Analyse
15:25 Uhr, 10.09.2025

THE TRADE DESK - Analyst gibt zu: Ich habe mich geirrt!

Morgan Stanley-Analyst Matthew Cost räumt ein, bei The Trade Desk falschgelegen zu haben. "Wir haben uns geirrt in der Einschätzung der Wachstumsdynamik", schreibt er in einer aktuellen Studie und stuft die Aktie nun von Overweight auf Equalweight ab.

Erwähnte Instrumente

  • The Trade Desk Inc. - WKN: A2ARCV - ISIN: US88339J1051 - Kurs: 52,400 $ (Nasdaq)

Zugleich senkt er das Kursziel drastisch von 80 auf 50 USD. Am Vortag hatte das Papier bei 52,40 USD geschlossen.

Cost verweist auf anhaltende operative Unsicherheiten, die Schwäche im offenen Web-Werbemarkt und den verschärften Wettbewerb im Streaming-Segment Connected TV (CTV). Besonders die Prognose für das dritte Quartal, die nur ein Umsatzwachstum von 14 % erwarten lässt, habe alte Zweifel neu belebt, die bereits nach dem enttäuschenden Schlussquartal 2024 aufgekommen waren.

Wir berichteten an dieser Stelle

Analyst sieht strukturelle Probleme im Geschäftsmodell

Vor allem das Videogeschäft entwickelt sich schwächer als erhofft. Die Bruttobuchungen legten im zweiten Quartal lediglich um rund 11 % zu, nachdem in den Vorperioden noch Zuwächse von über 30 % erzielt worden waren. Für Cost deutet dies auf strukturelle Probleme im zentralen CTV-Segment hin.

"Die entscheidenden Fragen sind nun, ob eine Restrukturierung das Wachstum kurzfristig wieder ankurbeln kann und ob The Trade Desk seine Führungsposition im CTV-Geschäft gegenüber Wettbewerbern wie Amazon behauptet", so der Analyst. Angesichts fundamentaler Unsicherheiten, anspruchsvoller Vergleichswerte im Jahr 2026 und Gegenwinds im offenen Web sei das Chance-Risiko-Profil inzwischen ausgeglichen.

Zusätzlich belasten Veränderungen in der Partnerschaft mit Walmart die Perspektiven des Unternehmens. Der US-Einzelhändler hat nach Medienberichten die Exklusivklausel in der Werbekooperation mit The Trade Desk vergangenen Monat aufgehoben und öffnet seine Kundendaten jetzt auch für konkurrierende Plattformen. Für die Kalifornier bedeutet dies einen empfindlichen Rückschlag in einem der wertvollsten Ökosysteme für Handelswerbung. Denn gerade der Zugang zu skalierbaren First-Party-Daten gilt im digitalen Anzeigenmarkt als Schlüsselfaktor, um sich gegen Schwergewichte wie Amazon und Google zu behaupten.

Fazit: Die Trade-Desk-Aktie hat trotz mittlerweile deutlich gesunkener Bewertung keinen einfachen Stand. Der Beweis steht aus, dass das Unternehmen wieder ein anziehendes Wachstum verzeichnen kann. Ein KGV von 29 und ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 8 sind noch nicht wirklich billig, liegen aber immerhin auf dem tiefsten Stand seit 2019. Vorerst bleibt die Aktie nur ein Fall für die Watchlist.

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Jahr 2024 2025e* 2026e*
Umsatz in Mrd. USD 2,44 2,86 3,34
Ergebnis je Aktie in USD 1,66 1,79 2,13
KGV 32 29 25
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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