Telearbeit: Eine Kurzzeitlösung auf Kosten der Innovation
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Die Gesundheitskrise wird Veränderungen auf dem Immobilienmarkt, insbesondere bei den Büroflächen nach sich ziehen und die Überalterung einiger Assets, die den neuen Vorschriften nicht entsprechen, beschleunigen.
Die Corona-Lockdowns haben die Möglichkeiten der Telearbeit aufgezeigt. Telearbeit hat jedoch auch Grenzen – für Mitarbeiter und Geschäftsentwicklung gleichermaßen. Aus Sicht eines Arbeitnehmers gibt es nichts Ungleichberechtigteres und Ausgrenzenderes als einen Homeoffice-Platz, der sich auf die eigenen Lebens- und Wohnbedingungen beschränkt.
Betrachtet man Telearbeit nur unter finanziellen Gesichtspunkten und zieht Kosteneinsparungen nur durch weniger Arbeitsplätze in Erwägung, entzieht man dem Büro seine Hauptaufgabe, nämlich die der Geschäftsentwicklung. Die ersten Analysen der Telearbeit nach Aufhebung der Lockdowns zeigen, dass der Standardbetrieb kurzfristig an Produktivität gewinnt, während Innovation, das Gedankengut von morgen, problematischer wird. Die Befürwortung einer 100 %igen Telearbeit ist gleichbedeutend mit einem kurzfristig orientierten Geschäftsausblick.
Corona hat die Bedeutung der Telearbeit verschoben. Während die Arbeitnehmer anfangs darum gebeten hatten, möchten nun einige Unternehmen ihren Mitarbeitern die Telearbeit vorschreiben. Wir glauben, dass es möglich und sogar wahrscheinlich ist, dass die Gesetzgebung in Frankreich eine Arbeitgebervergütung für ihre Angestellten durchsetzen wird. Nach der derzeitigen Gesetzgebung können Unternehmen Telearbeit nicht vorschreiben. Arbeitnehmer müssen entschädigt werden, wenn sie sich weigern, Telearbeit zu leisten. Aufgrund einer geringeren Anzahl gemieteter Büroräume würden Kostensenkungen teilweise durch eine Entschädigung für Telearbeit aufgehoben.
Wir gehen davon aus, dass eine Vielzahl von Unternehmen ein hybrides System einrichten wird, um Vor-Ort-Arbeit und Telearbeit zu kombinieren. Viele Faktoren würden eine Schlüsselrolle für die Attraktivität von Büroimmobilien spielen. Das Büro sollte Mitarbeiter und Kunden dazu veranlassen, reinzukommen und somit:
- Sollte es Vermittler sein und die Corporate Identity/Kultur für Mitarbeiter und Kunden ausdrücken sowie ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen;
- Es sollte komfortabel sein und mit vielen Dienstleistungen ein Erlebnis schaffen, das die Mitarbeiter dabei unterstützt, sich zu Hause zu fühlen und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu wollen;
- Es sollte ein Ort der Hyperkommunikation sein. Arbeitsräume müssen flexibel und umgestaltbar sein, um die Möglichkeiten der Mitarbeiter zu erhöhen, miteinander zu arbeiten und zu kommunizieren.
Büroimmobilien müssen die Telearbeit erleichtern, d. h.:
- Die Büros müssen zentral und zugänglich sein sowie sich in der Nähe von Knotenpunkten des intermodalen Verkehrs befinden.
- Die Büros müssen so miteinander verbunden sein, dass jeder Mitarbeiter gleichberechtigten Zugang zu Informationen hat (sowohl vor Ort als auch bei der Telearbeit).
Trotz aktueller Befürchtungen bezüglich der physischen Distanzierung wird die Attraktivität von Großstädten mit Blick auf wirtschaftliche Möglichkeiten, Verbindungen und soziale Beziehungen langfristig die Nachfrage bestimmen. Die ständigen Umwälzungen in den Städten im Vorfeld von Corona werden auch weiterhin eine Veränderung der Lebensqualität und nachhaltiger Aspekte in Städten und Gebäuden mit sich bringen.
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