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11:24 Uhr, 18.08.2015

Thailand: Bombenanschlag dürfte Wirtschaft kurzfristig belasten

In Reaktion auf den Bombenanschlag in Thailand kam es zu Kursverlusten der Landeswährung Baht. Dabei überwiegen die Sorgen, dass es als Folge der Ereignisse zu einem Abfluss ausländischen Anlagevermögens kommen könnte.

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Bangkok (Godmode-Trader.de) - Der Bombenanschlag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok hat Tote und Verletzte verursacht. Die Zahl der Todesopfer bei der Explosion am Montagabend an einem Hindu-Schrein ist auf 22 gestiegen. Ca. 125 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Unter den Opfern seien Ausländer. Nach unbestätigten Berichten sind darunter einige Chinesen. Die Polizei veröffentlichte Fotos von einer Überwachungskamera. Sie zeigen einen verdächtigen jungen Mann in der Nähe des Tatorts, zuerst mit, dann ohne Rucksack. Die Suche nach dem Mann verlief bislang erfolglos. Unklar bleibt auch, ob er wirklich der Täter ist. Bis Dienstag hatte sich niemand zu der Tat bekannt.

Der Anschlag sei die schwerste Attacke dieser Art gewesen, die Thailand je erlebte hat, sagte Regierungschef Prayuth Chanocha. „Die Täter wollen unsere Wirtschaft und den Tourismus zerstören“, sagte Prayuth. Der Milität hatte im Mai 2014 die gewählte Regierung gestürzt und regiert seitdem.

In Reaktion auf den Anschlag kam es zu Kursverlusten der Landeswährung Baht. Die thailändische Währung ist einen Tag nach dem Bombenanschlag auf ein Sechs-Jahres-Tief gegenüber dem US-Dollar gefallen. Der Dollar kletterte am Dienstag bis auf 35,5860 Baht. Dabei überwiegen die Sorgen, dass es als Folge der Ereignisse zu einem Abfluss ausländischen Anlagevermögens kommen könnte. Im Verlauf stabilisierte sich der Wechselkurs des Baht auf einem schwächeren Niveau. „Es ist unwahrscheinlich, dass so eine Bombe den Wechselkurs beeinflusst. Höchstens die Börse könnte betroffen sein", behauptet hingegen eine Volkswirtin im Wirtschaftsplanungsbüro der Regierung. Sie begründet die Schwäche des Baht mit anderen Faktoren wie der Stärke des Dollars und die jüngste Abwertung der chinesischen Währung. Die Präsidentin der Börse, Kesara Manchusree, sagte dem Sender Bloomberg TV, der Einfluss sei allenfalls vorübergehend. Die Regierung habe jede Menge Infrastrukturprojekte gestartet, die thailändischen Wirtschaft stehe auf solider Basis.

Die nun verschärften Reisehinweise könnten allerdings dennoch die thailändische Volkswirtschaft belasten. Die am Montag vorgelegten Daten zum Wirtschaftswachstum im Frühjahrsquartal zeigten im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Zuwachs um 2,8 Prozent, der vor allem vom Dienstleistungssektor, also auch von der Tourismusbranche getragen wurde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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