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08:00 Uhr, 18.05.2012

Threadneedle übergewichtet weiter Aktienmärkte außerhalb der Eurozone

Frankfurt (BoerseGo.de) – Angesichts der jüngsten Kursrückgänge an den Aktienmärkten und der niedrigen Rendite von Staatsanleihen, haben Aktien nach Ansicht von Mark Burgess, Chief Investment Officer von Threadneedle, wieder an Attraktivität gewonnen. Allerdings bleibt Threadneedle weiterhin konservativ positioniert und hat nur moderat an den gestiegenen Risikoprämien an den Aktienmärkten partizipiert. Dabei hat Threadneedle seine Übergewichtung an den Aktienmärkten außerhalb der Eurozone beibehalten.

Anfang 2012 hat sich Burgess zufolge der uneinheitliche Wachstumstrend fortgesetzt, der bereits Ende letzten Jahres zu beobachten gewesen war, fort. So gelang den Volkswirtschaften USA und Japan ein sehr guter Start in das neue Jahr, denn sie konnten die Besorgnisse, die aus der Lage in Europa resultierten, abschütteln. „Dementsprechend haben wir unsere Prognosen für das Wachstum in diesen Staaten im Jahr 2012 nach oben korrigiert“, heißt es in dem aktuellen Threadneedle-Investmentstrategie-Report.

Gleichzeitig verläuft die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum sowie in Großbritannien Dem Report zufolge immer noch schleppend. Dabei werde die erst genannte Region durch die unter Sparmaßnahmen leidenden Randstaaten belastet. Im Gegensatz dazu hätten die Schwellenländermärkte dem Rückgang der globalen Nachfrage, der ab dem Jahreswechsel zu beobachten war, offenbar trotzen können, so dass man davon ausgehen könne, dass sich diese Volkswirtschaften auch weiterhin überdurchschnittlich entwickeln werden, so der Stratege.

„Wir halten jede Euphorie im Hinblick auf die US-Konjunkturerholung für übertrieben, da die Wirtschaftsdaten für das erste Quartal 2012 durch eine günstige Wetterlage geschönt wurden. Außerdem wird die Unsicherheit im zweiten Halbjahr aufgrund der dann anstehenden Präsidentschaftswahl zunehmen“, sagt Burgess. In Europa stellt die Schwäche der Peripheriestaaten dem Experten zufolge nach wie vor ein Rückschlagrisiko für die gesamte Region sowie schlimmstenfalls sogar für den Rest der Welt dar. „Insgesamt gehen wir auch weiterhin davon aus, dass die etablierten Volkswirtschaften aufgrund ihres lediglich sehr mäßigen Wachstums tendenziell hinter den allgemeinen Erwartungen zurückbleiben werden. Gleichzeitig freuen wir uns, dass wir die Aussichten der Schwellenländermärkte im Wesentlichen ebenso zuversichtlich beurteilen wie der breite Markt“, sagt Burgess.

Eine in diesem Zusammenhang interessante Entwicklung werden dem Report zufolge die Reaktionen diverser Notenbanken sein. „Die bedeutenden Zentralbanken scheinen der Einleitung weiterer Ankurbelungsmaßnahmen auf kurze Sicht abgeneigt zu sein“, heißt es. Allerdings seien die Phasen, in denen die Währungshüter die Märkte und Volkswirtschaften sich selbst überlassen haben, in der Vergangenheit eher kurz gewesen. Gleichzeitig biete die lediglich moderate Inflation in den Schwellenländern den Spielraum, die Geldmarktpolitik noch weiter zu lockern. „Dies spricht ebenfalls für unsere Einschätzung, dass sich diese Volkswirtschaften überdurchschnittlich entwickeln werden“, so das Fazit von Threadneedle.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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