Kommentar
13:10 Uhr, 27.07.2020

TESLA - Ist die Aktie jetzt reif für einen Short?

Tesla-CEO Elon Musk hat sich darüber gefreut, dass Shortseller zuletzt hohe Verluste erleiden mussten. Das Blatt wird sich nun wohl wenden.

Erwähnte Instrumente

  • Nikola Corp.
    ISIN: US6541103031Kopiert
    Kursstand: 29,920 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 1.417,000 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Nikola Corp. - WKN: A40GAE - ISIN: US6541103031 - Kurs: 29,920 $ (NASDAQ)
  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 1.417,000 $ (NASDAQ)

Es gab Zeiten, da wetteten Anleger mit großer Begeisterung gegen Tesla. Zeitweise wurde über ein Viertel aller Aktien leerverkauft. Wenn sich viele Anleger Aktien ausleihen, um sie dann auf dem Markt zu verkaufen, drückt das den Kurs. Bei Tesla war das nicht der Fall und das hatte gravierende Folgen. Wer eine Aktie leerverkauft, kann praktisch unbegrenzt Geld verlieren. Verfünffacht sich eine Aktie wie etwa die Tesla Aktie zwischen März und Mitte Juli, fährt ein Anleger, der am Short festhält, einen Verlust von 400 % ein. Shortseller, insbesondere Großanleger, haben häufig ein gutes Sitzfleisch. Irgendwann wird aber auch diesen Anlegern der Schmerz zu groß. Nicht zuletzt dieser Schmerz hat dazu geführt, dass viele ihre Shortpositionen wieder eindeckten. Der Kursanstieg der Aktie zwischen Ende Juni und Mitte Juli – immerhin 80 % in weniger als einem Monat – war Ausdruck davon. Es war ein Short Squeeze. Shortseller warfen hin. Sie gaben die Hoffnung auf, auch, weil absehbar wurde, dass Tesla in den S&P 500 aufgenommen werden würde....

Als Tesla sein Bewertungshoch erreichte, brauchte es eine ganze Reihe an traditionellen Autobauern, um die Marktkapitalisierung aufzuwiegen. Es wurden VW, Ford, GM, Fiat Chrysler, Renault, Peugeot, Daimler, BMW und Nissan benötigt, um auf die gleiche Kapitalisierung zu kommen (Grafik 1). Inzwischen hat sich die Bewertung etwas relativiert.


Das gilt nicht nur für Tesla, sondern auch für andere Hochflieger. Nikola will Lkw mit Wasserstoffantrieb herstellen und wurde zeitweise mit fast 30 Mrd. bewertet. Nio, ein chinesischer Autobauer, war zeitweise 20 Mrd. wert. So mancher Kurs hat sich inzwischen halbiert.
Nikola Corp. Registered Shares o.N.
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    L&S
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Auch mit der Tesla-Aktie ging es abwärts. Das Hoch von fast 1.800 Dollar ist schon wieder weit entfernt. Gleichzeitig ist der Anteil an Aktien, die leerverkauft wurden, gering. Es gab eine gehörige Bereinigung. Es sind nicht mehr 30 % der Aktien, die leerverkauft wurden, sondern nur noch 9 %. Da besteht also noch viel Potential.

Tesla Inc.
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    Nasdaq
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Tesla wird zweifellos ein Player bleiben. Von einem Bankrott kann man wohl wirklich nicht mehr ausgehen. Dennoch wird es noch sehr viele Jahre dauern, bis Tesla auch nur annähernd so viel Geld verdient wie VW. 300 Mrd. Marktkapitalisierung haben selbst mit den hervorragenden Aussichten nichts mehr zu tun.

Zudem droht eine Kapitalerhöhung. Tesla braucht viel Kapital, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Sich bei der Bewertung kein Kapital an der Börse zu beschaffen wäre fahrlässig. Die Luft dürfte kurzfristig draußen sein. Dass es sich zuletzt um einen spekulativen Exzess gehandelt haben dürfte, zeigt auch die Anzahl an Depots von Kleinanlegern (über die Trading App Robinhood), die gekauft haben.


Es würde nicht verwundern, wenn die Aktie wieder in den dreistelligen Bereich fällt. Das Setup dafür stimmt. Die Shortquote ist gering, Kleinanleger spekulieren, eine Kapitalerhöhung droht, die Aufnahme in den S&P 500 ist eingepreist. Daher bin ich short.

Clemens Schmale


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4 Kommentare

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  • tekken1974
    tekken1974

    das war nichts! Tesla ist nicht handelbar !!

    22:03 Uhr, 27.07.2020
  • mariahellwig
    mariahellwig

    Habe auch den Eindruck dass, alle guten Nachrichten eingepreist sind. Und die schlechten werden nicht lange auf sich warten lassen.

    Die etablierten Autohersteller sind langsam aufgewacht und werden ein E-Modell nach dem nächsten präsentieren. Volvo hat mit dem Polestar2 den Auftakt gemacht, VW wird mit ID.3+4 in Kürze folgen.

    Tesla hat bisher relativ kleine Stückzahlen an "Fans" verkauft. Aber nicht jeder hat Lust für die Verstellung des Aussenspiegel sich durch Untermenüs auf dem zentralen Bildschirm zu kämpfen. Kommt hinzu dass viele traditionelle Käufer den etablierten Marken treu bleiben.

    Das Tesla mal in Schwierigkeiten kommt glaube ich aber auch nicht, die US-Regierung wird das verhindern.

    19:38 Uhr, 27.07.2020
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Gefällt mir. Hoffentlich kommen die jungen Wilden dann für ein paar Wochen in den Goldminensektor.

    Verdient hätte ich`s.... ;-)

    13:44 Uhr, 27.07.2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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