilschutz also tatsächlich verloren, müsste das Underlying wieder entsprechend zulegen, wobei das Papier allerdings derzeit deutlich unter Nominal gehandelt wird. Dafür kann sich die maximale Rendite mit 12,20 Prozent bzw. 15,59 Prozent p.a. mehr als sehen lassen.
10,50 % p.a. ThyssenKrupp 27 Aktienanleihe-PLUS |
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Emittent/WKN: |
Macquarie Oppenheim / MQ3A0T |
Laufzeit: |
27.04.2012 |
Preis: (12.07.2011) |
Geld / Brief: 96,18 % / 96,38 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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