Analyse
07:30 Uhr, 14.03.2025

TESLA - Analyst warnt vor Kurshalbierung!

JPMorgan hat das Kursziel für Tesla von 135 USD auf 120 USD herabgesetzt (aktuell 240 USD). Die Investmentbank begründet diesen Schritt mit einem erwarteten Rückgang der Auslieferungen im zweiten Jahr in Folge sowie einer spürbaren Veränderung der Marktwahrnehmung.

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 240,680 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 240,680 $ (Nasdaq)

Sowohl bestehende Kunden als auch potenzielle Käufer distanzierten sich zunehmend von der Marke, was sich in Protesten vor Tesla-Stores weltweit, Boykottaufrufen und einer verstärkten Abgabe von Fahrzeugen auf dem Gebrauchtwagenmarkt manifestiere.

Für das Jahr 2025 prognostiziert JPMorgan eine Auslieferungszahl von rund 1,78 Mio. Fahrzeugen, was einem Rückgang von etwa 1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das liegt deutlich unter den Erwartungen anderer Analysten.

Ein wesentlicher Faktor für die negative Marktstimmung sind die sogenannten „Tesla Takedown“-Proteste, mit denen Aktivisten gegen Elon Musks zentrale Rolle in der US-Regierung demonstrieren. Musk, der das „Department of Government Efficiency“ leitet, treibt tiefgreifende Einschnitte in der öffentlichen Verwaltung voran und verantwortet die Streichung umfangreicher globaler Hilfsprogramme.

US-Präsident Donald Trump stellte sich demonstrativ hinter den Tesla-CEO und erklärte am Dienstag, dass Angriffe auf Tesla-Niederlassungen künftig als „inländischer Terrorismus“ eingestuft würden.

Tesla forciert Expansion in China – Kostengünstigere Model-Y-Variante soll Wettbewerbsfähigkeit stärken

Parallel zu den Herausforderungen in den USA richtet Tesla seinen Fokus verstärkt auf den chinesischen Markt. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, plant der US-Elektroautobauer, ab 2026 eine preisreduzierte Variante des Model Y in seiner Gigafactory Shanghai zu produzieren. Das unter dem Codenamen „E41“ entwickelte Modell soll kompakter ausfallen als die aktuelle Version und mindestens 20 % günstiger in der Herstellung sein.

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China bleibt für Tesla ein Schlüsselmarkt, insbesondere vor dem Hintergrund nachlassender Absatzzahlen in Europa und den USA. Der Marktanteil des Unternehmens auf dem chinesischen Markt für rein batterieelektrische Fahrzeuge sank 2024 auf 10,4 % – nach 11,7 % im Vorjahr. Gleichzeitig intensiviert sich der Wettbewerb durch heimische Hersteller, vorwiegend durch Xiaomi, dessen neue Limousine SU7 Teslas Model 3 bei den monatlichen Verkaufszahlen bereits überholt hat. Tesla versucht auf diese Weise mit den Chinesen noch preislich konkurrieren zu können.

Handelskonflikt: Tesla warnt vor potenziellen Vergeltungszöllen

Zusätzlich zu den Herausforderungen auf den Absatzmärkten sieht sich Tesla mit geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert. In einem Schreiben an das US-Handelsministerium warnt das Unternehmen vor den möglichen Auswirkungen neuer Importzölle auf Fahrzeuge und Bauteile. Tesla befürchtet, dass protektionistische Maßnahmen der US-Regierung zu Gegenmaßnahmen anderer Länder führen könnten, die amerikanische Exporteure – und speziell Tesla – unverhältnismäßig stark treffen würden.

Das Unternehmen betont, dass trotz verstärkter lokaler Produktion bestimmte Komponenten schwer oder gar nicht innerhalb der Vereinigten Staaten zu beschaffen seien. Daher spricht sich Tesla für eine schrittweise Einführung neuer Handelsmaßnahmen aus, um Unternehmen Zeit zur Anpassung zu geben und Produktionsunterbrechungen zu vermeiden.

Die US-Regierung erwägt derzeit, bereits im April signifikante Zölle auf importierte Fahrzeuge und Autoteile zu verhängen. Kritik kommt nicht nur aus der Industrie, sondern auch von Handelsverbänden großer internationaler Hersteller wie Volkswagen, BMW und Toyota. Diese warnen vor erheblichen Störungen in den Produktionsabläufen amerikanischer Werke und den damit verbundenen Risiken für Arbeitsplätze entlang der gesamten Lieferkette.

Fazit: Tesla steht derzeit im Kreuzfeuer aus mehreren Richtungen. Die hohe Bewertung der Tesla-Aktie ist da doppelt problematisch. Das Image ist ruiniert, die Autos verkaufen sich schlechter und Musk ist mit seiner Mehrfachrolle sichtlich überfordert. Jetzt wendet sich ausgerechnet Musk an das Handelsministerium, um gegen höhere Zölle vorzugehen. Dabei sitzt dieser doch direkt an der Quelle bei Präsident Trump.

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1 Kommentar

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  • masi123
    masi123

    Die (Top-)Analysten sind sich absolut nicht einig. Bei Morgan Stanley haben sie aktuell ihr Kursziel von 430 bekräftigt, also ca. eine Verdopplung.

    Fakt ist, dass sich Tesla in kurzer Zeit halbiert hat. Aufgrund der unterschiedlichen "Empfehlungen" würde es mich nicht wundern, wenn Tesla nun eher in eine volatile Seitwärtsbewegung übergeht. Fundamental bin ich auf der hier dargestellten Einschätzung (also bärisch).

    15:28 Uhr, 14.03.